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Eine Million Haushalte in Österreich heizen mit Gas
Wer eine Gasheizung hat, ist von den steigenden Energiekosten besonders betroffen. Rund eine Million Haushalte in Österreich – mehr als jeder vierte – heizt mit Gas. Etwa die Hälfte davon wohnt zur Miete und hat keinen Einfluss auf den Heizungstausch.
Zwischen den Bundesländern gibt es enorme Unterschiede: Der Großteil der Haushalte, die mit Gas heizen, lebt in Ostösterreich – in Wien sind es 45 Prozent, in Niederösterreich und dem Burgenland jeweils rund ein Drittel. Neben der Ost-Region verzeichnet nur Vorarlberg mit 34 Prozent eine ähnlich hohe Gasabhängigkeit unter Haushalten.
Über 500.000 mit Gas heizende Haushalte wohnen zur Miete. Für sie wird die Gasknappheit samt enormer Preissteigerungen besonders zum Problem. Sie können ihr Heizsystem nicht umrüsten, müssen aber dennoch die hohen Gaskosten schultern.
Mietabschläge bei Wohnungen mit Gasheizungen könnten Anreize zum Heizungstausch für Vermieter:innen setzen. Gleichzeitig braucht es auch ordnungspolitische Maßnahmen, um bei der Energie- und Klimakrise gegenzusteuern: Gasheizungen sollten nicht erst bis 2040, sondern deutlich früher außer Betrieb gehen. Außerdem sollte der Tausch von alten gegen neue Gasheizungen verboten werden.
#Inflation mit Markteingriffen bremsen
Im Juni lag die Inflationsrate in Österreich bei 8,7 Prozent. Preistreiber sind allen voran die steigenden Energiekosten. Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt: Auch im restlichen Europa ist die Inflation hoch. Aber einigen Ländern gelingt es wesentlich besser, die Teuerung abzubremsen. In Frankreich liegt sie mit 6,5 Prozent ein Stück weit niedriger, im Nachbarland Schweiz deutlich: nur 3,2 Prozent. Jene Länder, die die Teuerung am besten dämpfen, greifen auch in den Energiemarkt ein. Preisdeckel auf Strom oder Gas könnten die Inflation auch in Österreich deutlich bremsen.
#Paper der Woche
Im #PaperderWoche geht es diesmal um den Zusammenhang zwischen einer Sparpolitik und dem Aufstieg politisch extremer Parteien. Zusammengefasst von unserer neuen Momentum-Praktikantin Diana Stögner. Das Paper zum Nachlesen gibt es hier.
Die Daten werden mithilfe mehrerer Regressionen ausgewertet, das Ergebnis: Eine 1 %-ige Verringerung der regionalen öffentlichen Ausgaben führt zu einem Zuwachs des Wähler:innenanteils für extreme Parteien von 3%-Punkten. 5/
— Momentum Institut (@mom_inst)
9:39 AM • Jul 20, 2022
#Momentum in den Medien
Wieso knappes Gas auch den Strom teuer macht, berichtet die Ganze Woche: „Im Moment sehen wir, dass der Markt nicht mehr gut funktioniert, weil die Preise überhöht sind“, warnt Momentum-Chefökonom Oliver Picek. Andere Länder tun es längst, Österreich hinkt hinterher: Strompreisdeckel können Haushalte entlasten und die Inflation dämpfen, argumentiert Momentum-Ökonomin Marie Hasdenteufel in der neuen Folge der Momentum-Kolumne bei Zackzack.
Konkret analysiert hat das Momentum Institut drei Modelle zur Preisdeckelung. Darüber berichten unter anderem die Salzburger Nachrichten und der Kurier. Welche Möglichkeiten es gibt, den Strompreis zu deckeln, erklärt auch Momentum-Ökonom Joel Tölgyes im Gastkommentar in der Wiener Zeitung.
Um vermeintlichen Sozialleistungsbetrug aufzudecken, hat die Regierung eine eigene Task Force eingerichtet. Ihre Bilanz 2021: 20 Millionen Euro Schaden. “Das sind die kleinen Fische. Die durchschnittliche Schadensumme beträgt weniger als 5.000 Euro. Die großen Fische sind beim Sozialversicherungsbetrug zu finden”, sagt Momentum-Chefökonom Oliver Picek im Puls24-Interview. Wenn Unternehmen etwa ihre Mitarbeiter:innen nicht richtig anmelden oder Steuern hinterziehen, liegen die Schadenssummen schnell im Millionenbereich, also wesentlich höher.
Die Wohnkosten steigen deutlich an. Darüber berichtet "Arbeit & Wirtschaft" und bezieht sich auf Berechnungen des Momentum Instituts. Warum die automatische Abgeltung der Kalten Progression keine geeignete Maßnahme ist, um Haushalte mit niedrigen Einkommen zu unterstützen, erklärt Momentum-Ökonom Jakob Sturn in den Vorarlberger Nachrichten.