Höheres Arbeitslosengeld hätte Milliarde in die Wirtschaft gepumpt

Aktuell sind 535.000 Menschen in Österreich ohne Arbeit. In den milliardenschweren Hilfspaketen der Regierungskoalition finden sich indes wenige Unterstützungsmaßnahmen für Arbeitslose. 

Eine allgemeine Erhöhung des Arbeitslosengelds wäre jedoch aus volkswirtschaftlicher Sicht und für die Betroffenen sinnvoll. Sie hätte seit Krisenbeginn schon über EUR 1 Mrd. an Konsum erhalten können. 2021 kann man von ähnlichen Arbeitslosen-Zahlen ausgehen. Auch hier könnten in etwa EUR 1,1 Mrd. an Konsum gerettet werden.

Das österreichische Arbeitslosengeld ist im internationalen Vergleich niedrig. Eine Untergrenze, die die Existenz sichert, gibt es nicht. Gleichzeitig sind vor allem Menschen mit geringem Einkommen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das führt dazu, dass die Hälfte der Arbeitslosen weniger als EUR 928 pro Monat an Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe bekommt (12x im Jahr), wie eine Analyse vom September zeigte. Aus der Konsumerhebung der Statistik Austria erschließt sich, dass die Unterstützung oft nicht reicht: 40 Prozent der Arbeitslosen fehlen mindestens 144 Euro im Monat, um ihre Konsumausgaben zu decken.

Eine allgemeine Erhöhung des Arbeitslosengelds wäre sowohl aus volkswirtschaftlicher Sicht als auch aus Sicht der Betroffenen sinnvoll. Bei einer Anhebung (um 15 Prozentpunkte) auf 70% hätte im bisherigen Krisenzeitraum schon über EUR 1 Mrd. an Konsum erhalten und der Wirtschaftseinbruch somit etwas abgefedert werden können.

#Reicher als reich

Jeff Bezos zieht sich als CEO von Amazon zurück. Der Handelsriese, notorisch für schlechte Arbeitsbedingungen von MitarbeiterInnen, hat ihm ein Vermögen beschert, das auf bis zu 200 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. So große Vermögen sind für die meisten schwer vorstellbar. Eine Visualisierung hilft dabei, ein Bildschirm-Pixel steht für 1000 Dollar.

Was man mit solchen Vermögen anstellen könnte, nützte man sie für die Allgemeinheit, hat das Moment Magazin recherchiert.

Jeff Bezos gibt also seinen Job als Amazon-Chef ab. Stolze 187 Milliarden US-Dollar hat er auf dem Konto. Was könnte man mit Jeff Bezos’ Reichtum machen?

#Börsen-Revolution?

Junge Internet-User gegen etablierte US-Hedgefonds: Der Kurs des Computerspiel-Händlers Gamestop ist in den letzten Tagen explodiert und wieder zusammengefallen. Was war da los? Leonhard Dobusch, wissenschaftlicher Leiter des Momentum Instituts, hat es erklärt.

Die Gamestop-Aktie steigt, Blackberry boomt: Eine Gruppe an Benutzern der Foren-Plattform Reddit investieren an der Börse in Aktien, die andere Investoren fallen lassen wollen. Das sorgt für Chaos an der Wall Street.

#Steuertricks mit rot-weiß-roter Hilfe?

Allein in Österreich gehen so jedes Jahr 1,3 Milliarden Euro an Steuereinnahmen verloren. Maßnahmen dagegen werden auf die lange Bank geschoben, kritisiert Barbara Blaha in ihrem aktuellen Videokommentar.

#Paper der Woche

Ab heute stellen wir wöchentlich im #PaperderWoche einen wissenschaftlichen Artikel vor. Ziel ist, neueste ökonomische Forschung zu diskutieren und für alle zugänglich zu machen. Heutiges Thema: Mindestlöhne. Hier geht's zur Diskussion auf Twitter.

#Momentum in den Medien

Zur Causa Gamestop war Leonhard Dobusch auch als Experte für Puls4 im Interview und im Ö1-Mittagsjournal.

Die Jänner-Arbeitslosenzahlen sind einmal mehr Anlass für unser Institut, ein höheres Arbeitslosengeld zu empfehlen. Das erwähnt auch eine APA-Meldung, die u.a. in der Online-Ausgabe des Industriemagazins publiziert wird.

#Termine

HEUTE Donnerstag, 22.30 Uhr: Thema Arbeitslosigkeit im ORF-Wirtschaftsmagazin Eco, u.a. mit Barbara Blaha. Nach der Sendung zum Nachsehen in der ORF TVThek.

Dienstag, 9. Februar: 19.00 Uhr, Macht euch die Erde untertan. Aufstieg und Fall einer Idee. Vortrag von Philip Blom. Online.

#In eigener Sache

Das Momentum Institut gibt es, weil Menschen davon überzeugt sind, dass eine faktenbasierte Stimme der Vielen im Diskurs nötig ist. Du gehörst dazu? Dann bitten wir dich, unsere Arbeit mit einer Spende zu unterstützen. Wir wissen, die Zeiten sind gerade schwer, aber wenn du es dir gerade leisten kannst, hilf uns doch bitte mit einer Spende. Mit jedem Euro machst du einen Unterschied.