Corona-Arbeitslosigkeit noch nicht überall überwunden

Die Arbeitslosenzahlen sinken. Einerseits weil Sommer ist: Bau (mehr) und Tourismus (noch weniger) werken im Hochbetrieb. Andererseits, weil die Öffnungen weiter wirken und die Normalisierung des Wirtschaftslebens großteils abgeschlossen ist. Ganz überwunden ist die Krise damit noch nicht: In manchen Teilen Österreichs ist die Arbeitslosigkeit weiterhin extrem hoch.

Im Bundesländervergleich ist Tirol (+21,3 Prozent) noch immer stärker betroffen, teils auch Vorarlberg (+12,4 Prozent) und Wien (+10,2 Prozent). Insgesamt sind Ende Juli 2021 noch 18.733 Personen mehr arbeitslos als vor zwei Jahren (vor Corona).

Noch immer unter corona-bedingter Arbeitslosigkeit leiden besonders arbeitslosenversicherte ausländische Staatsbürger:innen. Für Extremwerte sorgt Corona auch weiterhin bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Zwar haben die Öffnungen und die große Anzahl offener Stellen besonders für Langzeitarbeitslose gewirkt. Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Langzeitarbeitslosigkeit immer noch viel höher ist als vor der Corona-Krise. Mit aktuell 168.468 Menschen trifft sie immer noch über 37.000 mehr als im Februar 2020.

#Gender Pension Gap schließt sich erst 2128

Frauenpensionen sind in Österreich um rund 40 Prozent niedriger als jene der Männer. Zwar wird die Pensionslücke zwischen Männern und Frauen jedes Jahr etwas kleiner. Schreibt man diese Entwicklung allerdings fort, würde es dennoch bis ins Jahr 2128 dauern, bis die Lücke geschlossen ist.

Im Bundesländervergleich sind deutliche Unterschiede zu erkennen: Am kleinsten ist die Geschlechter-Lücke bei den Pensionen in Wien (26,4 Prozent), am größten in Vorarlberg mit 46,4 Prozent und Tirol mit 45,6 Prozent.

Die Gründe für den Gender Pension Gap: Frauen übernehmen mehr unbezahlte Arbeit, wie etwa Kinderbetreuung. Dadurch sammeln Frauen weniger Pensions-Beitragsjahre oder längere Teilzeitphasen. Gleichzeitig werden Berufe, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, schlechter entlohnt. All das wirkt sich negativ auf die Pensionshöhe aus.

#Klimapolitik: Individualisierung der Verantwortung

Um nachhaltig zu leben, dürfen wir einen ökologischen Fußabdruck von 1,6 Hektar haben. In Österreich liegt der Verbrauch viel höher. Auch, wenn man "perfekt" lebt. Das erklärt die Sprecherin des Klimavolksbegehrens Katharina Rogenhofer im Moment Magazin.

Katharina Rogenhofer vom Klimavolksbegehren schreibt in ihrem neuen Buch "Ändert sich nichts, ändert sich alles" über Verantwortung für die Klimakrise, große Konzerne und wichtige Forderungen....

#Paper der Woche

Im dieswöchigen #PaperderWoche beschäftigt sich Peri Eraslan mit der hartnäckigen Abhängigkeit von Automobilverkehr: Giulio Mattioli, Cameron Roberts, Julia Steinberger und Andrew Brown nennen fünf Elemente einer „Car-dependent Society".

Eine detaillierte Analyse der Automobil-Abhängigkeit gibt es direkt im Paper:

Research on car dependence exposes the difficulty of moving away from a car-dominated, high-carbon transport system, but neglects the political-econom…

#Momentum in den Medien

Um Verkehrsemissionen zu reduzieren, müssen wir unser Mobilitätsverhalten drastisch umstellen. Mit Eigenverantwortung hat das wenig zu tun, schreibt Joel Tölgyes in einem Gastkommentar in der Wiener Zeitung. Es liegt an den Politiker:innen, umweltfreundliche Altermativen zu schaffen.

Frauenpensionen sind um rund 40 Prozent niedriger als jene der Männer. Einer der Gründe ist die Teilzeitarbeit, „oft aufgrund von Kinderbetreuungspflichten, die vor allem von Frauen geschultert werden“, erklärt Momentum-Ökonom Mattias Muckenhuber in den Vorarlberger Nachrichten (€). Außerdem würden viele Berufe, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt werden, schlechter bezahlt. Wie sich der Gender Pension Gap schließen lässt, erklärt Momentum-Chefökonom Oliver Picek in Café Puls.

Die Bewältigung der Klimakrise braucht klare politische Handlungsanleitungen, schreibt Oliver Picek in einer Replik auf Hans-Werner Sinn in der "Presse".