Geflüchtete: Offene Stellen und Wohnsituation entscheidend

Geflüchtete Menschen brauchen eine Wohnung und einen Job, damit die Integration in die österreichische Gesellschaft klappt. Ihnen werden jedoch Steine in den Weg gelegt: Wer einen Job annimmt, verliert die Grundversorgung und damit den Anspruch auf seine Unterkunft. Einige Bundesländer unterstützen Geflüchtete bei der Wohnungssuche unzureichend, was dazu führt, dass die betroffenen Menschen oft in Städte abwandern.

Dort sind aber die Jobchancen geringer: Betrachtet man das Verhältnis von arbeitslosen Menschen zu offenen Stellen, gibt es im Westen Österreichs wesentlich mehr offene Stellen pro arbeitsloser Person. Im Osten ist die Situation hingegen deutlich angespannter.

Damit Mitarbeiter suchende Unternehmen und Arbeitssuchende zusammen finden, sollte sich die Verteilung Geflüchteten also auch an der Arbeitsmarktsituation orientieren. In den Regionen, die Geflüchtete bei der Wohnungssuche unterstützen, werden sie auch eher bleiben.

Damit geflüchtete Menschen aus der Ukraine gut in Österreich ankommen, brauchen sie neben einem Arbeitsplatz Unterstützung bei der Wohnungssuche.

#Auch Gewinne treiben Teuerung

Teure Energie ist momentan die Hauptursache der stark steigenden Preise. Abseits der wachsenden Importpreise ist ein Teil der Inflation “hausgemacht”: Dieser geht in den letzten 25 Jahren knapp zur Hälfte auf die Gewinne der Unternehmen zurück. Unternehmen erhöhen die Preise meist aus zwei Gründen: Sie geben Kosten weiter (wie Energie oder Löhne). Oder sie steigern mit einem Preisaufschlag direkt ihre Gewinne – wenn am Markt wenig Konkurrenz oder Güterknappheit, etwa aufgrund von Corona oder den Krieg, herrscht.

#Paper der Woche

Wer hat, der kann – und zwar studieren. Der Zugang zur Hochschulbildung in Frankreich ist stark vom Einkommen der Eltern abhängig. Das zeigen Cécile Bonneau und Sébastien Grobon im #PaperderWoche, zusammengefasst von Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner. Das Paper zum Nachlesen gibt es hier.

#Miet-Preis-Spirale?

Die Mieten steigen: Anfang April wurden die Richtwertmieten um rund sechs Prozent angehoben. Fast eine Million Menschen sind betroffen. Mieter:innen trifft die aktuelleTeuerung doppelt: bei den Energiepreisen und der Miete. Das neue Moment Mal mit Barbara Blaha.

#Lesetipp

Sieben Gründe, warum Zinserhöhungen durch die Zentralbank aktuell kein gutes Mittel im Kampf gegen die Inflation sind, liefert der Ökonom Philipp Heimberger in einem Gastkommentar in der "Presse". Momentan würde uns die Anhebung der Zinsen mehr schaden als nützen.

Die US-Notenbank hat die Zinswende gestartet. In der Eurozone gibt es gute Gründe für eine eigenständige Geldpolitik.

#Momentum in den Medien

Die Inflation ist im März kräftig gestiegen. Dass auch Unternehmensgewinne zur Teuerung beigetragen haben, zeigen Berechnungen des Momentum Instituts. Darüber berichten zahlreiche Medien, unter anderem die NÖN, die Vorarlberger Nachrichten und die Tiroler Tageszeitung.

So viel wir derzeit über die Teuerung reden, so wenig sprechen wir über den – seit Jahren – stärksten Faktor dabei: Die Mieten. Wohnen wird seit Jahren teurer, nun wurden die Richtwert-Mieten um fast sechs Prozent angehoben. Mieterhöhungen bei gleichzeitig stark steigenden Energiepreisen bergen ein Risiko, schreibt Barbara Blaha im „Profil“-Kommentar.

Was es braucht, damit geflüchtete Ukrainer:innen gut in Österreich ankommen, berichtet orf.at und bezieht sich auf Daten des Momentum Instituts. Auch Orf-Tirol schreibt darüber und betont, dass neben verfügbaren Jobs auch die Unterstützung bei der Wohnungssuche wichtig für Geflüchtete ist.

Die Coronahilfen sind ausgelaufen, schreibt die Presse und erwähnt die Überförderungen, die Unternehmen laut Berechnungen des Momentum Instituts erhalten haben. Ebenfalls in der Presse kommentiert Ökonom und Momentum-Fellow Mattias Muckenhuber die ungleiche Steuerstruktur, die Kapitaleinkommen schont, während Einkommen aus Arbeit hoch besteuert wird.

#Termine

Freitag, 8. April, 19.00 Uhr: Frühlingsvorlesung der Akademie Graz: Sprung über den Abgrund – warum die Klimakrise jeden von uns zum Handeln bringt. Harald Lesch & Martin Herrmann: Unruhe bewahren, Teil 2. Graz, Anmeldung

Dienstag, 12. April, 19.00–21.30 Uhr: Karlshochschule - Pluralist & Heterodox Economics Talk: “Decolonising Economics” with Surbhi Kesar (SOAS). Online, Anmeldung

Dienstag, 12. April, 18.00–19.30 Uhr: Pharmakonzerne als Pandemie-Profiteure. Attac & VHS Landstraße. Wien, Anmeldung