Corona-Hilfen: Auch im Handel wurden Gewinne finanziert

Die Corona-Hilfen sollten Unternehmen die Existenz retten. Ein erklecklicher Anteil der Hilfen ist jedoch direkt in die Gewinne der Unternehmen geflossen: 179 Millionen Euro an Steuergeld allein im Jahr 2020, zeigt eine Auswertung der Hilfen an 1.274 Unternehmen. Das ist allerdings die absolute Untergrenze, denn für eine Vollauswertung der insgesamt 14,6 Milliarden Euro fehlen die Daten.

Obwohl zahlreiche Unternehmen einen Teil des Jahres geschlossen waren, schrieben sie dank der staatlichen Subventionen im Krisenjahr 2020 Gewinne. Viele konnten ihre Gewinne im Vergleich zum Vorjahr – ohne Corona – sogar noch steigern.

Auch bei den untersuchten Handelsbetrieben steigerten die Hilfszahlungen direkt die Gewinne der Unternehmen, statt Verluste abzudecken. Insgesamt erhielten sie in Summe 52 Millionen Euro zu viel.

Schlecht konzipierte Unternehmenshilfen führten während Corona zu Gewinnsubventionierung: Mindestens 179 Mio. Euro mehr als wirtschaftlich notwendig flossen allein im Jahr 2020.

#Körberlgeld für Mineralölkonzerne

Im Windschatten des Kriegs in der Ukraine fahren einige Unternehmen ordentliche Gewinne ein. Das merkt man zum Beispiel an der Tankstelle: Obwohl die Rohölpreise bereits kräftig gesunken sind, ist der Aufschlag der Mineralölkonzerne bei Diesel immer noch fast doppelt so hoch wie im Fünf-Jahres-Schnitt. Der zusätzliche Gewinn von rund 1,6 Millionen Euro pro Tag fließt direkt in die Kassen der Mineralölkonzerne.

#Ukraine und Arbeitsmarkt

Ukrainer:innen bekommen Zugang zu Arbeitsmarkt, Sozialleistungen und Bildung. Alle anderen Kriegsopfer nicht. Warum macht es einen Unterschied vor welchem Krieg man geflohen ist? Und was brauchen Kriegsopfer – egal woher sie kommen? Gar nicht so viel anderes wie alle anderen, die hier leben: Eine Arbeit, von der man leben kann. Eine bezahlbare Wohnung. Und kostengünstige, ganztägige Kinderbetreuung. Das neue Moment Mal mit Barbara Blaha.

#Paper der Woche

Sogar bei Einkommenseinbußen nach einer Kündigung gibt es einen Gender Gap – und zwar von ganzen 35 Prozent. Das zeigt eine Studie von H. Illing, J. Sachmieder und S. Trenkle, zusammengefasst von Momentum-Ökonomin Marie Hasdenteufel in unserem #PaperderWoche. Das Paper zum Nachlesen gibt es hier.

#Momentum in den Medien

80 Prozent des österreichischen Gases kommt aus Russland. Die Abhängigkeit vom russischen Gas ist aber kein Naturgesetz: In diese Sackgasse haben uns politische und wirtschaftliche Entscheidungen der letzten paar Jahre gebracht, sagt Barbara Blaha in Puls4-"Pro und Contra".

Die Energiepreise steigen extrem. Aber nicht nur Heizen und Tanken wird teurer, auch Wohn- und Lebensmittelkosten gehen nach oben. Woher die Inflation kommt und was man dagegen tun könnte, erklärt Momentum-Chefökonom Oliver Picek im ORF-"Help"-Magazin. Den Gesprächsinhalt zum Nachlesen gibt es auch hier.

Über die steigenden Spritpreise berichten zahlreiche Medien, unter anderem die Kronen Zeitung, die "Heute" und orf.at. Sie beziehen sich auf Berechnungen des Momentum Instituts: „Durch erhöhte Gewinnaufschläge konnten Mineralölkonzerne seit Kriegsbeginn insgesamt zusätzliche 79 Millionen einnehmen“, so Picek.

#Termine

Donnerstag, 28. April, 18.00–21.00 Uhr: Das Momentum Institut lädt zum Econ-After-Work ein. Im Gespräch mit Selim Banabak, (TU Wien): Was treibt die Mieten? Wie kann die Stadtplanung reagieren? Was fehlt politisch? Alle Infos gibt es hier.

Montag, 25. April, 9.00 Uhr: "Infodemie: Wissen, Glauben, Denken, Schreiben" mit Andrea Winkler & Leonhard Dobusch. Literaturhaus am Inn: Montagsfrühstück. Innsbruck, zur Anmeldung.