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Nur 3 von 100 Steuer-Euros kommen von Vermögen
Die „ökosoziale“ Steuerreform lässt eine Sache völlig außer Acht: Österreichs Steuerstruktur neu zu denken. Die Staatsfinanzierung ist in Österreich nach wie vor extrem ungleich aufgestellt. Während Einkommen aus Arbeit hoch besteuert wird, trägt Einkommen aus Vermögen immer weniger bei.
Jeder fünfte Steuer-Euro (bzw. 20 von 100) kommt von der Lohn- und Einkommenssteuer. Nur knapp 6 von 100 Euro stammen von Steuern auf Unternehmensgewinne. Trotzdem sollen letztere nun weiter gesenkt werden. Auch der Anteil an vermögensbezogenen Steuern ist äußerst gering. Selbst im Endausbau der Steuerreform im Jahr 2025 werden nur 3 von 100 Euro durch Vermögen finanziert. Dazu zählen etwa Einnahmen aus Vermögenstransfers, Kapitalertragsteuern oder Steuern auf Grundstücke.
Die Steuerreform umfasst keine einzige Maßnahme, die versucht, mehr Einnahmen aus Vermögen zu generieren – die Schieflage zwischen Vermögens- und Einkommensbesteuerung in der Staatsfinanzierung bleibt also erhalten.
#Lotterie und Gemeinde-Bonus fürs Impfen
Die heute von Regierung und SPÖ vorgestellten "Anreize" sollen die Impfpflicht ergänzen. Reicht das? Die Momentum-Ökonom:innen Sophie Achleitner und Joel Tölgyes haben analysiert und die Evidenz gesichtet. Sie kommen zum Schluss: eine Impfprämie wäre wohl sinnvoller gewesen.
Das „Anreiz- und Belohnungspaket“ zur Steigerung der Impfquote in Österreich wurde heute vorgestellt. Der Inhalt kurz auf den Punkt gebracht: ein finanzielles Anreizsystem für Gemeinden und...
#Kleiner Pflegesektor
Der österreichische Pflegesektor ist deutlich kleiner als jener anderer europäischer Länder. Während hierzulande auf 1.000 Einwohner:innen nur in etwa 16 Pflegekräfte kommen, sind es in Ländern wie Norwegen, Finnland und Island mehr als doppelt so viele: Im Spitzenreiter Norwegen stehen pro 1.000 Personen rund 36 Pflegekräfte zur Verfügung, in Finnland und Island jeweils 34 und 32 Pflegekräfte. Österreich liegt im Europa-Vergleich also im unteren Mittelfeld. Hätte Österreich gleichviel Pflegepersonal wie Spitzenreiter Norwegen, gäbe es 174.000 zusätzliche Arbeitsplätze.
#Ungleiche Teuerung
Die Preise steigen. Das heißt: Für einen Euro kann ich mir heute weniger kaufen als gestern. Barbara Blaha erklärt im neuen "Moment Mal", warum die Preise steigen, die Teuerung aber nicht allen gleich zu schaffen macht.
#Paper der Woche
Unser 50. #PaperderWoche ist da! Zusammengefasst von Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner: David Hope und Julian Limberg analysieren in diesem brandneuen Paper die ökonomischen Konsequenzen von Steuerreduktionen für Reiche und kommen zu spannenden Ergebnissen.
Kurz gesagt: Die makroökonomischen Auswirkungen der Steuersenkungen für Reiche haben einen erhöhten Anteil an Spitzeneinkommen zur Folge, verstärken somit Einkommensungleichheiten und wirken bestenfalls minimal auf die Wirtschaftsleistung. 11/x
— Momentum Institut (@mom_inst)
9:17 AM • Jan 19, 2022
Economic consequences of major tax cuts for the rich | Socio-Economic Review | Oxford Academic — academic.oup.com
The last 50 years has seen a dramatic decline in taxes on the rich.There is still fervent debate in both political and academic circles, however, about the economic consequences.
#Momentum in den Medien
Durch die Corona-Hilfen kam es zum Teil zu massiver Überförderung. Das Problem liegt bei der Ausgestaltung der Hilfen, deren Struktur wir dringend überdenken müssen, sagt Momentum-Ökonom Alexander Huber im Interview mit Puls 24.
„Stellen Sie sich vor im Jahr 2032 sind Wissenschaftler:innen an Universitäten repräsentativ für die Gesellschaften, die sie beforschen“, schreibt Momentum-Ökonomin Lisa Hanzl im "Falter ThinkTank". Die VWL ist davon leider noch weit entfernt und Sexismus in der Disziplin tief verankert.
Einkommen aus Vermögen tragen immer weniger zur Finanzierung staatlicher Leistungen bei. An welchen Stellschrauben gedreht werden müsste, erklärt Momentum-Ökonom Quirin Dammerer im ausführlichen Interview mit der Wiener Zeitung.
Ein Drittel des hierzulande verwendeten Öls stammt aus Kasachstan. Die blutigen Unruhen in dem Land bringen ORF-"Eco" zur Frage: Soll man mit Diktaturen Geschäfte machen? Für Momentum-Ökonom Oliver Picek ist die Energiewende eine Möglichkeit, Abhängigkeit von autoritären Regimen zu verringern.
#Termine
TV-Tipp: HEUTE, Donnerstag, 20. Jänner: 22.30 Uhr, Momentum-Ökonom Alexander W. Huber zur Überförderung bei Corona-Hilfen. ORF2 bzw. TVThek.
Mittwoch, 26. Jänner: 18.30-20.00 Uhr: LSE book talk: Reclaiming Populism: how economic fairness can win back disenchanted voters. Online, Anmeldung
Donnerstag, 27. Jänner, 13.15-15.15 Uhr: Panel Discussion moderated by Christina Plank: "Climate-social politics: How to shape a just and emission-free society?" Online
Donnerstag, 27. Jänner, 16.00 Uhr: Uni Salzburg-Donnerstalk: "Arbeitsrechtliche Grenzen für den Einsatz von Algorithmen." Online, Anmeldung
Weitere Termine findet ihr auf unserer Website.