Gender Gap: Frauen verlieren überall

Frauen verdienen im Mittel um 37% weniger als Männer. Der Gender Pay Gap hat sich seit 1997 um gerade einmal 1,6% verringert. Die Gehaltsschere ist ein Indikator dafür, wie es um die Gleichberechtigung in Österreich steht.

Beispiel Pensionen: Das geringere Einkommen von Frauen kombiniert mit weniger Beitragsjahren aufgrund von Kinderbetreuung ergibt einen Gender Pension Gap von durchschnittlich 39%. Beispiel Arbeitslosengeld: Frauen erhalten im Schnitt um 8% weniger als Männer. Beispiel Vermögen: Frauen besitzen im Mittel um 29% weniger als Männer, weil sie einerseits weniger verdienen und andererseits durchschnittlich auch 36% weniger erben als diese.

#Lohnschere Revisited

Frauen verdienen weniger, weil sie Teilzeit arbeiten oder schlechter bezahlte Berufe wählen? Ist es ein Naturgesetz, das Sorgearbeit immer noch vor allem von Frauen geleistet wird, fragt sich Barbara Blaha in ihrer neuen Videokolumne.

#Schlechtes Timing

Laut Plänen der Regierung wird es für den Herbst eine zweite Einmalzahlung beim Arbeitslosengeld geben. In den Genuss der ersten Einmalzahlung von 450 Euro im September kamen nur etwas mehr als die Hälfte aller Arbeitslosen. Das zeigen neue Zahlen aus dem Budgetbericht.

Die restlichen 303.000 Personen erhielten nichts, weil sie entweder unter 60 Tage lang arbeitslos waren oder ihre Arbeitslosigkeit nicht in den Berechnungszeitraum Mai bis September fiel. Viele der typischen Corona-Arbeitslosen waren allerdings zwischen Mitte März und Mitte Juni arbeitslos und erhielten damit keine Einmalzahlung.

#Momentum in den Medien

Die Gehaltsschere zwischen den Geschlechtern kleinzurechnen, verschleiert die Langzeitfolgen für die Einkommen von Frauen, argumentiert Barbara Blaha in ihrem heutigen Gastkommentar in der Kleinen Zeitung.

Viele staatliche Institutionen verfügen durch das jahrzehntelange Spardiktat über zu wenig Personal. Die Krisen-Bekämpfung leidet darunter. Zeit, mit dem Dogma "Mehr privat, weniger Staat" zu brechen, findet Oliver Picek in einem STANDARD-Gastkommentar.

In der öffentlichen Verwaltung wurde jahrzehntelang gespart. Die Corona-Krisen-Bekämpfung leidet darunter, argumentiert Oliver Picek.

Barbara Blaha plädiert im Rahmen der ZEIT Themenwoche Österreich 2020: "Gemeinsam aus der Wirtschaftskrise" für verbindliche Jobgarantien bei der Vergabe von Staatshilfen an Unternehmen.

#Mitdiskutieren?

Von 14.-17. Oktober 2021 findet in Hallstatt der Momentum Kongress zum Thema Arbeit statt.

Der Kongress verbindet Wissenschaft und Politik und richtet sich an WissenschafterInnen, InteressensvertreterInnen, ExpertInnen und Studierende sowie an Interessierte aus der Zivilgesellschaft.

Alle Infos zum Kongress findest du hier, zur Anmeldung hier entlang.

#Termine

Montag, 26. Oktober, 18:00 Uhr: "The Active Ingredient of Inequality". LSE Online Event mit Francisco H. G. Ferreira.

Dienstag, 27. Oktober, 17:00: "Regional development by a lead firm in Austria: An analysis of economic, social and political factors" von Anna Hehenberger (Momentum Institut). Webinar zu "Knowledge, Innovation and Regional Development".

Mittwoch, 28. Oktober, 16:00 Uhr: "The unintended effect of import competition on corporate tax avoidance" von Baptiste Souillard (Université libre de Bruxelles). JKU Online Economics Research Seminar.