Österreichs Zinsvorteil schwindet

Im Ranking der Länder mit den niedrigsten Zinssätzen auf Staatsanleihen rutscht Österreich von Platz vier auf die achte Stelle ab. Künftige Unterstützung für Unternehmen und Haushalte im Zuge der Energiekrise sollte die Republik deshalb mit Steuern und Abgaben gegenfinanzieren, bevor sie weiter an Zinsvorteil einbüßt.

Der allgemeine Zinsanstieg ist eine Folge der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank. Der Anstieg in Österreich viel aber größer aus als in anderen vergleichbaren nord- und westeuropäischen Ländern mit hoher Kreditwürdigkeit. Die Gründe: Einerseits die hohe Gasabhängigkeit von Russland, andererseits aber auch auf die Budgetpolitik.

Die Ausgaben steigen, gleichzeitig sinken Steuern und Abgaben dauerhaft. Künftig notwendige Einnahmen zur Rückzahlung fehlen. Vor allem die Beiträge von Unternehmen zur Staatsfinanzierung nehmen ab dem Budget für das kommende Jahr dauerhaft ab. Geht es so weiter ohne Gegenfinanzierung, könnten Sparpakete drohen.

#Moment Mal

Menschen, die Pensionen in Österreich beziehen, trifft die Teuerung besonders. Dargestellt werden sie aber als Fass ohne Boden, das wir armen Arbeitenden finanzieren müssen und uns bald nicht mehr leisten können. Warum das ein Märchen ist, erklärt Barbara Blaha im neuen Moment Mal.

#Paper der Woche

Passend zum Beginn der Heizperiode dreht sich das #PaperderWoche diesmal um den Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und Einkommen. Zusammengefasst hat das Paper Momentum-Ökonom Joel Tölgyes.

#Momentum in den Medien

Die Energiekosten explodieren, Energiearmut nimmt zu. Wie wir Energie-, Klima- und soziale Fragen zusammen denken können, diskutiert Momentum-Ökonom Joel Tölgyes im "Themenmontag" auf ORFIII. Gleichzeitig streifen Energiekonzerne derzeit enorme Übergewinne ein, berichten die Salzburger Nachrichten und beziehen sich auf die Berechnung des Momentum Instituts.

Das Budget für 2023 analysiert Momentum-Chefökonom Oliver Picek im Interview mit Puls24. Was fehlt, ist eine nachhaltige Finanzierung: Während die Ausgaben steigen, sinken die Einnahmen – allen voran bei den Unternehmen.

Wo der Sozialstaat scheitert diskutiert Barbara Blaha mit Daniela Brodesser im "andererseits"-Podcast. Was Verkäuferinnen, Köche, Kellnerinnen, Paketboten, und Reinigungspersonal gemeinsam haben: Unternehmer:innen zahlen ihnen ein niedriges Gehalt, schreibt Blaha im Kommentar in der Kleinen Zeitung. Systemerhalter:innen an der Supermarktkasse haben wir während der Lockdowns beklatscht. Für angemessene Löhne reichte es bisher nicht. Ein Mindestlohn von 2.000 Euro würde Abhilfe schaffen, schreibt Momentum-Ökonomin Marie Hasdenteufel in der ZackZack-Kolumne. Besonders drastisch ist die Situation im Handel: Selbst mit neun Jahren Berufserfahrung kommt man nicht auf 2.000 Euro, so Hasdenteufel in den Salzburger Nachrichten.

Die SN zitieren Hasdenteufel auch in einem Bericht zu Frauen am Arbeitsmarkt: Unbezahlte Heim- und Betreuungsarbeit werde noch immer überwiegend von Frauen verrichtet. Kürzere Arbeitszeiten bei vollem Gehalt würde mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie helfen. Die Arbeitszeiten stagnieren seit den 70ern, die nächste Arbeitszeitverkürzung ist ohnehin längst überfällig, wird das Momentum Institut in der Tiroler Tageszeitung zitiert.