Equal Pension Day: Pensionslücke schließt sich kaum

Gestern war Equal Pension Day – jener Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bezogen haben, wie Frauen auf das ganze Jahr gerechnet erhalten. Denn Frauen bekommen im Schnitt 38 Prozent weniger Pension als Männer. Die Pensionslücke schließt sich kaum: Setzt sich die Entwicklung der letzten 25 Jahre fort, erhalten Frauen erst im Jahr 2118 gleich hohe Pensionen wie Männer.

Grund für die enormen Unterschiede bei den Pensionen ist vor allem das niedrigere Erwerbseinkommen von Frauen. Vor allem Teilzeitarbeit spielt dabei eine großer Rolle: Bereits kurze Teilzeitphasen verringern Pensionen von Frauen deutlich. Mit drei Jahren Teilzeitarbeit während der Erwerbszeit verliert eine Frau mit Median-Einkommen von rund 2.900 Euro brutto um 106 Euro netto pro Monat an Pension.

Je länger die Teilzeitdauer, desto höher der Verlust: Bei 15 Jahren Teilzeitarbeit sind es satte 560 Euro, die monatlich beim Pensionseinkommen fehlen. Die Teilzeit-Falle für Frauen entschärfen könnte man mit flächendeckender, kostenloser Kinderbetreuung.

Frauen bekommen im Schnitt satte 38 Prozent weniger Pension als Männer. Vor allem lange Teilzeitphasen belasten das spätere Pensionseinkommen enorm.

#Langzeitarbeitslosigkeit sinkt

Die Arbeitslosigkeit sinkt weiterhin in Österreich. Von der Energiekrise werden die Entwicklungen am Arbeitsmarkt bisher noch nicht getrübt. Im Juli waren insgesamt 296.647 Menschen arbeitslos oder in Schulung, 28.559 weniger als vor der Corona-Krise. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit nimmt weiter ab – trotzdem sind immer noch 118.858 Menschen in Österreich länger als ein Jahr ohne Job. Die Situation nachhaltig verbessern könnten etwa öffentliche Beschäftigungsprogramme für langzeitarbeitslose Menschen.

#Paper der Woche

Auch im #PaperderWoche geht es diesmal um den Gender Pension Gap: Anna Hammerschmid und Clara Rowald untersuchen die Pensionsunterschiede zwischen Frauen und Männern im europäischen Vergleich und prüfen mögliche Ursachen – zusammengefasst von Momentum-Ökonom Alexander Huber. Das Paper zum Nachlesen gibt es hier.

#Momentum in den Medien

Krieg, Unsicherheit, Spekulation und höhere Gewinnaufschläge lassen bei den heimischen Energiekonzernen die Gewinne sprudeln. Verglichen mit den Jahren vor dem Krieg in der Ukraine kommt es zu enormen Übergewinnen. Wieso man diese Übergewinne mit einer Übergewinnsteuer abschöpfen sollte, diskutiert Momentum-Chefökonom Oliver Picek in der ORF-"Zeit im Bild 2".

Weil ein Teil der Teuerung hausgemacht ist – beim Strom, aber auch bei den Mieten – sollte die Regierung Maßnahmen setzen, um die Teuerung direkt zu dämpfen, empfiehlt Picek im Interview mit Puls24.

Die Regierung hat für Herbst eine "Strompreisbremse" angekündigt, um Haushalte zu entlasten. Zur Finanzierung sollte sie auch die Energiekonzerne in die Pflicht nehmen, sagt Momentum-Ökonom Alexander Huber in den Servus-Nachrichten. Was man gegen die steigenden Lebensmittelpreise tun könnte, erklärt Huber in der Momentum-Kolumne bei Zackzack.

Über den Equal Pension Day und die Pensionslücke zwischen Frauen und Männern berichten unter anderem der "Standard", Zackzack.at und die Salzburger Nachrichten und beziehen sich auf Berechnungen des Momentum Instituts.

In regelmäßigen Abständen bahnt sich eine neue Krise des Euro an, schreibt Oliver Picek im Gastkommentar in der Wiener Zeitung. Diesmal haben Finanzspekulanten Italien als verwundbarstes Opfer auserkoren. Gegen diese spekulative Attacke auf Italien sollte die Zentralbank entschiedener vorgehen.