Kurzarbeit sicherte 1,6 Milliarden Einkommen

Gestern wurde die Verlängerung der Kurzarbeit um weitere drei Monate beschlossen. In der Diskussion im Vorfeld wurde das erfolgreichste Instrument der Krisenbewältigung aber oft kritisiert. Es fehlten die Anreize für die ArbeitnehmerInnen, hieß es. Übersehen wird dabei einerseits, dass sich die KurzarbeiterInnen weder ihr Beschäftigungsausmaß noch ihren Status aussuchen können. Und: "Die Alternative zu Kurzarbeit ist in den allermeisten Fällen Arbeitslosigkeit - mit massiven Einkommensverlusten", erklärt Momentum-Ökonom Mattias Muckenhuber. Er hat auch berechnet, dass die Corona-Kurzarbeit allein im letzten Jahr 1,6 Mrd. Einkommen gesichert hat. Damit konnten Konsumausgaben von Hunderttausenden stabilisiert werden.

Wie die Grafik zeigt, hat Kurzarbeit in vielen Branchen geholfen, die Lockdown- und rezessions-bedingten Ausfälle abzufedern. So konnte in der Gastronomie und Beherbergung nur jede zweite Arbeitskraft regulär beschäftigt werden.

Die Zahl der KurzarbeiterInnen sank zudem seit dem Höchststand im März 2020 deutlich.

#Gewinnbringende Schulden

Die Emissionsrenditen für österreichische Bundesanleihen, also Finanzierungsinstrumente des Staates, sind auf einem historischen Tiefstand. Im vergangenen Jahr lag der Zins erstmals im negativen Bereich. Selbst ohne die Gewinne durch die Inflation einzuberechnen, bedeutet das: Neu aufgenommene Schulden kosten Österreich nicht nur keine Zinsen, der Staat macht damit aktuell sogar Gewinn.

#Legale Steuertricks?

Steuertricks machen es möglich: Unternehmen machen in Österreich jeden Tag Gewinn. Sie zahlen aber erst ab Mitte Februar Steuern auf diesen Gewinn. Und das ist... vollkommen legal? Sollte es aber nicht, meint Barbara Blaha in ihrer aktuellen Videokolumne.

#Momentum in den Medien

  • Sechs Konstruktionsfehler in den Corona-Wirtschaftshilfen hat Momentum-Chefökonom Oliver Picek für die Wiener Zeitung identifiziert.

  • Investitionsprämien für LandwirtInnen und Unternehmen sind teuer. Meist kommt es dabei zu Mitnahmeeffekten, konstatiert Oliver Picek in der Presse.

  • In Österreich soll laut einer neuen Untersuchung mehr "gepfuscht" werden. Die Probleme dabei benennt Picek in einem aktuellen "Presse"-Artikel.

  • Zum Thema Gleichbehandlung hat Barbara Blaha in ihrem Auftritt in der ORF-Sendung "Wir sind Kaiser*in" auch die Momentum-Grafik zum Equal Pay Day mitgenommen.

Hierzulande ist der Wirtschaftseinbruch besonders stark. Wie kommt man jetzt aus der Krise? Darüber sprach Blaha auf Einladung des "Standard" in einer Video-Diskussion u.a. mit Arbeitsministerin Martin Kocher.

#Termine

Mittwoch, 24. Februar, 17.00 Uhr: "COVID19 and the care economy. What do we see, what do we call for?" Webinar.

Montag, 22. Februar, 15.00 Uhr: "Kaldor, Goodwin and Cambridge Growth Economics" Internationales Webinar mit Lionello Punzo (Uni Siena). Zoom.