Kurzarbeit sicherte 30 Millionen Jobs

Kurzarbeit und ähnliche Maßnahmen sicherten EU-weit im Jahr 2020 mehr als 28,6 Millionen Jobs und trugen signifikant zu geringerer Arbeitslosigkeit bei. Das zeigt eine Analyse des Momentum Instituts.

Demnach gibt es einen Zusammenhang zwischen Ausgaben für arbeitsplatzsichernde Maßnahmen und der jeweiligen Arbeitslosenquote: Länder, die mehr für Kurzarbeit, Lohnkostensubventionen oder temporäre Beurlaubung ausgegeben haben, verzeichneten tendenziell auch geringere Arbeitslosigkeit.

In Österreich war am Höhepunkt der Corona-Krise etwa ein Viertel aller Beschäftigten in Kurzarbeit. Laut Budgetdienst wurden im Jahr 2020 5,5 Milliarden Euro für Kurzarbeit ausgegeben. Österreich befindet sich damit an siebter Stelle in der EU27. Mit einer Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent (Eurostat-Definition) belegte Österreich im Jahr 2020 in der EU27 Platz zehn.

Kurzarbeit sicherte letztes Jahr Tausenden Österreicher:innen ihren Arbeitsplatz. EU-weit sieht das ähnlich aus: Dort, wo viele Staatshilfen flossen, war auch die Arbeitslosenquote geringer. Fast...

#Langzeitarbeitslosigkeit sinkt langsamer

Die wirtschaftliche Erholung beeindruckt weiterhin. Erstmals ist die Arbeitslosenzahl unter das Niveau von 2019 gefallen. Weiterhin sind jedoch Tausende in Kurzarbeit und auch das Niveau von 2019 war kein niedriges.

Vor allem Gastro und Hotellerie boomen derzeit, die Menschen holen ihre Urlaube nach. Um 2.700 weniger Leiharbeiter:innen sind arbeitslos als vor zwei Jahren. Im Gesundheitswesen gibt es paradoxerweise noch um über 1.000 Arbeitslose mehr als vor Corona.

Die Langzeitarbeitslosigkeit sinkt langsamer als die allgemeine Arbeitslosigkeit. Im Vergleich zum Vormonat gibt es zwar 5.000 weniger Langzeitarbeitslose, das Niveau von 2019 wurde aber nicht erreicht: Aktuell sind es mit rund 157.000 Menschen noch immer 25.000 Menschen mehr als im Oktober 2019.

#Paper der Woche

Was haben Schul-Stundenpläne mit dem Gender Pay Gap zu tun? Die Antwort auf diese Frage gibt uns diese Woche Sophie Achleitner mit Einblicken in das #PaperderWoche, in dem sich Clémentine Van Effenterre und Emma Duchini die französische „Mittwoch-Lücke“ angesehen haben: Bis 2013 hatten Volksschulkinder in Frankreich schulfrei. Mütter von Kindern im Volksschulalter waren dadurch mittwochs fast 20 Prozent seltener berufstätig als an anderen Wochentagen, während Väter an jedem Wochentag gleich arbeiteten. Die Autorinnen erforschen, ob und wie sich die Abschaffung des schulfreien Mittwochs auf Erwerbsbeteiligung und auf Lohnunterschiede zwischen Müttern und Vätern auswirkte.

We provide causal evidence that children's school schedules contribute to the persistence of the gender pay gap between parents. Historically, French...

#Momentum in den Medien

Der Standard berichtet über die Situation am Arbeitsmarkt und macht mit Hinweis auf das Momentum Institut darauf aufmerksam, dass die Zahlen des AMS Langzeitarbeitslosigkeit unterschätzen: Nicht miteinbezogen sind nämlich jene Langzeitarbeitslose, die sich derzeit in einer Schulung befinden. Arbeitslose Menschen, insbesondere Langzeitarbeitslose, sind extrem armutsgefährdet, sagt Momentum-Ökonom Mattias Muckenhuber im ORF-Magazin "Heimat Fremde Heimat". Viele Arbeitslose berichten außerdem von Diskriminierungserfahrungen bei der Jobsuche.

Wie man am besten sparen kann, wird immer wieder diskutiert. Sparen muss man sich allerdings erstmal leisten können, wodurch Sparvermögen extrem ungleich verteilt ist. Das ändert auch der Aktienmarkt nicht, argumentiert Momentum-Chefökonom Oliver Picek im "Standard".

FPÖ-Abgeordnete stimmen in Brüssel in acht von zehn Fällen gegen Verschärfungen von Umweltauflagen. Die mandatsstärkste Delegation der ÖVP stimmt ebenfalls in mehr als sieben von zehn Fällen dagegen, berichtet meinbezirk.at über eine Kurzstudie des Momentum Instituts.

#Termine

HEUTE, Donnerstag, 4. Novem­ber, 19.00 Uhr: BEIGEWUM Präsentation des COVID–Kaleidoskop II. Wien, Anmeldung

Donnerstag, 4.–6. November: Uni Wien Konferenz: Economic Collectivism: Old and New. Wien, Online

Mittwoch, 10. November, 19.30–20.30: LSE talk: The Raging 2020s: companies, countries, people – and the fight for our future, Alec Ross about his latest book. Online, Anmeldung

Weitere Termine gibt es im Termin-Überblick auf unserer Website.