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Covid Misery: Wie geht es uns heute?
Wie stark ist Österreich von der Corona-Epidemie eigentlich betroffen, wirtschaftlich und gesundheitlich? Durch die unterschiedlichen Zeit-Verläufe der Wellen sind punktuelle Vergleiche schwierig. Das Momentum Institut hat nun einen eigenen Corona-Elends-Index berechnet. Dazu werden zwei gesundheitliche und zwei wirtschaftliche Messgrößen miteinander verbunden: Corona-Inzidenz, Corona-bedingte Todesfälle, Anstieg der Arbeitslosigkeit, Rückgang des Bruttoinlandsprodukts.
Der Index bildet die gesamte Entwicklung seit Pandemiebeginn ab. Er könnte sich in den nächsten Monaten allerdings noch verändern, wenn sich etwa in Österreich die dritte Welle weiter ausbreitet. Die Ergebnisse zeigen: Österreich liegt im Mittelfeld, hinter Deutschland und der Schweiz, aber deutlich vor vielen süd- und osteuropäischen Ländern. Am schlimmsten getroffen: die USA.
Der "Covid Misery Index" - Wie schlecht geht es Österreich im internationalen Vergleich? — www.momentum-institut.at
Das Momentum Institut zieht Bilanz: Ein neuer Index verbindet gesundheitliche und wirtschaftliche Faktoren. Insgesamt liegt Österreich im internationalen Mittelfeld.
#Impfen kostet, nicht impfen kostet mehr
Die schleppende Impf-Kampagne kostet allein Österreich 7 Milliarden Euro an Wohlstandsverlusten. Gleichzeitig geht fast jeder zweite in der EU produzierte Impfstoff in den Export - und zwar vor allem in reiche Industrieländer, nach Großbritannien, Kanada, Japan und Mexiko. UK und USA exportieren hingegen keine einzige Dosis und impfen zunächst ihre eigene Bevölkerung.
Würde die EU ebenso Exporte verbieten, würde beispielsweise der Vergleich zu Großbritannien anders aussehen.
#Paper der Woche
CO2-Besteuerung stellt eine Möglichkeit dar, Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren und so der Klimakrise entgegenzuwirken. Die Steuer kann allerdings zu sozialen Schieflagen führen, zeigt unser #PaperderWoche in einer Mikrosimulation der Ökonomin Audrey Berry, das die Situation in Frankreich analysiert. Momentum-Ökonomin Anna Pixer hat es gefunden. Die Forschung ergibt, dass bei der Einführung von CO2-Steuern einkommensschwache Haushalte finanziell auffällig stärker benachteiligt werden, sofern keine Gegenmaßnahmen getroffen werden. Einkommensschwache Haushalte geben – gemessen an ihrem Einkommen – auch deutlich mehr Geld für Energie aus. Während das oberste Einkommenszehntel 5,3% des Einkommens aufwendet, sind es beim untersten Zehntel 16,4%.
#Videokolumne
Jeder und jede einzelne hat es in der Hand, umweltfreundlicher zu leben. Aber das allein reicht bei weitem nicht, kommentiert Barbara Blaha in ihrem aktuellen Moment-Mal-Video. Denn mit der Diskussion, ob ein oder zwei Schnitzel die Woche klima-kompatibel sind, verschwenden wir Zeit und Energie, die wir lieber darauf verwenden sollten, der Politik Druck zu machen. Für eine andere Verkehrspolitik oder die Umstellung unserer Energieversorgung, zum Beispiel.
#Momentum in den Medien
Die Momentum-Berechnung zu den Kosten der Impfverzögerung findet sich in vielen Online-Medien, u.a. in der Kleinen Zeitung.
Viele Medien, darunter der Kurier, berichten über einen Artikel im wissenschaftlichen Journal des Momentum Kongresses, "Momentum Quarterly". Die Forscher haben die Belastung durch Wohnkosten untersucht. Finanziell besonders schwer tun sich hierzulande junge Menschen sowie Alleinerziehende oder Singles, die zur Miete wohnen.
Zur Lockdown-Jahresbilanz diskutierte Barbara Blaha auf Einladung des Literaturhaus Graz mit Konrad Paul Liessmann und Sabine Haring-Mosbacher (Uni Graz).
#Termine
Montag, 29. März, 18.00 Uhr: Lecture: Capitalism on Edge. How Fighting Precarity Can Achieve Radical Change Without Crisis or Utopia mit Albena Azmanova. IWM.
Montag, 29. März, 18.30 Uhr: Tackling the COVID-19 Pandemic of Inequality to Build a Green, Inclusive, & Resilient Recovery. Diskussion mit David R. Malpass (Weltbank). LSE.
Donnerstag, 1. April, 14.00 Uhr: The EU Recovery Fund: can governments respond to COVID-19 with a green and digital transformation of our economies? u.a. mit Isabel Blanco (EBRD). LSE.