Österreichs Familien brauchen Entlastung

Österreichs Familien sind durch die Corona-Krise stark belastet. Das zeigt eine Untersuchung von SORA im Auftrag des Momentum Instituts. Jeder zweite Haushalt mit mindestens einem Kind unter 15 Jahren gibt an, stark belastet zu sein, unter Müttern sind es deutlich mehr als unter Vätern. Für die repräsentative Studie wurden Ende April österreichweit 524 Eltern von Kindern unter 15 Jahren befragt.

Einige Schlüsselergebnisse:

  • Je niedriger die soziale Schicht, desto betroffener sind Eltern von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit.

  • Jeder Zehnte wollte Urlaub vom Arbeitgeber bekommen, hat ihn aber nicht bekommen.

  • Um Kinderbetreuung und Arbeit irgendwie unter einen Hut zu bekommen, verschieben Eltern ihre Arbeitszeit aufs Wochenende, Abende und sogar in die Nacht.

  • Viele Kinder bleiben unbetreut alleine zu Hause.

  • Jeder vierte Befragte gibt an, nicht genug Urlaubstage für die Betreuung im Sommer übrig zu haben. 44% können sich zusätzliche Sommer-Betreuung nicht leisten.

Die ausführliche Darstellung der Ergebnisse ist auf unserer Website zu lesen.

Viele Kinder auch unbetreut zu Hause – jeder Vierte weiß nicht, wie Sommer-Betreuung gestemmt werden soll.

Der Befragung hat u.a. der "Standard" seine heutige Titelgeschichte gewidmet. Auch die "Zeit im Bild" im ORF hat berichtet:

Die Videoplattform ORF-TVthek bietet mehr als 200 ORF-TV-Sendungen als Livestream und Video-on-Demand an.

#Arbeitslosigkeit

Kurz nach dem Tag der Arbeit ist der Arbeitsmarkt noch einmal etwas schlechter als im März. Das AMS zählt 571.477 Arbeitslose mit Ende April, ein Plus von 58,2% zum Vorjahr. Tirol ist mit +107,6% am stärksten betroffen, Wien kommt mit “nur” +40,6% vergleichsweise “gut” weg.

Wie erwartet am meisten ist die Arbeitslosigkeit in der Gastronomie gestiegen, danach kommen Handel und Bau. Fast alle Sektoren sind betroffen, ein Plus gibt’s sogar im Gesundheitswesen.

#Richtig retten

Die österreichische Regierung verhandelt derzeit mit der AUA bzw. deren Mutterkonzern Lufthansa über eine Staatsbeteiligung. Staatsbeteiligungen in Wirtschaftskrisen sind nichts Neues. Doch die Art von Beteiligung ist entscheidend.

In der Finanzkrise wurden die Banken mit stillen Einlagen gestützt. Mit ernüchternder Bilanz.

#Lesetipp

Hat Italiens Sparpolitik etwas mit der Gesundheitskrise durch Corona zu tun? Diese Frage wirft das deutsche Magazin Makronom auf.

Italiens Gesundheitssystem war vielfach nicht in der Lage, die Versorgung aller Covid-19-Patienten zu gewährleisten. Im Rückblick auf eine Phase jahrelanger Austerität stellt sich die Frage, ob diese Kürzungspolitik eine Mitverantwortung an der Misere trägt. Eine Analyse von Franz Prante, Alessandro Bramucci und Achim Truger.

#Termine

HEUTE Mittwoch, 6. Mai, 18:00 Uhr: Wirtschaft und Finanzwelt nach Corona - Chance fürs Gemeinwohl: https://www.facebook.com/events/166326278080392/

Montag, 11. Mai, 13:00 Uhr: wiiw-Webinar: Covid-19 Crisis and Emerging Economies: https://www.facebook.com/events/925963997846173/

11. Mai 2020 um 19:00 – 20:30: Vortrag und Gespräch mit Prof. Franz-Josef Radermacher: Energie.Klima.Zukunft – Sind wir noch zu retten? https://jungk-bibliothek.org/2020/02/17/zb-58-franz-josef-radermacher-energie-klima-zukunft-sind-wir-noch-zu-retten-11-5/