Österreichs enormer Resssourcenverbrauch

Österreichs ökologischer Überlastungstag war heuer bereits am 7. April. Würden Menschen weltweit die gleiche Menge an Ressourcen verbrauchen wie hierzulande, wären nachwachsende Ressourcen für dieses Jahr bereits aufgebraucht. Mit einem Konsum von 33 Tonnen Material pro Kopf im Jahr ist Österreichs Ressourcenverbrauch enorm – und weit weg von dem von WissenschaftlerInnen als Ziel gesetzten Wert von maximal 8 Tonnen pro Jahr (https://www.mdpi.com/2079-9276/4/1/25).

Österreich muss also stark runter mit dem Ressourcenverbrauch. Gleichzeitig wird immer mehr Wachstum gefordert. Das passt nicht zusammen: Der Ressourcenverbrauch in Österreich hat sich langfristig nicht absolut vom Wirtschaftswachstum entkoppelt – wie auch in anderen vergleichsweise reichen OECD-Ländern. Aber auch innerhalb reicher Länder ist der Ressourcenkonsum ungleich verteilt: Studien für Deutschland und Österreich zeigen, dass reichere Haushalte mehr konsumieren bzw. emittieren als ärmere Haushalte.

#Paper der Woche

Haben geldpolitische Instrumente verschiedene Effekte auf die Vermögens- und Einkommensverteilung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft? Ja, und zwar merklich, zeigt das von Momentum-Ökonomin Anna Pixer ausgewählte #PaperderWoche. Alina Bartscher, Moritz Kuhn, Moritz Schularick und Paul Wachtel erinnern in ihrer Studie am Beispiel der USA daran, dass Vermögen und Einkommen unter Menschen unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit im selben Staat oft äußerst ungleich verteilt sind. Als Instrument zur Ungleichheitsbekämpfung wird in Zentralbanken u.a. expansive Geldpolitik genannt. Diese versucht, die Wirtschaft durch Senkung des Zinssatzes und Erhöhung der Geldmenge im Land anzukurbeln. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass eine expansive Geldpolitik durch die vorherrschende, extrem ungleiche Vermögens- und Einkommensverteilung weiße Menschen sehr viel stärker positiv beeinflusst und die Ungleichheit eher verstärkt.

This paper aims at an improved understanding of the relationship between monetary policy and racial inequality. We investigate the distributional effects of monetary policy in a unified framework, linking monetary policy shocks both to earnings and wealth differentials between black and white households.

#Flug-Einbruch reduzierte Millionen Tonnen CO2

Die Covid-19-Pandemie hat massive Auswirkungen auf den globalen, aber auch den österreichischen Flugverkehr: Im Jahr 2020 ging das Passagieraufkommen im Vergleich zum Vorjahr in ganz Österreich um rund 74% zurück; nur 9,3 statt 36 Millionen Reisende stiegen ins Flugzeug. Das Momentum Institut hat in einer Kurzanalyse berechnet, wie viel Tonnen an CO2 durch die starke Reduktion des Flugverkehrs in Österreich eingespart werden konnten – und was das für den österreichischen Treibhausgasausstoß bedeutet. 

Fast 90% aller von Österreich abfliegenden Passagiere starten von Wien. Ein Vergleich der Treibhausgasemissionen aller abfliegenden Maschinen 2019 vs. 2020 zeigt: Durch den starken Einbruch des Flugverkehrs konnten im Jahr 2020 rund 3,41 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent eingespart werden – und das sogar nur für die Flüge ab Wien. Die Einsparung entspricht dem Jahresemissionen von 370.000 Österreicher*innen, oder: mehr als der Gesamtbevölkerung der Stadt Graz. 

#Rekord bei Langzeitarbeitslosen

Das Corona-Virus und das schwache Pandemie-Management in Österreich sorgen für einen neuen Rekord bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Noch nie waren in Österreich so viele Menschen länger als ein Jahr auf Jobsuche als Ende März 2020, zeigt ein aktueller Policy Brief des Momentum Instituts.

Das Corona-Virus und das schwache Pandemie-Management in Österreich sorgen für einen neuen Rekord bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Mit Stand Ende März 2020 waren mehr als 188.000 Menschen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ursachen, Entwicklung und Hintergründe beleuchtet unsere neue Analyse.

#Momentum in den Medien

Gegen höhere Steuern für Teilzeit-Beschäftigte, wie von Arbeitsminister Kocher überlegt, spricht sich Barbara Blaha in einem Gastkommentar in der "Kleinen Zeitung" aus. Dass trotz steigender Staatsschulden die Zinsbelastung fürs Budget sinkt, erwähnt u.a. zackzack.at.

#Termine

Freitag, 9.4., 22.35 Uhr: TV-Diskussion "3 am Runden Tisch" mit Lisa Mittendrein (Attac) und Antonella Mei-Pochtler. ORF3/Tvthek.

Montag, 12.4. 16.00-17.30 Uhr: IHS-Seminar: Christian Kimmich: Telescoping transformative change with foresight-oriented climate governance indicators. Online

Dienstag, 13.4., 16:00 - 19:30 Uhr: Online-Vortragsreihe "Klimabildung For Future" mit Christa Schleper, Helga Kromp-Kolb. Online.

Mittwoch, 14.4., 12-13.30 Uhr: Webinar on the 2021 Corporate Tax Haven Index. Tax Justice Network. Registrierung.

Mittwoch, 14.4., 18.00-21.00 Uhr: Controlling Power in the Digital Economy: The Role of Antitrust. Anmeldung beim Veranstalter bis 09.04. erforderlich!

Donnerstag, 15.4., 9-10 Uhr: AK Klimadialog: Der European Recovery Plan: Was braucht ein grüner Wiederaufbau? mit Helena Mölter (Wuppertal Institut). Anmeldung bis Dienstag.