Arbeitslosen-Monitor: 8 von 10 verloren Job unfreiwillig

Acht von zehn Arbeitslosen verloren ihren Job unfreiwillig durch arbeitgeber-seitige Faktoren oder Krankheit. Nur 12 Prozent beendeten ihre letzte Beschäftigung auf eigenen Wunsch. Das zeigt der neue Arbeitslosen-Monitor von SORA im Auftrag des Momentum Instituts. Arbeitslose, die selbst gekündigt haben, sind hingegen zumeist beruflich und finanziell bessergestellt. Das Risiko arbeitslos zu werden, ist nicht für alle gleich. Der Großteil der Menschen, die arbeitslos sind, waren vorher in Berufen, die schlecht bezahlt und wenig angesehen sind.

Erste Ergebnisse aus der Befragung konnten wir schon Mitte August präsentieren, heute lud das Institut zu einer Pressekonferenz. Für die repräsentative Befragung wurden mehr als 1.200 Arbeitslose und 600 Beschäftigte befragt.

Nahezu alle Befragten suchen aktiv nach Beschäftigung. Je länger die Arbeitslosigkeit dauert, desto mehr Bewerbungen müssen die Menschen versenden, um eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch zu erhalten. Bereits nach sechs Monaten müssen Arbeitslose im Schnitt 14 Bewerbungen versenden, um auch nur eine Einladung zu erhalten. Das spiegelt sich auch in ihrer Selbstwahrnehmung wider: 8 von 10 Langzeitarbeitslosen schätzen ihre eigenen Einflussmöglichkeiten darauf, einen neuen Job zu finden, als gering ein.

Ein weiteres Problem ist die Stigmatisierung. Die Befragung der Beschäftigten zeigt, dass die Anstrengungen von Arbeitslosen, einen Job zu finden, enorm unterschätzt werden. Die finanzielle Lage von Arbeitslosen wird hingegen deutlich überschätzt. Die Stigmatisierung hat Folgen: Knapp 60 Prozent schämen sich für ihre Arbeitslosigkeit so stark, dass sie versuchen zu verheimlichen, dass sie arbeitslos sind.

Die Belastung, die Arbeitslosigkeit mit sich bringt, zeigt sich auch bei psychosomatischen Beschwerden, beispielsweise bei depressiven Gedanken: Während 4 Prozent der Beschäftigten darunter leiden, sind es 19 Prozent der Arbeitslosen und 38 Prozent der Langzeitarbeitslosen. Auch von der Politik fühlen sich Arbeitslose kaum vertreten: 69 Prozent der Arbeitslosen sagen, die Politik behandle sie als Menschen zweiter Klasse.

Ausführliche Ergebnisse finden sich auf unserer Website. Noch heuer werden die Daten der Befragung zudem für die weitere wissenschaftliche Bearbeitung frei zugänglich gemacht.

Arbeitslosigkeit ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Ursache dafür, dass Menschen arbeitslos werden und bleiben, liegt meistens bei den Betrieben und der gesellschaftlichen...

#CO2-Steuer: Wie am besten rückverteilen?

Während CO2-Preise somit ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Klimawandel sind, zeigt die Forschung, dass CO2-Preise unerwünschte verteilungsökonomische Auswirkungen haben. Entscheidend ist daher die Rückverteilung der Einnahmen aus der CO2-Bepreisung. Momentum-Ökonom Joel Tölgyes schlägt in einer neuen Studie einen Maßnahmenmix vor.

Eine neue Studie des Momentum Instituts zeigt, dass die richtigen Rückverteilungsmaßnahmen wichtig für die soziale Verträglichkeit von CO2-Steuern sind.

#Schulbeginn mit Sorge

Ein Blick nach Deutschland, wo die Ferien in vielen Bundesländern schon wieder vorbei sind, macht argwöhnisch: Nach Schulbeginn schießen die Inzidenzen nach oben. Quarantäne und Schließungen von Einrichtungen können die Folge sein. Ein Problem für Eltern, die dann vor Betreuungs-Problemen stehen.

Um Eltern in diesem Fall bei der Betreuung ihrer Kinder zu unterstützen, empfiehlt das Momentum Institut die Wiedereinführung des im Juli ausgelaufenen Rechtsanspruchs auf die sogeannnte Sonderbetreuungszeit. Arbeitsminister Kocher will hingegen weiter zuwarten.

#Paper der Woche

Was bringt Regierungen dazu, strenge Klimaschutzgesetze zu verabschieden? Sarah Louise Nash und Reinhard Steuerer zeigen im #PaperderWoche im Journal "Climate Policy", dass der aktuelle Diskurs um Klimaschutz und das Mitwirken des Parlaments strengere Gesetze hervorbringen. Während das schottische Klimaschutzgesetz schon 2009 als federführend wahrgenommen wurde, sind Dänemarks und Österreichs Gesetze von 2014 und 2011 eher symbolisch als wirklich für den Klimaschutz bedeutend. Der Unterschied: während in Schottland breit und partizpativ diskutiert wurde, verabschiedete in Österreich eine Regierungskoalition das Gesetz.

#Land der Autos

Der Autoverkehr ist das Sorgenkind in Österreichs CO2-Bilanz. Moment-Redakteur Andreas Bachmann war zum Thema Verkehrspolitik im Waldviertel unterwegs. Gilt die Devise: Wer erstmal ein Auto hat, nutzt es für alles?

Wer vom Land aus zur Arbeit pendelt, hat gefühlt nur eine Möglichkeit: Mit dem eigenen Auto fahren. Warum ist es für Pendler:innen im ländlichen Raum so schwer, in öffentliche Verkehrsmittel...

#Momentum in den Medien

Zur Streichung der Zuverdienstmöglichkeit äußert sich Barbara Blaha in der "Kleinen Zeitung". Die Rückverteilung einer CO2-Steuer ist Thema u.a. in der "Wiener Zeitung", der "Kleinen" und den Ö1-Nachrichten.