Eigenkapitalverzinsung hilft kleinen Unternehmen nicht

Das Eigenkapital von Unternehmen stärken. Dieses offizielle Ziel verfolgt die geplante Änderung der Unternehmensbesteuerung. Zu diesem Zweck soll ein fiktiver Zins auf das Eigenkapital den steuerpflichtigen Gewinn vermindern.

Um von der Regelung zu profitieren, muss das Eigenkapital als solches ausgewiesen werden. Das ist aber nur bei Kapitalgesellschaften der Fall sowie bei Unternehmen, die in zwei aufeinanderder folgenden Jahren zumindest 700.000 Euro oder in einem Jahr 1 Million Euro Umsatz gemacht haben.

Hinter der Eigenkapitalverzinsung verbirgt sich also eine Steuersenkung für Großunternehmen. Profitieren werden davon nämlich in erster Linie Firmen, die ohnehin Gewinne machen und über genügend Eigenkapital verfügen. Hauptsächlich also große Industriebetriebe und vermögende Selbstständige.

4 von 5 heimischen Unternehmen werden hingegen wenig bis gar nichts davon haben. Vor allem jene, die von der Corona-Krise besonders hart getroffen wurden, bleiben außen vor. Primär sind das kleine und mittlere Unternehmen (KMU), welche oft Verluste schreiben, oder nur eine Einnahmen- Ausgabenrechnung führen.

Die Kosten für die geplante Eigenkapitalverzinsung gehen jedenfalls in die Milliarden. Allein die 500 profitabelsten Unternehmen in Österreich werden 1,2 Milliarden Euro weniger Körperschaftssteuer zahlen.

Wer von der Eigenkapitalverzinsung profitiert und wer nicht, analysierte Barbara Blaha auf OE1.

#Von wegen flügellahm

Eine neue Prognose zeigt: Die Anzahl der weltweiten PassagierInnen ist zwar viel geringer als im Vorjahr, hält aber immer noch das Niveau aus dem Jahr 2009 - und das trotz globaler Pandemie. Basierend auf den Zahlen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) rechnet das Momentum Institut im aktuellen Jahr mit rund 2,35 Milliarden Fluggästen. Weniger waren es zuletzt im Jahr 2009 mit 2,25 Milliarden.

#Überflieger?

Corona trifft die Luftfahrt hart. Aber ist es wirklich schlau, eine Branche mit Milliarden zu subventionieren, deren CO2-Ausstoß am stärksten wächst, fragt sich Barbara Blaha in ihrer neuen Videokolumne.

#Momentum in den Medien

Nur mit qualitativem Wachstum, das unseren Planeten schont, lassen sich Klimakrise und Massenarbeitslosigkeit bekämpfen, argumentiert Barbara Blaha in einem Gastkommentar für das profil.

Qualität vor Quantität - nach diesem Prinzip muss unsere Wirtschaft umgebaut werden.

Warum das Arbeitslosengeld in Österreich keineswegs so großzügig ist, wie gerne behauptet wird, erklärt Chefökonom Oliver Picek in einem Gastkommentar für den STANDARD.

Wirtschaftsliberale fordern Kürzungen für Langzeitarbeitslose. Ein Blick auf die Zahlen zeigt aber: Von üppig kann keine Rede sein.

Was nützt die temporäre Umsatzsteuersenkung? Dieser Frage ging der KURIER anhand einer Analyse unserer Ökonomin Anna Hehenberger nach. Fazit: mit zusätzlichen Konsumausgaben von knapp 1% oder 170 Millionen Euro relativ wenig.

Momentum Institut: Milliardenentlastung für Unternehmen hätte auch auf andere Weise erfolgen können

#Sommerlektüre

Unser Buch-Tipp für die Ferienzeit: Mittels "Quantitative Easing" schufen die Zentralbanken nach der Finanzkrise 2008 mehrere Billionen an neuem Geld. Es floß aber nicht in die Realwirtschaft, sondern auf die Finanzmärkte. Frances Coppola plädiert in ihrem Buch deshalb dafür, Notenbankgeld in Krisenzeiten direkt an KonsumentInnen und kleine Unternehmen zu verteilen.

Frances Coppola is a financial writer and blogger who appears regularly in Forbes and The Financial Times. Her blog is coppolacomment.com

#Termine

Samstag, 8. August, 12:00-14:00 Uhr: "Feminist Parenting: Perspectives from Africa and Beyond – Virtual Book Launch" https://www.eventbrite.com/e/feminist-parenting-perspectives-from-africa-and-beyond-virtual-book-launch-tickets-113666300966 (online)

Mittwoch, 12. August, 16:00 Uhr, "Wealth Dynamics in Communities", Daniel Vincent Barron, Kellogg School of Management at Northwestern University, https://www.jku.at/en/department-of-economics/research/research-events/online-economics-research-seminar/ (online)

Samstag, 15. August, Deadline - Call for Papers YSI Urban and Regional Economics Working Group: "Young scholars from around the world are coming together to propel economic thinking forward, and you can join!" https://drive.google.com/file/d/1K-zn2CHCKha2cUIzrougAvz1ooCvdUBt/view

Samstag, 15. August, Deadline - Call for Papers YSI Gender and Economics Working Group: https://drive.google.com/file/d/1lN7yQiSGFKuIFcQ3me7HpBhW3Y8Wy0w0/view