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Nächste Strompreiserhöhung kostet ärmste Haushalte 5 Prozent ihres Einkommens
Ab kommender Woche wird Strom für viele Menschen in Wien und Niederösterreich empfindlich teurer. Im Schnitt steigt die Stromrechnung der betroffenen Haushalte in Wien um rund 36 Euro pro Monat. Relativ zum Einkommen trifft die Strompreiserhöhung die ärmsten Haushalte überdurchschnittlich stark: Rund fünf Prozent ihres Einkommens müssen sie aufwenden, um die Mehrkosten zu stemmen.
Abfedern will die Regierung die Stromkosten für Haushalte mit einer Strompreisbremse. Einen Teil der Kosten dafür sollte sich der Staat mit einer Übergewinnsteuer zurückholen. Andernfalls werden die Kosten über die Staatskasse auf die Steuerzahler:innen abgewälzt, während die Krisengewinner enorme Übergewinne einstreifen. Wie eine Übergewinnsteuer funktioniert, erklärt Momentum-Ökonom Jakob Sturn im Moment Magazin.
Immer wieder werden falsche Argumente gegen Übergewinnsteuern auf Kriegsprofite aufgeführt. Ökonom Jakob Sturn klärt vier der häufigsten Mythen auf.
#Mythos Lohn-Preis-Spirale
Die hohen Preise drücken die Kaufkraft. Vom gleichen Lohn kann man sich immer weniger leisten. Aber kaum fordert die Vertretung der Arbeitnehmer:innen entsprechend hohe Löhne, warnt die Arbeitgeberseite vor einer drohenden “Lohn-Preis-Spirale": Hohe Lohnabschlüsse würden die Teuerung weiter antreiben. Warum diese Behauptung allerdings alles andere als wissenschaftlich fundiert ist, erklärt Momentum-Ökonomin Marie Hasdenteufel im Moment Magazin.
Immer bei Lohnverhandlungen warnen die Unternehmen vor der vermeintlichen "Lohn-Preis-Spirale" – die dreht sich aber nicht.
#Paper der Woche
Die eigene Nachbarschaft beeinflusst die individuelle Wahrnehmung von Ungleichheit und dadurch das Verlangen nach Umverteilung. Das zeigt Gerard Domènech in unserem #PaperderWoche, diesmal zusammengefasst von Momentum-Ökonom Jakob Sturn.
Für seine Studie verwendet der Autor Daten aus Barcelonas Immoblienmarkt und konstruiert daraus ein lokales Maß für Ungleichheit: den Local Neighborhood Gini (LNG). Je heller ein Grätzel auf der Karte, desto höher die lokale Ungleichheit. 2/6
— Momentum Institut (@mom_inst)
11:20 AM • Aug 24, 2022
#Momentum in den Medien
Über das Entlastungspaket der Regierung bereichten unter anderem orf.at und Salzburg24 und beziehen sich auf eine Berechnung des Momentum Instituts: Für viele Haushalte mit niedrigen Einkommen reichen die Maßnahmen nicht aus. Im "Standard"-Kommentar argumentiert Ökonom Jakob Sturn, warum es heuer kräftige Lohn- und Pensionserhöhungen braucht – vor allem für jene mit wenig Einkommen. Außerdem berichtet der „Standard“ ausführlich über den COFAG-Skandal: Durch mangelhaft konzipierte Unternehmenshilfen kam es bei unzähligen Unternehmen zur Überförderung – auch bei der Fastfood-Kette McDonald’s, wie eine Analyse des Momentum Instituts zeigt.
Energiekonzerne verzeichnen enorme Übergewinne, zulasten der Bevölkerung. Wie eine Übergewinnsteuer für eine gerechte Verteilung in der Teuerungskrise sorgen könnte, erklärt Momentum-Ökonom Jakob Sturn in der Momentum-Kolumne bei Zackzack.
Warum eine Verstaatlichung der OMV sinnvoll wäre, argumentiert Barbara Blaha im "Profil": Läge die OMV in staatlicher Hand, wäre ein großer Teil der Energieinfrastruktur in Krisenzeiten einsetzbar. Zumindest bis wir die Energiewende geschafft haben.