Equal Pay Day: Frauen arbeiten das übrige Jahr gratis

Der Equal Pay Day fiel heuer auf den 25. Oktober. Die verbleibenden 68 Tage des Jahres arbeiten Frauen statistisch gesehen gratis. Vergleicht man Vollzeitgehälter, verdienen Frauen durchschnittlich um diesen Betrag weniger als Männer.

Die meisten Frauen arbeiten Teilzeit, weil sie im Vergleich zu Männern öfter die Verantwortung für Pflege, Hausarbeit oder Kinderbetreuung übernehmen. Dadurch ist die Einkommenslücke aller unselbständig Erwerbstätigen noch größer. Hier sehen Frauen jährlich um 13.000 Euro bzw. knapp 36 Prozent weniger am Gehaltszettel als Männer. Der wahre Equal Pay Day wäre also eigentlich bereits im August.

Die große Einkommenslücke wirkt weit über das Erwerbsleben hinaus: Frauen erhalten über ein Zehntel weniger Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe als Männer, 40 Prozent beträgt die Pensionslücke. Mit geringerem Einkommen lässt sich auch weniger Vermögen aufbauen.

Zwischen den Bundesländern gibt es enorme Unterschiede beim Gender Pay Gap. Am niedrigsten ist die Einkommenslücke in Wien mit knapp 19 Prozent. Mit großem Abstand folgt Niederösterreich mit 36 Prozent. Schlusslicht ist Vorarlberg, wo Frauen im Mittel um knapp 48 Prozent pro Jahr weniger verdienen als Männer.

Am 25.Oktober ist der Equal Pay Day für Österreich. Berechnet wird er mit dem Einkommensunterschied von 18 % zwischen Vollzeit arbeitenden Frauen und Männern. Für alle unselbständig...

#Preisanstieg bei Treibstoff gering

Die steigenden Treibstoff-Preise werden derzeit beklagt. Für Superbenzin liegen sie jedoch im langjährigen Vergleich gar nicht so hoch, zeigt eine aktuelle Momentum-Auswertung. Rechnet man die Inflation aus der Preisentwicklung heraus, ist Tanken aktuell immer noch günstiger als etwa im Jahresschnitt 2014. Die Preise liegen innerhalb der Schwankungen der letzten Jahrzehnte. Der volatile Markt für fossile Energie könnte die Preise jedoch durchaus weitersteigen lassen. Höchste Zeit für die Politik, die Abhängigkeit von Öl und Gas abzubauen.

#Investieren statt sparen

Wie in den beiden Krisenjahren wird Österreich auch im kommenden Jahr mehr ausgeben als einnehmen. Das für 2022 budgetierte Defizit soll 12,6 Milliarden Euro betragen. Sind Staatsschulden aber wirklich ein Problem? Nein, denn gerade jetzt bieten sich ideale Bedingungen, um in wichtige Zukunftsbereiche wie Klimaschutz, Pflege und Bildung zu investieren. Das Niedrigzinsumfeld seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 lässt Österreichs Zinszahlungen für Staatsschulden seit Jahren schrumpfen. Zahlte Österreich Anfang der 1990er-Jahre noch bis zu vier Prozent der Wirtschaftsleistung an Zinsen, waren es 2020 nur mehr 1,3 Prozent.

Österreichs Wirtschaft ist wieder im Aufschwung. Mit diesem kommen auch Rufe nach einem drastischen Sparkurs zurück. Ein solcher wäre aber fatal. Nach großzügigen Corona-Unternehmenshilfen würde der Aufschwung wieder abgewürgt, bevor auch die breite Bevölkerung etwas davon hätte. Statt einer Rückkehr zur strikten Sparpolitik, braucht es Investitionen, um die großen Herausforderungen der nächsten Jahre in Angriff zu nehmen.

#Paper der Woche

Trotz 25 Klimakonferenzen, der Weltklimarat-Gründung und diverser Klimaabkommen sind die CO2-Emissionen in den letzten 30 Jahren global um 60 Prozent gestiegen. Eine der umfangreichsten Analysen der Gründe für dieses Versagen behandelt Momentum-Ökonom Quirin Dammerer im #PaperderWoche. Isak Stoddard und Kevin Climate luden 21 Expert:innen ein, über verschiedene Dimensionen der Untätigkeit zu schreiben. Dabei zeigt sich: Die Rolle von Macht ist das zentrale verbindende Element.

Hier gibt es das gesamte Paper zum Nachlesen:

Despite three decades of political efforts and a wealth of research on the causes and catastrophic impacts of climate change, global carbon dioxide emissions have continued to rise and are 60% high...

#Momentum in den Medien

Über den Equal Pay Day berichten zahlreiche Medien und beziehen sich dabei auf das Momentum Institut: Wie viel Lebenseinkommen Frauen durch Teilzeitarbeit verlieren, liest man z. B. auf orf.at, wie sich die Teilzeitfalle auf Frauenpensionen auswirkt, berichtet die „Presse“. Der Ausbau von Kinderbetreuung wäre ein notwendiger erster Schritt, um den Gender Pay Gap zu bekämpfen. Schließen lässt sich die Einkommenslücke allein damit allerdings nicht, erklärt Momentum-Ökonom Mattias Muckenhuber in der ORF-„ZIB1“.

Mit der Steuerreform hat die Regierung eine Senkung der Körperschaftsteuer angekündigt. Warum die KöSt-Senkung gleich ein dreifaches Verlustgeschäft für Österreich ist, erklärt Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner in der Wiener Zeitung.

Wie es zu Schatteninflation kommt, schildert Momentum-Chefökonom Oliver Picek in den „Servus Nachrichten“: Die Corona-Krise wirkt nach, Unternehmen versuchen, kosten einzusparen. Statt Preise zu erhöhen, senken manche die Qualität.

#Termine

Mittwoch, 3. November, 18.00–20.00 Uhr: Klimawandel und Klimakrise: Wie kommen wir auf den Pariser Klimazielweg? Vortrag von Gottfried Kirchengast (Wegener Center). Online und Graz

Donnerstag, 4.–5. November: 12. „Salzburger interdisziplinäre Diskurse“-Tagung: Prekäre Arbeit. Neue Herausforderungen für Gesellschaft und Wissenschaft. Hybrid, Anmeldung

Freitag, 5.–6. November, 12.00–17.00 Uhr: AK Young Economists Conference 2021. Linz. Anmeldung als Gast bis 1. November.