Kurzarbeit schützt Arbeitsplätze

Kurzarbeit rettet Arbeitsplätze durch die Corona-Krise: Das zeigt eine neue Auswertung von AMS-Daten zur tatsächlich abgerechneten Kurzarbeit während der ersten Phase der Corona-Pandemie. Stieg die Zahl der Arbeitslosen von 399.000 im Februar auf 571.000 Personen im April, schnellte die Anzahl der Menschen, die real in diesem Zeitraum in Kurzarbeit waren, von null auf 1,02 Millionen nach oben.

Hätte es die Kurzarbeit nicht gegeben, wäre ein Teil dieser einen Million Menschen arbeitslos geworden. Das hätte auch entsprechend hohe Einkommensverluste nach sich gezogen. Während die Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld bei nur 55% liegt, bekommen KurzarbeiterInnen zwischen 80% und 90% ihres bisherigen Nettogehalts.

Heute tritt das neue, etwas verschärfte Corona-Kurzarbeitsmodell in Kraft. Danach müssen 30% statt 10% der Arbeitszeit von den Beschäftigten auch tatsächlich geleistet werden. Gemeinsam mit der wirtschaftlichen Erholung über den Sommer ließ das die Zahl der zur Kurzarbeit angemeldeten Personen bis Ende September auf unter 300.000 Personen sinken.

#Ökosteuern reichen nicht

Die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen gegen den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr werden nicht ausreichen, um die Klimaziele zu erreichen. Die Zielsetzung, bis 2030 mindestens 10 Millionen Tonnen CO2 einzusparen, würde mit den diskutierten Maßnahmen selbst bei ihrer voller Implementierung um zwei Drittel verfehlt. Insgesamt ließen sich damit pro Jahr nur 3,4 Mio. Tonnen CO2 vermeiden. Hierbei handelt es sich um Emissionen, die nicht dem Europäischen Emissionshandelssystem ETS unterliegen.

Das größte Einsparungspotenzial besteht im Tanktourismus. Eine Abschaffung der steuerlichen Begünstigung von Diesel bei der Mineralölsteuer (Dieselprivileg) könnte bis zu 3,5% der jährlichen CO2-Emissionen einsparen. Allerdings besteht die Gefahr, dass sich der Tanktourismus damit nur in die Nachbarländer verlagert.

Der zweitgrößte Hebel zur Verringerung der Emissionen liegt in der Ökologisierung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) mit einem Einsparungspotenzial von rund 230.000 Tonnen CO2 bis 2030.

Auch eine Reform des Penderpauschales und eine Ökologisierung der LKW-Maut hätten einen beträchtlichen Effekt für den Klimaschutz. Wenig bringt dagegen die Erhöhung der Flugticketabgabe und eine Abschaffung des Dienstwagenprivilegs.

Pendlerpauschale, LKW-Maut, Tanktourismus, Dienstwagenprivileg & Co: Die Corona-Krise hat die Vorstellung der Maßnahmen zur Ökologisierung der Verkehrsabgaben verzögert. Was bringen sie?

#Momentum in den Medien

Die Ökologisierung der Verkehrsabgaben bringt nur ein Drittel der benötigten CO2-Reduktionen, berichtet DER STANDARD exklusiv die neue Studie von Ökonomin Anna Hehenberger zu den geplanten Maßnahmen der Bundesregierung.

Die bisher geplanten Ökosteuer-Maßnahmen im Verkehrssektor greifen laut einer Studie bei weitem nicht tief genug.

Chefökonom Oliver Picek plädierte in einer Sondersendung auf PULS24 zu den wirtschaftlichen Folgen von Corona für ein zweites Konjunkturpaket. Geringverdienern und Arbeitslosen müsse der Staat mehr Geld in die Hand geben, um die Nachfrage zu stärken.

Von den 51 Milliarden Euro des Corona-Hilfspakets der Bundesregierung stehen nur 13 Milliarden Euro zur Belebung der Konjunktur zur Verfügung. Für einen Aufschwung ist das viel zu wenig, berichtet das Nachrichtenmagazin profil die Analyse des Momentum Instituts in seiner aktuellen Printausgabe.

#Termine

Freitag, 2. Oktober, ab 09:00 Uhr: Young Economists Conference 2020: Inequalities in space and time: https://wien.arbeiterkammer.at/yec2020

Montag, 5. Oktober, 19:30 - 21:00 Uhr: "Bedingungsloses Grundeinkommen - Eine Antwort auf die Krise" (Online-Diskussion), Heinrich-Böll-Stiftung, zur Anmeldung geht es hier. 

Mittwoch, 7. Oktober, 16:00 Uhr: "The Economic Consequences of Being Denied an Abortion" von Sarah Miller (University of Michigan). JKU Online Economics Research Seminar.