Equal Pay Day: Frauen bekommen um 36 Prozent weniger

Am Montag war Equal Pay Day: Bis dahin haben Frauen in Österreich seit Jahresbeginn – insgesamt 46 Tage – unbezahlt gearbeitet. Der Grund? Der Gender Pay Gap, also die Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern. Frauen verdienen um rund 13 Prozent weniger als Männer, vergleicht man Vollzeit-Beschäftigte. Bezieht man auch Beschäftigte in Teilzeit mit ein, erhält man den tatsächlichen Pay Gap von 36 Prozent – der wahre Equal Pay Day ist damit erst im Mai.

Frauen verlieren aber nicht nur beim Erwerbseinkommen, sondern in allen Bereichen: acht Prozent weniger Arbeitslosengeld, 30 Prozent weniger Vermögen, 36 Prozent weniger Erbschaften und 38 Prozent weniger Pension. Ein Grund dafür ist die mangelnde Verfügbarkeit von Kinderbetreuung. Außerdem zahlen Branchen, in denen vermehrt Frauen arbeiten, niedrigere Gehälter als jene, in denen großteils Männer beschäftigt sind.

Wenn Österreich im bisherigen Tempo gegen die finanzielle Ungleichheit zwischen Frauen und Männern weiterkämpft, werden selbst unsere Ur-Ur-Ur-Enkelinnen im Jahr 2362 noch nicht gleichgestellt sein. Österreichs Einkommensunterschied hat sich in den letzten 20 Jahren nur um zwei Prozentpunkte verringert.

Der Equal Pay Day 2022 ist da. Das bedeutet: Seit Jahresbeginn haben Frauen in Österreich 46 Tage unbezahlt gearbeitet.

#Gesundheitskosten gestiegen

Insgesamt flossen im Krisenjahr 2020 rund 44 Milliarden Euro an laufenden Gesundheitsausgaben, zeigen Daten der Statistik Austria. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 ist das ein nomineller Anstieg von 4,5 Prozent. Rund 1,42 Milliarden betrugen dabei Corona-bedingte Ausgaben: Das Geld wurde in Schutzausrüstung, Testungen, Contact-Tracing und Info-Kampagnen investiert.

#Günstiger Strom aus erneuerbare Energie

De EU-Kommission stuft zukünftig Atomkraft und Gas als nachhaltig ein. Allerdings: Erneuerbare Energie ist wesentlich günstiger als fossile Brennstoffe, und wird immer effizienter. Das zeigt auch ein Blick auf die Stromerzeugungskosten – also jene Kosten, die bei der Umwandlung von einer Energieform in elektrischen Strom anfallen.

#Arbeitsbedingungen in Bäckereien

In Zeitungen beklagt der Chef einer steirischen Bäckerei, dass er für selbst für 5.500 Euro brutto keine Arbeitskräfte finde. In den Berichten fehlt jedoch die Sicht der Beschäftigten. Das Moment Magazin hat sich den Fall genauer angesehen.

Eine Bäckerei in Deutschlandsberg beklagt, dass sie für 5.500 Euro niemanden findet. "So behandeln lasse ich mich für keinen Job", sagt Bewerber Felix. Der Chef widerspricht.

#Krisenkosten gerecht verteilen

Die Corona-Krise hat Milliarden gekostet. Aktuelle Vorschläge, wie die Krisenkosten finanziert werden sollen, gehen vor allem in eine Richtung: zahlen sollen wieder einmal wir alle. Das neue Moment Mal mit Barbara Blaha.

#Paper der Woche

Passend zum Equal Pay Day erklärt Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner heute das #PaperderWoche von Paul David Boll, Lukas Mergele und Larissa Zierow: die Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern beginnt bereits während des Studiums zu wachsen. Das Paper zum Nachlesen gibt es hier.

#Momentum in den Medien

Über den Equal Pay Day berichten etwa die Vorarlberger Nachrichten und die Kleine Zeitung und zitieren eine Rechnung des Momentum Instituts: Wenn wir im bisherigen Tempo die finanzielle Ungleichheit zwischen Männern und Frauen weiterhin so träge bekämpfen, wäre Gleichstellung erst 2362 erreicht.

#Termine

Dienstag, 22. Februar, 15.30–17.00 Uhr: Uni Wien: Green Economy: Über die nachhaltige Transformation der Wirtschaft und den Beitrag von Unternehmen und Staat. Online, Anmeldung

Donnerstag, 24. Februar, 18.00–19.30 Uhr: Institut Solidarische Moderne : Verkehrswende unter der Ampelregierung? Online

Donnerstag, 24. Februar, 19:00 Uhr: Kreisky Forum: Ökonomisches "Long-Covid"? Robert Misik im Gespräch mit Jens Südekum. Online, Anmeldung

Donnerstag, 24.–25. Februar: JKU-Tagung: Neues aus der Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte. Linz und Online

Weitere Termine gibt es im Termin-Überblick auf unserer Website.