Schulschließungen: 500 Mio. Euro könnten Shutdown verhindern

Die im Raum stehenden Schulschließungen treffen SchülerInnen und Eltern hart. Insgesamt beliefe sich der volkswirtschaftliche Schaden eines vierwöchigen Schul-Shutdown auf 2,8 Milliarden Euro. Allein Eltern würden laut Berechnungen des Momentum Instituts durch reduzierte Arbeitsstunden aufgrund von Kinderbetreuung bis zu 800 Mio. Euro an Einkommen verlieren.

Um die Schulen Corona-fit zu machen und weitere Schließungen abzuwenden, empfiehlt das Momentum Institut Investitionen von 540 Mio. Euro in die Sicherheitsausstattung der Schulen. Luftfilter, CO2-Messgeräte und Infrarot-Fiebermessstationen könnten das Infektionsgeschehen an den Schulen drastisch reduzieren. Gratis-Notebooks für alle SchülerInnen das Distance Learning im Falle partieller Schulschließungen erleichtern und Hybrid-Unterrichtsformen möglich machen.

Die Investitionen, die notwendig sind, um einen kostspieligen Schul-Shutdown mit lebenslangen, negativen Auswirkungen für SchülerInnen zu verhindern und die Sicherheit von SchülerInnen und Lehrpersonal zu gewährleisten, sind gering.

#Vermeidbares Übel

Alle haben vor einer zweiten Welle gewarnt. Viel mehr als “Macht's halt die Fenster auf” ist Bildungsminister Fassmann leider nicht eingefallen. Dabei gäbe es durchaus ein paar Ideen, die Schulen Corona-konform offenzuhalten, meint auch Barbara Blaha in ihrer neuen Videokolumne.

#Subventionsgewinne

Betriebe, die im 2. Lockdown schließen mussten, erhalten einen Ersatz für ihren Umsatzausfall. Bis zu 80% der Erlöse aus dem November 2019 werden ausbezahlt. Die Kurzarbeit wird beim Umsatzersatz aber nicht gegengerechnet. Somit könnten viele Betriebe den finanziell besten November aller Zeiten erleben, ohne überhaupt geöffnet zu haben.

Ein Beispiel: Ein Hotel hat Personalkosten von rund einem Drittel des normalen Umsatzes. Während des Lockdowns im November werden diese zur Gänze über die Kurzarbeit mit einer Mindestarbeitszeit von 0% gedeckt. Zusätzlich werden 80% des Vorjahresumsatzes ersetzt, das Hotel bekommt die Personalkosten also doppelt und fährt einen Gewinn von 45% des Umsatzes vom November 2019 ein. Verringern sich die Fixkosten durch die Schließung, steigt der Gewinn weiter.

Betriebe, die im 2. Lockdown schließen mussten, erhalten einen Ersatz für ihren Umsatzausfall von bis zu 80% der Erlöse aus dem November 2019. Ohne Abzug der Kurzarbeit wird das ein ausgezeichnetes Geschäft für viele Unternehmen.

#Momentum in den Medien

Wird die Kurzarbeit nicht vom Umsatzersatz abgezogen, droht eine massive Überförderung der Personalkosten, berichtete z.B. die Wiener Zeitung die Analyse des Momentum Instituts.

Seit Freitag können Unternehmen Umsatzersatz für November beantragen. Experten halten dies für problematisch: Manche Betriebe könnten überkompensiert werden.

Auch DER STANDARD, der KURIER und die OE1-Journale berichteten die Bedenken des Momentum Instituts ausführlich.

Was kann Wien noch besser machen? Darüber diskutierte Barbara Blaha mit Monika Köppl-Turyna (Eco Austria) für die Wiener Zeitung.

Die Teuerungsrate ist für ärmere Menschen wesentlich höher als für wohlhabende, berichtet Die ganze Woche in einer ausführlichen Geschichte die Analyse des Momentum Instituts.

#Termine

Samstag, 14. November, 20:00 Uhr: "Die Natur gehört allen!", eine Online-Veranstaltung der ARGEkultur Salzburg in Kooperation mit der Gemeinwohl-Ökonomie Salzburg Regionalgruppe.

Donnerstag, 19. November, bis Freitag, 20. November: "From Cooperativism to Commoning. Historical and Contemporary Forms of the Institutions of the Common", Online-Konferenz der Universtität Warschau, zur Anmeldung hier entlang.