Budget: Haushalte müssen sparen, Unternehmen bleiben verschont

Das Budget für 2025 und 2026 steht im Zeichen des Sparens – aber auf wessen Kosten? Unsere Schnellanalyse zeigt: 49 Prozent der Sparpakete 2025-2029 gehen zu Lasten der Haushalte. Etwas mehr als ein Drittel (36 Prozent) kommt von der öffentlichen Hand und nur 13 Prozent kommen von den Unternehmen allein.

Das Budget für 2025 und 2026 steht im Zeichen des Sparens – aber auf wessen Kosten? Unsere Schnellanalyse zeigt: 49 Prozent der Sparpakete 2025-2029 gehen zu Lasten der Haushalte. Etwas mehr als ein Drittel (36 Prozent) kommt von der öffentlichen Hand und nur 13 Prozent kommen von den Unternehmen allein.

Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt, dass Haushalte fast 4-mal so viel zum Sparpaket beitragen wie Unternehmen.

Während einkommensärmere Haushalte und das Klima belastet werden, verschont die Regierung trotz Sparpaketen große Unternehmen und die reichsten Haushalte im Land. Es fehlen wichtige Einnahmen wie vermögensbezogene Steuern.

#Sparquote: Jeder dritte Haushalt kann nichts sparen

Die Regierung kündigt an: Alle müssen sparen. Aber weil es sich hinten und vorne nicht ausgeht, leben viele Haushalte jetzt schon dauerhaft im Minus. Das heißt sie geben mehr aus, als sie haben – weil es anders nicht geht. Währenddessen legt das reichste Einkommenszehntel 40 Prozent seines Einkommens auf die hohe Kante – im Schnitt über 2.000 Euro pro Monat. Das zeigt unsere Analyse der Sparquoten nach Einkommen. 

Jeder dritte Haushalt kann nichts sparen. Sparquote nach Einkommenszehnteln. Im untersten Zehntel liegt die Sparquote bei -58 Prozent. Im obersten Zehntel bei 40 Prozent.

#Faktencheck: So viel kostet das Sparpaket einen Beispiel-Haushalt

Welche realen Auswirkungen haben die Sparmaßnahmen auf dem Papier auf die Menschen in Österreich? Wir haben das anhand einer durchschnittlichen Familie mit zwei Kindern und anhand eines Pensionist:innen-Haushalts berechnet.

#Moment Mal: Budgetloch in Österreich

Die Regierung in Österreich präsentiert ihr erstes Budget. Es beinhaltet ein klaffendes Loch. Das ginge besser. Barbara Blaha hat nachgerechnet und sagt: "Moment mal!" 

#Momentum in den Medien

Die Budgetsanierung bringt heftige soziale Einschnitte für die Ärmeren: Während Familien und Pensionist:innen zur Kasse gebeten werden, bleiben Steuergeschenke für die Unternehmen weiterhin bestehen. So analysiert Momentum-Chefökonom Oliver Picek die Budgetrede im Parlament auf ORF2.

Auch die Stv. Chefökonomin Barbara Schuster kritisiert die ungerechte Verteilung der Budgetlast im Interview mit PULS24: Das Budget steht im Zeichen des Sparens – aber auf wessen Kosten eigentlich?

‚Koste es, was es wolle‘ – so der Slogan, mit dem Milliarden an Corona-Überförderungen an Konzerne verteilt wurden. Die Rechnung für die Rekordgewinne auf Kosten der Steuerzahler:innen bekommen jetzt die Haushalte präsentiert, kommentiert Barbara Blaha die Budgetsanierung bei ‘Pro und Contra’ auf PULS 4.

Vergangenen Sonntag war Muttertag – ein alljährlicher Anlass, um einen Blick auf die Aufteilung von unbezahlter Care-Arbeit in Österreichs Haushalten zu werfen. Unsere Analyse auf Basis der Zeitverwendungserhebung 2021/22 hat ergeben: Väter leisten von allen Männern am wenigsten Hausarbeit, Mütter am meisten. Darüber berichteten Der Standard und der Falter.

Auch die Einsparungen bei Familienleistungen treffen Frauen deutlich stärker, wie unsere Analyse zeigt. Insgesamt aber verlieren Familien bis zu 1.408 Euro jährlich. Das griffen mitunter die Furche, die Wiener Zeitung und die Salzburger Nachrichten auf. Wie das bei einzelnen Familienmodellen aussieht, nahm die Kronen Zeitung in ihre Berichterstattung auf.

Die Sparmaßnahmen treffen also vor allem Familien, Pensionist:innen und das Klima – das legt unser Verteilungscheck offen. Darüber berichteten zahlreiche Medien, darunter die Tageszeitung Heute, die Presse und OE24. Außerdem war Barbara Blaha zu Gast beim Falter-Podcast, um das neue Budget zu diskutieren.