Österreich verdient an neuen Schulden

Durch die negativen Zinsen auf Staatsanleihen machte Österreich mit 2020 begebenen Anleihen allein im vergangenen Jahr einen Gewinn von EUR 37 Mio. Das zeigt eine neue Analyse des Momentum Instituts auf Basis von Daten der Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA). Die Rendite, also der „Zins“, für 2020 emittierte österreichische Bundesanleihen, beträgt im Schnitt -0,09% pro Jahr. Das bedeutet, dass Anleger unterm Strich mittlerweile dafür bezahlen, Österreich Geld leihen zu dürfen.

Berücksichtigt man auch die Inflation, so ergeben sich über die gesamte Laufzeit beträchtliche Gewinne. 2020 erlöste die Republik mit der Ausgabe neuer Anleihen EUR 42 Mrd. Bei einer angenommenen Inflationsrate von 1% über die Laufzeit dieser Anleihen verringert sich ihr Gesamtwert auf EUR 38,2 Mrd. Der Bund müsste somit nur mehr rund 90% der letztjährigen Erlöse zurückzahlen und spart sich damit EUR 3,8 Mrd. Bei 2% Inflation über die Laufzeit steigt der inflationsbereinigte Gewinn für den Steuerzahler bereits auf EUR 8,4 Mrd.

Das Momentum Institut empfiehlt, das Negativzinsumfeld für die Finanzierung dringend notwendiger Zukunftsinvestitionen – etwa im Bereich Klimaschutz – zu nutzen.

#Vergessene Lehrlinge

Die Krise trifft alle hart. Die Regierung vergisst bei den Hilfen aber auf eine wichtige Gruppe: die Lehrlinge. Das erklärt Barbara Blaha in ihrer neuen Video-Kolumne.

#Kein Mangel in Mangelberufen

Mangelberuf: so lautet der Titel für Berufe, in denen österreichische ArbeitgeberInnen im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum nicht ausreichend Fachkräfte finden. Daher können Firmen auch ArbeitnehmerInnen außerhalb des 500-Mio-EinwohnerInnen-EWR anwerben. Die Zahl der Mangelberufe hat sich von 2016 bis 2020 (von 8 auf 56) vervielfacht - trotz hoher Arbeitslosigkeit. Auch heuer sind noch 45 Berufe auf der Liste, berichtet Momentum-Ökonom Mattias Muckenhuber.

#Momentum in den Medien

Nur mit kräftigen, staatlichen Ausgabenprogrammen werden wir uns aus dem tiefen wirtschaftlichen Tal der Tränen herausinvestieren können, argumentiert Momentum-Chefin Barbara Blaha in der Sendung "Politik-Insider" auf Puls 24. 

Zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit braucht es einen politischen Masterplan, der sofort in Angriff genommen werden sollte, analysiert Blaha in einem Gastkommentar für die Kleine Zeitung.

Von den Corona-Hilfen profitieren in erster Linie die Unternehmen. Die Krisenkosten werden allerdings primär ArbeitnehmerInnen, KonsumentInnen und Selbstständige bezahlen, berichtet Die Presse unsere Analyse.

Über 60 Prozent der Coronahilfen fließen laut an Unternehmen, nur rund 30 Prozent an Arbeitnehmer - Arbeitnehmer, Selbstständige  und Konsumenten zahlen Großteil der Krisenkosten.

Auch der KURIER, die Wiener Zeitung, Oe24 oder das Industriemagazin thematisieren unsere Berechnung.

Chefökonom Oliver Picek erklärt im Magazin Die Ganze Woche, warum der pauschale Umsatzersatz im November und Dezember keine gute Wirtschaftspolitik war.

Mit dem Umsatzersatz machten viele Betriebe Ende 2020 üppige Gewinne auf Kosten der Steuerzahler.

#Termine

HEUTE Online-Seminar "How to Decolonize your Research Methods?", 28. Jänner 2021, 16.00 Uhr. Online.

HEUTE: TV-Tipp, Barbara Blaha zum Thema Arbeitslosigkeit im Wirtschaftsmagazin Eco. Ab 22.27 Uhr in ORF2 und danach in der TVThek.