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Inflation: Niedrig, aber nicht für alle
In Österreich lag die Teuerungsrate, auch Inflation genannt, im vergangenen Jahr bei rund 1,4%. Damit liegt Österreich im EU-Vergleich im vordersten Viertel. Die Inflation war in Österreich damit doppelt so hoch wie im Durchschnitt der EU-27. Zu den größten Preistreibern gehörten im vergangenen Jahr die Mieten. Diese stiegen im Vergleich zum Jahr 2019 um 4,1%.
Preissteigerungen bei den Mieten sind auch ein Grund dafür, wieso niedrigere Einkommensgruppen stärker von Inflation betroffen sind als höhere Einkommensgruppen. Das haben Alexander Huber und Oliver Picek 2020 in einem Policy Brief analysiert.
Policy Brief: Ungerechte Teuerung: Warum Inflation Einkommens schwache mehr trifft — www.momentum-institut.at
Viele Menschen in Österreich haben das Gefühl, dass die Preise für sie persönlich weit stärker steigen, als esdie offizielle Inflationsrate ausweist.
#Jetzt investieren!
Österreich verschuldet sich derzeit mindestens zum Nulltarif. Berechnet man die künftige Inflation ein, die die Rückzahlungen entwertet, ist das Finanzierungsumfeld, müssen wir nur zwischen 80 und 91 Prozent der ausgegebenen Anleihen überhaupt zurückzahlen. Optimale Voraussetzungen für eine Investitionsoffensive. Das Momentum Institut schlägt in einem Policy Brief einen öffentlichen Fonds vor. Dieser soll in den nächsten Jahren Investitionen in Klimaschutz, Infrastruktur und Daseinsvorsorge planen, koordinieren und finanzieren. Größenordnung: 15 Milliarden Euro.
Zum ausführlichen Policy Brief:
Gewinne mit neuen Staatsschulden? Öffentlichen Investitionssprint hinlegen | Momentum Institut — www.momentum-institut.at
Die Rendite auf neu ausgegebene österreichische Bundesanleihen sank im vergangenen Jahr erstmals in den negativen Bereich.
Ganz einfach erklärt hat es die MOMENT-Redaktion: Wie wir 15 Milliarden Euro für eine bessere Zukunft ausgeben und damit Gewinn machen können.
#Transparenz gegen Steuertricks
Im EU-Rat der WirtschaftsministerInnen ist heute wieder das sogenannte Country-by-Country-Reporting Thema. Diese erweiterten Berichtspflichten von Großkonzernen sollen Steuertricks erschweren, wie sie auch vom Momentum Institut immer wieder aufgezeigt wurden. Allein im letzten Jahr entgingen nur Österreich Steuereinnahmen von mehr als 700 Millionen Euro durch Gewinnverschiebung in (vor allem innereuropäische) Steuersümpfe.
Worum geht es bei Steuerverweigerung überhaupt? Barbara Blaha hat dazu ein Video aufgenommen:
#Paper der Woche
Noch immer sind viel zu wenig Frauen in der Politik. Das hat auch Einfluss auf die Entscheidungen, die getroffen werden. Wie die AutorInnen Zohal Hessami und Thushyanthan Baskaran in der CESifo Working Paper Series zeigen, wirkt sich der Anteil von Frauen in bayrischen Gemeinderäten auf die Verfügbarkeit von öffentlichen Kinderbetreuungsplätzen aus.
Wird eine Frau statt einem Mann in einen Gemeinderat gewählt, so wird die Anzahl der Kinderbetreuungsplätze um rund 40% mehr ausgebaut als das im Durchschnitt der Fall ist. Übrigens sind in Österreich nur 23% aller Gemeinderät*innen weiblich. Jede zusätzliche Gemeinderätin würde Raum für Themen schaffen, die sonst eher nicht aufgegriffen werden.
#Momentum in den Medien
Momentum-Chefökonom Oliver Picek trug im Ö1-Mittagsjournal Argumente für öffentliche Investitionen vor.
Barbara Blaha erklärt im Kleine-Zeitung-Gastkommentar zu steigenden Sparquoten im privaten Bereich: Wir können uns aus der Krise nicht heraussparen.
Berechnungen des Momentum Instituts zum Equal Pay Day wurden in vielen Medien, u.a. auf ORF.at rezipiert.
#Termine
3. März 2021, 17:30-18:30 Uhr: Forschungsseminar Uni Linz: "Betting on the House: Subjective Expectations and Market Choices" Online-Ricardo Perez-Truglia (UC Berkeley), Anmeldung via [email protected]
3. März 2021, 18-20 Uhr: Antifeministische Diskurse und die Transformation von Geschlechterverhältnissen im flexibilisierten Kapitalismus. Vortrag und Diskussion mit Ilse Lenz (Uni Innbruck, online)
4. März 2021, 14.30 Uhr: IHS-Webinar: Wie Frauen von der COVID-19 Pandemie betroffen sind. Online.