Steuerreform: Hohe Einkommen profitieren

Die nächste Etappe der Steuerreform steht an: 2022 sollen die Steuersätze die zweiten und dritten Tarifstufe gesenkt werden. Zugute kommt das jedoch ausschließlich Personen mit einem Bruttomonatseinkommen von über EUR 1.800. Damit profitieren höhere Einkommen viel stärker von der gesamten Steuerreform, zeigt ein aktueller Policy Brief.

Der Anteil der Personen, die von der Steuerreform profitieren, unterscheidet sich stark zwischen Einkommensgruppen. Während im ersten Einkommensfünftel weniger als ein Drittel der Personen zu den Reformgewinner:innen zählt, profitieren im Fünftel mit den höchsten Einkommen fast alle.

Personen mit höherem Einkommen profitieren nicht nur eher von der Steuerreform, sie profitieren auch stärker. Die untersten zwei Einkommensfünftel bekommen mit 0,96 Prozent und 1,63 Prozent ihres durchschnittlichen Nettomonatsgehalts sehr wenig, während die oberen beiden Einkommensfünftel mit 2,82 Prozent bzw. 2,6 Prozent am meisten abkassieren. Somit verstärkt die Steuerreform die ungleiche Einkommensverteilung.

Während von der bereits erfolgten 1. Etappe der Steuerreform auch niedrigen Einkommen profitierten, wird die geplante 2. Etappe vor allem hohen Einkommen zugutekommen.

#Paper der Woche

Im dieswöchigen #PaperderWoche erklärt Peri Eraslan sieben Fakten zu vorübergehenden Kündigungen aus einem Paper von A. Nekoei und A. Weber - und was das für das Arbeitslosengeld bedeutet. Das gesamte Paper zum Nachlesen gibt es hier.

#Arbeitslos? Von wegen selbst schuld!

Die CO2-Steuer soll klimaschädliches Verhalten teurer machen. So wird etwa das Autofahren mit Diesel oder Benzin teurer, dadurch fahren wir eher mit dem Zug. Doch damit die Steuer überhaupt wirkt, muss sie hoch genug sein. Wie muss sie gestaltet sein, dass es nicht nur ärmere Menschen trifft, fragt sich Barbara Blaha in ihrer Video-Kolumne.

#Momentum in den Medien

Wirtschaftsliberale Ökonom:innen warnen pünktlich zur Herbstlohnrunde vor einer Lohn-Preis-Spirale. Warum die Inflationsangst unbegründet, aber ein Kaufkraftturbo dringend notwendig ist, erklärt Momentum-Chefökonom Oliver Picek in einem Gastkommentar in der "Presse".

Die österreichischen Unternehmen wurden während der Pandemie mit den europaweit höchsten Corona-Hilfen gut abgefedert. Jetzt profitieren sie zusätzlich vom Aufschwung und können sich Lohnerhöhungen durchaus leisten, erklärt Picek in der ZIB2. Über die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt und künftige Reformen spricht er im Interview bei PULS 24-Anchor Rene Ach.

Wo eine Steuerreform ansetzen müsste, um sozialen und ökologischen Herausforderungen gerecht zu werden, erklärt Momentum-Ökonom Mattias Muckenhuber in der Wiener Zeitung.

Die österreichische Wirtschaft ist mit der deutschen eng verzahnt, schreiben die Salzburger Nachrichten und fragen u. a. Oliver Picek nach seiner Einschätzung zum Ergebnis der Bundestagswahl. Über die Analyse des Momentum Instituts, wie sich Wirtschaftswachstum in Deutschland auf Österreichs BIP auswirkt, berichtet der Kurier.

#Termine

HEUTE, Donnerstag: TV-Tipp: ORF-Wirtschaftsmagazin Eco, u.a. zu den Plänen für eine ökosoziale Steuerreform mit Momentum-Ökonom Joel Tölgyes. 22.30 Uhr, ORF2.