Energiewende: Noch ein weiter Weg

Österreich muss seine Treibhausgas-Emissionen stark reduzieren. Etwa 85 % stammen aus der Verbrennung fossiler Energieträger. Doch wer nutzt eigentlich wie viel Energie in Österreich?

Der Großteil der Energie wird aktuell im Bereich der Herstellung von Waren (43 %) und Energieversorgung (21 %) verbraucht. Der Energie stammt nach wie vor mehrheitlich aus fossilen Energieträgern, wobei sich der Anteil je nach Wirtschaftszweig stark unterscheidet. Das zeigt eine Momentum-Analyse der Energiegesamtrechnung (EGR) der Statistik Austria.

Im energieintensivsten Wirtschaftszweig „Herstellung von Waren“ sind 79 % der Energiequellen fossil. Einen großen Anteil daran hat der Wirtschaftszweig „Kokerei und Raffinerie“, der 56 % des Energieverbrauchs ausmacht und 97 % seiner Energienutzung mit fossiler Energie deckt.

Der Verbrauch im zweitintensivsten Wirtschaftsbereich “Energieversorgung” stammt dagegen zu 60 % aus erneuerbaren Energieträgern. Dies geht vor allem auf die stark ausgebaute Wasserkraft zurück.

Insgesamt ist der Anteil fossiler Energieträger am Energieeinsatz leicht gesunken (von 66 auf 61 %). Gleichzeitig ist der Energieverbrauch leicht gestiegen.

#Inflation: Ja, Panik?

Auf 2,8 Prozent stieg die Inflation im Mai 2021 in Österreich im Vergleich zum Vorjahr. Das hat die Statistik Austria heute bekanntgegeben. Grund zur Sorge? Mancherorts steht Inflationspanik auf dem Programm. Dabei kommt der (leichte) Anstieg nicht überraschend. Handlungsbedarf besteht trotzdem, etwa beim Preistreiber Mieten - und der Einkommenssicherung Ärmerer.

Das europaweite Erwachen aus dem Winter-Lockdown hat zu einem Anstieg der Inflation geführt. Ein großer Teil davon ist auf die Energeipreise zurückzuführen.

#ArbeiterInnen ohne Wahlrecht

Österreichs restriktive Staatsbürgerschaft schließt einen großen Teil der arbeitenden Bevölkerung aus. Gerade unter den Arbeiter:innen sind Einkommen üblich, die unter dem nötigen Mindesteinkommen liegen, um den Antrag auf die Staatsbürgerschaft stellen zu können. Dazu kommen weitere Hürden.

#Paper der Woche

Was passiert, wenn Großkonzerne ihre Mindestlöhne anheben? Sogar Arbeitnehmer:innen anderer Unternehmen verdienen mehr, fanden Ellora Derenoncourt, Clemens Noelke, David Weil in ihrer Studie heraus. Das #PaperderWoche erklärt Momentum-Ökonomin Anna Hehenberger.

2012 starteten Arbeitnehmer:innen-Verbände und Interessensvertretungen die Kampagne „Fight for $15“ in den USA. Sie forderte höhere Löhne sowie mehr Gewerkschaftsvertretungen. Durch den öffentlichen Druck erhöhten einige Staaten ihre gesetzlichen Mindestlöhne. Auch Handelsriesen, wie Amazon, Walmart und Target erhöhten in den Jahren darauf freiwillig ihre Mindestlöhne. Die Konsequenz? Erhöht Amazon seinen Mindestlohn um 10 %, steigen die Löhne von Arbeiter:innen in der Region, die woanders arbeiten, um ganze +2,6 %. Andere, weniger mächtige Arbeitgeber:innen passen also ihr Lohnniveau an, um ihre Arbeitnehmer:innen nicht an besser zahlende Handelsriesen zu verlieren.

Das Fallbeispiel verdeutlich aber nicht nur die positiven Effekte höherer Mindestlöhne großer Arbeitgeber:innen. Es zeigt auch, wie mächtig Großkonzerne sind und wie sie Arbeitsmärkte beeinflussen können. Um demokratisch über unsere Arbeitsmarktpolitik und Mindestlöhne zu bestimmen, braucht es daher zumindest wirksame, kartellrechtliche Bestimmungen, weitgehende Offenlegungspflichten und einen breiten, öffentlichen Diskurs wie ihn die Kampagne „Fight for $15“ angestoßen hat.

Low unionization rates, a falling real federal minimum wage, and prevalent non-competes characterize low-wage jobs in the United States and contribute to growin

#Steuertricks der Reichen

Die weltweite Krise hat die Reichsten noch reicher gemacht. Und sie wollen keine Steuern zahlen. Wie die Steuertricks von Elon Musk, Jeff Bezos und Co funktionieren erklärt Barbara Blaha im Videoblog "Moment Mal".

Wie die Reichen keine Steuern zahlen? Moment Mal mit Barbara Blaha

#Momentum in den Medien

Österreich hat 18 Mrd. Euro im Krisenjahr 2020 für Unternehmenssubventionen ausgegeben. Aber: „Bei denen, die sie wirklich benötigten, kamen die Unternehmenshilfen häufig nicht oder zu spät an“, schreibt Momentum-Chefökonom Oliver Picek in einem Gastkommentar in der Wiener Zeitung.

Wer bezahlt die Corona-Hilfen und wer profitiert davon? Das analysiert Picek in einer Reportage von Servus TV.

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#Termine

HEUTE, Donnerstag, 17.6., 16.00-18.00 Uhr: Algorithmen an die Arbeit. Diskussions-Veranstaltung aus der Reihe "Digitaler Humanismus in der Arbeitswelt", eine Kooperation von AK Wien, WWTF und CEU. Online, Anmeldung

HEUTE, Donnerstag, 17.6., 18.00 Uhr: Post-growth Zürich: 1.5 °C degrowth scenarios suggest the need for new mitigation pathways - Presentation and discussion. Online

Montag, 21.06., 18.00-20.00 Uhr: Let's talk about JKU-Science mit Professor für Gesundheitsökonomie am volkswirtschaftlichen Institut der Johannes Kepler Universität, Gerald J. Pruckner. Online, Anmeldung

Mittwoch, 23.6., 18.00 Uhr: Kreisky-Forum: BIDENOMICS: Jeffrey Sachs in conversation with Robert Misik. Online, Anmeldung

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