Ganz vorne bei der Teilzeit

Die österreichische Familienpolitik verstärkt die Geschlechterungleichheit: das ist das Ergebnis einer aktuellen Kurzanalyse von Philip Rathgeb (Uni Konstanz) und Tobias Wiß (Uni Linz) für das Momentum Institut. Die Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit ist eben keine rein persönliche Entscheidung.

Die österreichische Familienpolitik setzt auf einen überholten Maßnahmenmix: hohen Barleistungen an Familien stehen geringe Sachleistungen gegenüber, die öffentlichen Ausgaben für Kinderbetreuungseinrichtungen sind vergleichsweise niedrig. Einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz gibt es de facto erst für 5-jährige Kinder. Als Resultat sind die Betreuungsquoten von unter 6-Jährigen niedrig und Österreich ist nach den Niederlanden Vize-Europameister bei der Teilzeitquote von Müttern. Das hat gravierende Folgen für Karriereverläufe, für den Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern und die Pensionshöhe.

Was empfehlen die Autoren?

  • einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder ab dem ersten Geburtstag

  • die gleichmäßige Aufteilung einer gut bezahlten Karenzzeit auf Mütter und Väter

  • mehr Engagement für bessere Vereinbarkeit durch Unternehmen, etwa durch Regelungen in Kollektivverträgen

Den Policy Brief in voller Länge gibt es hier als PDF zum Download.

#Gewählt

Der gestrige “Super Tuesday” im Vorwahlprozess der US-Demokraten zementiert die Favoritenrollen von Joe Biden und Bernie Sanders. Wie unterscheiden sich die vorgeschlagenen Steuerreformen der Politiker? Der französische Ökonom Gabriel Zucman hat das untersucht.

#Nachgelesen

Wie geht’s eigentlich der Sozialpartnerschaft? Das fragte der “Standard” letzte Woche eine Expertenrunde u.a. mit Barbara Blaha. Die Sozialpartnerschaft sei eben keine technokratische Lösungsmaschine, die auf Zuruf Lösungen ausspuckt. Es ist durchaus möglich, dass man in manchen Punkten nicht zu einem Ergebnis kommt, das für beide Seiten Vorteile hat. Hier zum Artikel.

#Ausgeglichen?

Schulden sind böse, das wichtigste Ziel als Staat muss sein, sie zu verhindern. So ein Dogma verstellt den Blick auf ein paar simple Zusammenhänge. Schulden sind eben nicht gleich Schulden. Barbara Blaha erklärt das diese Woche in "Moment mal".

#Eingeladen: Termine

Sonntag, 8. März, 17:00 Uhr: Die Dohnal - Film + Gespräch am Weltfrauentag im GBK, Gartenbaukino Wien

Montag, 9. März, 9:00 Uhr: ONE DAY: The Conference 2020, WU Wien

Montag, 9. März, 18:00 Uhr: Lectures For Future in Linz: "Nachhaltig gut leben", JKU Linz

Mittwoch, 11. März, 8:00 Uhr: 10. Zukunftskonferenz, Joanneum Graz

Einen schönen Mittwochnachmittag,

Konny und das Team vom Momentum Institut

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