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Reiche Haushalte verbrauchen überdurchschnittlich viel Gas
Energie- und Klimakrise machen es dringend notwendig, Gas einzusparen. Der Gasverbrauch von wohlhabenden Haushalten ist überdurchschnittlich hoch: Würden die 20 Prozent der österreichischen Haushalte mit den höchsten Einkommen ihren Gasverbrauch auf das Niveau der Mittelschicht zurückfahren, würden sie allein rund sieben Prozent des gesamten Haushaltsgasverbrauchs einsparen.
Verbraucher:innen mit niedrigeren Einkommen haben wesentlich weniger Spielraum, Gas zu sparen: Die breite Mittelschicht hat einen recht einheitlichen Gasverbrauch von jeweils rund 2.650 Gigawattstunden pro Jahr. Das ärmste Einkommensfünftel verbraucht mit 1.980 Gigawattstunden pro Jahr deutlich weniger Gas. Ärmere Haushalte leben in kleineren Wohnungen und müssen ohnehin einsparen, wo es möglich ist. Bereits vor der Energiepreiskrise konnten es sich rund 100.000 Haushalte in Österreich nicht leisten ihre Wohnung warm zu halten.
#Preistreiber
Auch im September war die Inflation von den Energiepreisen getrieben, die Preiserhöhungen für Fernwärme in Wien und bei der EVN machten sich bemerkbar. In den letzten Monaten wurden allerdings auch Wohnen und Lebensmittel immer mehr zu Preistreibern. Bereits die Hälfte der Inflation geht auf Energie, Wohnen und Lebensmittel zurück – also auf Grundbedürfnisse. Steigen die Preise dort, trifft das alle mit niedrigen Einkommen hart.
#Paper der Woche
Ein starker Sozialstaat, z. B. in Form hoher Pensionen, hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit der Bevölkerung, zeigen Olivier Jaques und Alain Noël in ihrem neuen Paper. Zusammengefasst von Momentum-Ökonomin Marie Hasdenteufel in unserem #PaperderWoche.
Die Literatur zeigt, dass der Sozialstaat gut für die Gesundheit ist: Nicht jeder Job muss angenommen werden, auch sind höheres Arbeitslosengeld, strengere Arbeitsmarktregulierung und höhere Sozialausgaben positiv mit der Gesundheit der Bevölkerung assoziiert.3/
— Momentum Institut (@mom_inst)
2:00 PM • Oct 19, 2022
#Momentum in den Medien
Für wen das Budget im kommenden Jahr große (Steuer-)Vorteile bring, beantwortet Barbara Blaha im Kurier-Gastkommentar: Allen voran Gut- und Besserverdienende sowie Unternehmen profitieren von den Entlastungen. Mit dem Budget bekommen Unternehmen immer mehr vom Kuchen, müssen sich aber immer weniger am Staatshaushalt beteiligen, kritisiert auch Chefökonom Oliver Picek in der Momentum-Kolumne bei ZackZack.
Die Strompreisbremse wurde inzwischen vom Nationalrat beschlossen. Grundsätzlich eine gute Maßnahme, denn sie dämpft die Preise direkt, sagt Picek in der "Ganzen Woche". Nachzubessern gibt es jedoch einiges, berichtet Zackzack.at. Eine nachhaltige Unterstützung für Menschen mit niedrigen Einkommen, die besonders unter der Teuerung leiden, fehlt, warnt Picek bei „ATV-Aktuell“. Die Teuerung ist bei der Mittelschicht angekommen, die Ärmsten im Land trifft sie aber am härtesten. Trotzdem werden viele Sozialleistungen nicht ausreichend angehoben, kritisiert Picek in der "Puls4"-Doku zum Thema Armut.
Wie Wohnen und Klimaschutz zusammenhängen, erklärt ein Blogbeitrag im "Standard", der sich auch auf eine Empfehlung des Momentum Instituts bezieht: Mietabschläge bei Wohnungen mit Gasheizungen können dabei helfen, die sozialökologische Transformation des Gebäudebestands voranzutreiben.