Abschaffung der Grunderwerbsteuer schadet Verteilung und Umwelt

Sinkt die Grunderwerbsteuer, oder wird sie komplett abgeschafft, wie derzeit diskutiert wird, entgehen dem Staat wichtige Einnahmen. Auch das Klima würde leiden, denn Bodenversiegelung wäre günstiger. Mehr leistbaren Wohnraum gibt es ohne Grunderwerbsteuer hingegen kaum: Die enormen Kosten liegen an den starken Preisanstiegen der letzten Jahre – nicht an der Grunderwerbsteuer. Sie beträgt gerade einmal 3,5 Prozent des Kaufpreises, ihr Anteil ist also verschwindend gering.

Die Grunderwerbsteuer ist inzwischen die wichtigste vermögensbezogene Steuer. Denn Vermögens- und Erbschaftsteuer wurden in den letzten Jahrzehnten abgeschafft, die Grundsteuer basiert auf den Immobilienpreisen aus dem letzten Jahrhundert. Profitieren würde nur, wer sich Eigentum leisten kann: das reichste Viertel der Gesellschaft. Bis in die Mittelschicht hinein wohnt weniger als die Hälfte der Haushalte in Eigentum.

Für günstigen Wohnraum braucht es Mietpreisbremsen, eine sozialere Flächenwidmung und höhere Steuern auf Zweitwohnungen als Wertanlagen.

#Paper der Woche

Unser 100. #PaperderWoche ist da! Es zeigt: Die Grunderwerbsteuer zahlen in vielen Ländern zwar formal die Käufer:innen. Getragen wird sie de facto aber großteils von den Verkäufer:innen, die damit auch von einer Steuersenkung profitieren. Zusammengefasst von Momentum-Ökonom Joel Tölgyes.

#Momentum in den Medien

Seit Jahresbeginn wachsen die meisten Sozialleistungen offiziell mit der Teuerung mit. Trotzdem hinken sie den steigenden Preisen immer noch hinterher, kritisiert Momentum-Ökonom Jakob Sturn in unserer Kolumne bei ZackZack.

Wie es mit der Teuerung weitergeht, hat sich der "Kurier" angesehen. Die Entwicklung der Lebensmittelpreise erklärt Momentum-Ökonom Alexander Huber. Spanien und Portugal haben bereits im Sommer in den Energiemarkt eingegriffen und den Gaspreis für die Stromproduktion gedeckelt. Wie das "iberische Modell" funktioniert und was es für Österreich bedeuten würde, hat das "Profil" recherchiert und bezieht sich auf Berechnungen des Momentum Instituts: Mit dem iberischen Modell wäre der heimische Strompreis im vergangenen Sommer um fast die Hälfte niedriger gewesen.

Über die Debatte zur Abschaffung der Grunderwerbsteuer berichtet der "Standard" und zitiert die Kritik des Momentum Instituts: Die Grunderwerbsteuer die "letzte vermögensbezogene Steuer in Österreich, die derzeit noch wesentliche Einnahmen generiert".

Ob und wie die Globalisierung den Krisen der letzten Jahre widerstanden hat, wie Demokratie und Kapitalismus zusammenspielen und was wir von einer zukünftigen multipolaren Welt erwarten können, widmet sich der ZackZack-Podcast "Nachtclub". Zu Gast ist Momentum-Chefökonom Oliver Picek.

#Wichtige Änderung

Ab nächster Woche ziehen wir mit unserem Newsletter zu einem neuen Anbieter um. Du musst eigentlich nichts tun. Solltest du am kommenden Donnerstag aber keinen Newsletter von uns bekommen, schau bitte in deinen Spam-Ordner. Falls die E-Mail nicht dort gelandet ist, melde dich bitte bei uns.