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Impfpflicht: Strafen an Einkommen anpassen
Die Impfpflicht ist notwendig, um die nächsten Corona-Wellen zu brechen. Die vorgesehenen Strafen sind allerdings nicht an das Einkommen angepasst. Das könnte zu Ungleichheit bei der Einhaltung der Impfpflicht führen.
Dass Impfstrafen dem Einkommen angepasst besser funktionieren könnten, verdeutlichen Daten aus Australien. Dort sind Familienbeihilfen und Steuererleichterungen Familien vorbehalten, die ihre Kinder nach der Geburt gegen gängige Viruserkrankungen impfen lassen. Je nach sozioökonomischem Status reagierten Familien anders auf die Maßnahme: Familien mit geringerem Einkommen und höherer Abhängigkeit von Beihilfen verzeichneten die höchsten Impfraten-Anstiege. Gleichzeitig zeigen sich wohlhabende Impfgegner:innen besonders resistent, ihre Haltung aufzugeben. Ein ähnlicher Effekt könnte auch in Österreich drohen.
Removing conscientious objection: The impact of ‘No Jab No Pay’ and ‘No Jab No Play’ vaccine policies in Australia - ScienceDirect — www.sciencedirect.com
Vaccine refusal and hesitancy pose a significant public health threat to communities.
Ab Ende Dezember müssten wöchentlich 955.000 Menschen geimpft werden, um bis zur Impfpflicht Anfang Februar die impfbare Bevölkerung zu immunisieren, 390.000 davon weitere Booster-Impfungen. Eine Impfprämie und ein zügiges Ausrollung der Impfkampagne könnten das Impftempo ankurbeln.
#Handel: Gewinne trotz Krise
Wie sich die Coronakrise wirtschaftlich auswirkt, unterscheidet sich stark nach Branche. Der Handel war von den Lockdowns besonders betroffen. Trotz wochenlanger Schießungen konnten einige Bereiche des Handels auf das gesamte Jahr gerechnet aber Umsatzzugewinne verzeichnen. Unter den Krisengewinnern sind vor allem der Versand- und Onlinehandel, Supermärkte, sowie der Handel mit elektrischen Geräten, der Möbelhandel und Baumärkte.
Gleichzeitig wurden hohe Hilfen ausbezahlt: Von den bislang in der EU-Transparenzdatenbank erfassten Unternehmenshilfen für das Jahr 2020 flossen im Bereich des Einzelhandels über 16% an Elektrohändler, Baumärkte und Möbelhändler. Insgesamt sind das fast 25 Millionen Euro für 97 Unternehmen. Erfasst wurden bisher jedoch lediglich Unternehmen, die Zuschüsse von über 100.000 Euro erhalten haben. Ein großer Teil bleibt also nach wie vor unter Verschluss. Treffsicherer gestalten könnte man künftige Unternehmenshilfen durch längere Betrachtungszeiträume und eine Berücksichtigung der tatsächlich angefallenen Kosten.
#Klimakrise als Verteilungsfrage
In der Klimakrise sind Treibhausgase eine begrenzte Ressource. Wer sie noch erzeugen darf – und wofür – ist eine Verteilungsfrage. Das Risiko der Ungerechtigkeit ist groß. Aber es birgt auch die Chance, für eine gerechtere Welt zu kämpfen, schreibt Momentum-Ökonom Joel Tölgyes im Moment Magazin.
In der Klimakrise sind Treibhausgase eine begrenzte Ressource. Wer sie noch erzeugen darf - und wofür - ist eine Verteilungsfrage.
#Pensionssystem im Faktencheck
Das Pensionssystem in Österreich hat einen schlechten Ruf. Zu Unrecht. In der Videokolumne "Moment Mal" macht Barbara Blaha den Faktencheck und klärt die größten Lügen über das Pensionssystem in Österreich auf.
#Paper der Woche
Gerade im Lockdown und vor Weihnachten fragen sich viele: Tragen Online-Bestellungen mehr zur Klimakrise bei als Einkaufen im Geschäft selbst? Das Paper der Woche von Shahmohammadi et al. (2020) geht dieser Frage nach, diesmal zusammengefasst von Momentum-Ökonom Quirin Dammerer.
Die Autor:innen untersuchen den Treibhausgas-Fußabdruck von schnelllebigen Konsumgütern („FMCGs“; z.B. Pflegeprodukte) in Großbritannien, den Niederlanden, China und den USA. In den Ländern wird sich der Onlinehandel dieser Güter voraussichtlich bis 2025 bis zu verfünffachen. 2/x
— Momentum Institut (@mom_inst)
10:41 AM • Dec 8, 2021
Comparative Greenhouse Gas Footprinting of Online versus Traditional Shopping for Fast-Moving Consumer Goods: A Stochastic Approach — pubs.acs.org
Variability in consumer practices and choices is typically not addressed in comparisons of environmental impacts of traditional shopping and e-commerce.
#Momentum in den Medien
Rund eine Million Menschen müssten in Österreich ab Ende Dezember pro Woche geimpft werden, um bis Februar ausreichend viele Menschen zu immunisieren. Darüber berichten unter anderem die Kronen Zeitung, die Kleine Zeitung und die Salzburger Nachrichten.
Wohin die deutsche Ampel blinkt, analysiert Momentum-Chefökonom Oliver Picek in einem Gastkommentar in der Wiener Zeitung: Bei Wirtschafts- und Sozialpolitik steht die neue Koalition vor Widersprüchen.
Das Momentum Institut hat recherchiert, dass die Mehrheit der Unternehmen, die sich über Mangel an Köchen, Bäckern, Friseuren und Kellnern beklagen, weder bessere Arbeitsbedingungen noch einen Lohn über dem Mindest-Kollektivvertragsgehalt anböten, schreibt der "Standard" in einem Artikel über Equal Pay.
Über Gewalt gegen Frauen berichtet meinbezirk.at und hebt dabei Rolle der finanziellen Lage von Frauen hervor, mit Momentum-Berechnungen zum Gender Pay Gap.
Die Begutachtung der Steuerreform endete am Montag. Über die Stellungnahmen, auch vom Momentum Institut, berichten zahlreiche Medien, etwa der "Kurier" und orf.at.
#Termine
HEUTE, 9. Dezember, 18.00 Uhr: Verleihung des Kurt Rothschild Preises und Talk mit der Preisträgerin Mariana Mazzucato. Online, Anmeldung
Dienstag, 14. Dezember: 9.30–12.45 Uhr: Übertritt in die Alterspension als eine Frage der Arbeitsbedingungen. Veranstaltung der AK Wien und Statistik Austria. Online
Mittwoch, 15. Dezember: Präsentation der WIFO-Konjunkturprognose vom Dezember 2021
Mittwoch, 15. Dezember, 18.00–20.00 Uhr: Klimabewusstsein und Hypes: Erneuerbare Energien im öffentlichen Diskurs. Vortrag von Michael Kriechbaum (Technische Universität Graz). Online
Donnerstag, 16. Dezember, 19.00–21.00 Uhr: "Care: eine Wirtschaft, die für alle sorgt statt einer Wirtschaft, die alle(s) zerstört. Wie schaffen wir das?" Vortrag von Elisabeth Klatzer. Online
Weitere Termine findet ihr im Termin-Überblick auf unserer Website.