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Inflation frisst Sozialleistungen auf
Obwohl das Leben immer teurer wird, besonders für Personen mit niedrigem Einkommen, werden viele Sozialleistungen nicht an die Inflation angepasst. Ohne Ausgleich der Teuerung verlieren sie jedes Jahr ein weiteres Stück ihres realen Werts.
In manchen Jahren erhöht die Politik zwar die Beihilfen, um einen längst eingetretenen Kaufkraftverlust zumindest für künftige Jahre abzumildern. Doch die Anpassungen erfolgen nicht regelmäßig und nicht hoch genug.
Die Familienbeihilfe müsste heute etwa um ein Viertel höher sein, damit sich Familien damit gleich viele Produkte und Dienstleistungen wie noch im Jahr 2000 kaufen können. Zwischen 2003 und 2014 wurde die Familienbeihilfe nicht erhöht. Einer Familie mit einem Kind, das 2000 geboren wurde, ging aufgrund der Inflation bis 2021 insgesamt über 7.300 Euro an Familienbeihilfe verloren.
#Arbeits-Ausfälle kosten Milliarde
Omikron wird vermehrt zu Ausfällen von Arbeitskräften führen. Das hat auch gesamtwirtschaftliche Folgen. Laut Expert:innen wird damit gerechnet, dass zwischen 10 und 20% der Erwerbstätigen durch eine Corona-Infektion kurzzeitig ausfallen könnten. Wenn jede erwerbstätige Person, die sich mit Omikron infiziert, 5 Tage arbeitsunfähig (und in Quarantäne) ist, bedeutet das so einen durchschnittlichen Wertschöpfungsverlust von rund 250 Euro täglich. Bei 5 Tagen Quarantäne summiert sich der Verlust durch die entgangene Wirtschaftsleistung bereits auf rund 1.270 Euro pro neu infizierter erwerbstätiger Person.
#Steuer-Schätzung
Die Prognose des Fiskalrats für 2025 zeigt: Die Massen-Steuern Mehrwertsteuer und Lohnsteuer steigen um jeweils 8 Milliarden Euro. Die Körperschaftsteuer (KÖSt), die Unternehmensgewinne besteuert, soll hingegen stagnieren.
#Paper der Woche
Im #PaperderWoche diskutieren wir auf Twitter wöchentlich aktuelle ökonomische Forschung. Diese Woche präsentieren wir ein Best-of der Paper, die euch 2021 am meisten beschäftigt haben.
“Im #PaperderWoche diskutieren wir wöchentlich aktuelle ökonomische Forschung. Diese Woche präsentieren wir ein Best-of der Paper, die euch 2021 am meisten beschäftigt haben: 1/6”
#Lesetipp
Der Klimawandel ist vor allem eine Verteilungsfrage: Das reichste Prozent der Welt produziert 15 Prozent aller CO2-Emissionen. Die Emissionen der Reichsten machen also Einsparungsbemühungen des Durchschnitts zunichte. "Zeit"-Autor Raphael Thelen reicht’s.
Eigentlich verkneift sich unser Autor fürs Klima jede Avocado - während die Superreichen mit ihren Yachten jede Mühe vergebens machen. Ihm reicht's. 2022 wird radikaler.
#Momentum in den Medien
Gegen die Gründe für die Inflation kann die Europäische Zentralbank derzeit wenig ausrichten. Abwarten bleibt die beste Option, schreibt Momentum-Chefökonom Oliver Picek in einem Gastkommentar in der Wiener Zeitung.
Die Liste der Mangelberufe wird immer länger. Darüber berichtet unter anderem der "Kurier" inklusive Kritik des Momentum Instituts: Bei den Mangelberufen besonders hoch sind die Anteile von Leiharbeit und saisonalen Kündigungen.
Im Jahresrückblick von Puls4 geht es im Monat Juli um Hassnachrichten gegen Politikerinnen: Sexistische Anfeindungen sind für Parlamentarierinnen in Österreich Alltag, zeigt eine Umfrage des Momentum Instituts und der Autorin Ingrid Brodnig.
#Termine
Sonntag, 9.-10. Jänner: Conference of the International Confederation of Associations for Pluralism in Economics. Online, Anmeldung
Dienstag, 11. Jänner, 11.00-12:00 Uhr: Agora Energiewende-Webinar: Bilanz des Energiejahres 2021 und Ausblick auf 2022 (Deutschland). Online
Mittwoch, 12. Jänner, 18.00-20.00 Uhr: Soziologische Vorträge Uni Wien: Arbeit als soziologische Schlüsselkategorie zum Verständnis anhaltender Nicht-Nachhaltigkeit? Online
Donnerstag, 13. Jänner, 16.30 Uhr: Uni Salzburg-Donnerstalk: "Österreich auf dem Weg zu einer "gerechten Besteuerung" der digitalen Wirtschaft?" Online, Anmeldung
Weitere Termine findet ihr auf unserer Website.