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Harte Arbeit, wenig Geld?
Unternehmer:innen der Bäckereibranche beklagen, kein Verkaufspersonal zu finden. Ein Blick auf Gehalt und Arbeitsbedingungen der Bäckerei-Arbeiter:innen lässt mögliche Gründe erkennen: Für Verkaufspersonal werden kaum marktübliche Gehälter bezahlt. Gleichzeitig setzen fordernde Arbeitszeiten und minimale Kündigungsfristen Arbeitnehmer:innen unter Druck.
Große Gehaltsunterschiede beim Bäckerei-Verkaufspersonal zeigt eine aktuelle Untersuchung des Momentum Instituts von 136 offenen Stellen in der AMS-Datenbank “alle Jobs”. Während viele Bäckereien und Back-Filialisten nur Gehälter zwischen 1.500 und 1.600 Euro bieten, liegen Handelsketten bei 1.700 Euro und mehr.
Ein:e Mitarbeiter:in bei einem großen Handelsunternehmen im Backshop-Verkauf verdient laut aktueller Stellenausschreibung brutto 1.700/Monat, also im Jahr 23.800. Eine Mitarbeiter:in bei einer Bäckerei im Verkauf verdient mit rund 1.550 Euro im Monat 2.100 Euro weniger brutto im Jahr - ein Netto-Gehaltsunterschied von 1.464,38 Euro/Jahr.
Der Unterschied liegt unter anderem auch daran, dass der Kollektivvertrag des Bäckergewerbes deutlich jenem des Handels hinterherhinkt. Gleichzeitig verlangt die Bäckereibranche einiges von ihren Arbeitnehmer:innen ab: frühe Öffnungszeiten, Sechstagewoche und Kassa-Verantwortung. Außerdem sind Bäckerei-Arbeiter:innen extrem kurzen Kündigungsfristen von nur einem Tag ausgesetzt, die sich deutlich von den sechs Wochen im Handel unterscheiden.
Arbeitslose kommen nicht zu Wort? Das ändern wir. Hilf mit!
Arbeitslose Menschen kommen in der öffentlichen Debatte de facto nicht zu Wort. Das wollen wir ändern: Gemeinsam mit dem Institut SORA startet das Momentum Institut eine groß angelegte Befragung von arbeitslosen Menschen. Eine besonders umfangreiche Stichprobe von mehr als 1.000 Arbeitslosen, eine Kontrollgruppe mit Erwerbstätigen und eine mehrsprachige Durchführung garantieren spannende und robuste Ergebnisse. Unser Ziel: Die Perspektive von arbeitssuchenden Menschen im öffentlichen Diskurs zu stärken. Das Problem: Solche Befragungen kosten schnell mehrere zehntausend Euro. Mit deiner Hilfe haben wir die Chance, die Debatte zu verändern! Hier kannst du uns mit einer Spende unterstützen - jeder Euro hilft.
#Beamt:innen in Zahlen
Gestern war der Welttag des öffentlichen Dienstes. OECD-Zahlen zeigen, dass es in Österreich gar nicht so viele Beamt:innen gibt, wie man vielleicht glauben würde. Österreichs öffentlicher Sektor liegt deutlich unter dem EU-Schnitt.
#Paper der Woche
Diese Woche holt Joel Tölgyes ein #PaperderWoche zum Thema Arbeitslosengeld vor den Vorhang. Ammar Farooq, Adriana D. Kugler & Umberto Muratori haben darin untersucht, ob eine längere Bezugsdauer dazu führt, dass Arbeitnehmer:innen besser zu ihnen passende Jobs finden. Die Autor:innen nutzen dazu Unterschiede in der maximalen Bezugsdauer zwischen 20 US-Bundesstaaten von 2000 bis 2013. Das Ergebnis: Eine längere Bezugsdauer führt dazu, dass Arbeitnehmer:innen Jobs finden, die besser zu ihren Qualifikationen passen. Längere maximale Bezugsdauern verringern Unterschiede zwischen Qualifikations-anforderungen von Arbeitgeber:innen und den tatsächlichen Qualifikationen der Arbeitnehmer:innen – besonders bei weiblichen, Schwarzen und weniger gut ausgebildeten Arbeitnehmer:innen. Außerdem stimmen die gebotenen Gehälter stärker mit der Produktivität der Arbeitnehmer:innen überein. Arbeitnehmer:innen passen also nicht nur durch ihre formale Bildung sondern auch durch ihre sonstigen Fähigkeiten besser zu ihren Jobs.
Do Unemployment Insurance Benefits Improve Match Quality? Evidence from Recent U.S. Recessions | NBER — www.nber.org
Founded in 1920, the NBER is a private, non-profit, non-partisan organization dedicated to conducting economic research and to disseminating research findings among academics, public policy makers, and business professionals.
#Wem hilft die Steuerreform?
Steuern zahlen, das muss jeder Mensch in Österreich. Verstehen, wie sie sich berechnen aber nicht. PolitikerInnen können darauf fast zählen, wenn sie Steuerreformen anpreisen, dass auch JournalistInnen damit ihre Probleme haben. Das Moment Magazin hat nachgerechnet.
In der Debatte um die aktuellen Steuerstufen argumentiert die Regierung gerne, dass Menschen mit niedrigen Einkommen durch gesenkte Grenzsteuersätze mehr entlastet werden. So funktioniert das aber nicht.
#Momentum in den Medien
Superreiche weltweit wurden selbst im Krisenjahr noch reicher. Auch in Österreich ist Vermögen stark konzentriert. Eine Ursache ist die Steuerpolitik, schreibt Barbara Blaha im KURIER. Momentum-Ökonom Joel Tölgyes erklärt in „Café Puls“, wieso sich mehr Steuern auf Vermögen positiv auf die Wirtschaft auswirken.
Arbeitsbedingungen und niedrige Gehälter erklären, warum manche Bäckereibetriebe unattraktiv für Jobsuchende sind, sagt Momentum-Chefökonom Oliver Picek im STANDARD.
#Termine
Montag, 28.6., 15.00-16.30 Uhr: Europas "Green Deal" – Eine verhängnisvolle Affäre? Online
Mittwoch, 30.6., 19.30 Uhr: OECONOMIA - Ein Film von Carmen Losmann. Film & Diskussion mit Maurice Höfgen, organisiert von Attac Unters-Mühlviertel & die Grünen, Kino Katsdorf, Gemeindeplatz 3, 4223 Katsdorf. Kartenreservierung
Mittwoch, 30.6., 17.00-18.30 Uhr: The Care Crisis – Causes and Solutions. Buchpräsentation und Diskussion mit der Autorin Emma Dowling. Online
Mittwoch, 30.6., 13.30 Uhr: WIFO Research Seminar: Mismatch Unemployment in Austria: The Role of Regional Labour Markets for Skills. Online, Anmeldung
Weitere Termine findest du in unserem Termin-Überblick auf der Website.