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Steuersümpfe: Gewinnverschiebung kostete Österreich 1,2 Mrd. Euro
Am Dienstag, 8. Februar, war “Corporate Tax Refusal Day”: Bis dahin haben österreichische Unternehmen rechnerisch keine Steuern auf ihre Gewinne gezahlt. Der Grund dafür ist „Profit Shifting“, Steuervermeidung durch Gewinnverschiebung. Dabei werden Gewinne von international tätigen Konzernen in Steuersümpfe verschoben.
Den Staaten, in denen diese Unternehmen eigentlich Steuern bezahlen müssten, gehen so hohe Summen verloren: Allein in Österreich entstand 2021 ein Verlust von 1,2 Milliarden Euro. Trotz Corona-Pandemie befindet sich das Volumen der österreichischen Gewinnverschiebung im Jahr 2021 auf einem Rekordhoch. Gewinnverschiebung ist per se nicht illegal, sondern kann auch durch legale Steuervermeidungstricks ermöglicht werden.
Weit reisen muss das entgangene Steuergeld nicht: Der Löwenanteil der österreichischen Unternehmensgewinne, der ins Ausland verschoben wird, bleibt in Europa. Beliebte europäische Steueroasen sind die Benelux-Staaten sowie Irland und die Schweiz.
Bis zum heutigen Corporate Tax Refusal Day haben österreichische Unternehmen keine Steuern auf ihre Gewinne bezahlt. Stattdessen werden diese entgangenen Steuereinnahmen in Niedrigsteuer-Staaten...
#Energiearme Haushalte zu wenig unterstützt
Im letzten halben Jahr sind die Energiepreise stark gestiegen. Die Bundesregierung hat daher ein Unterstützungspaket vorgelegt, um Haushalten und Unternehmen bei den höheren Energiekosten unter die Arme zu greifen. Während zwar darauf geachtet wurde, insbesondere auch Haushalten mit niedrigen Einkommen zu helfen, müsste die Regierung für energiearme Haushalte viel mehr tun. Das zeigt eine Analyse des Momentum Instituts.
Energiearme Haushalte – also Haushalte, die unter der Armutsgefährdungsschwelle liegen und die überdurchschnittlich hohe Energiekosten zu tragen haben – leben oft in schlecht gedämmten Häusern und haben veraltete, ineffiziente Haushaltsgeräte. Für sie erhöhen sich die Energiekosten um ca. EUR 720 pro Jahr. Dem stehen EUR 450 an Unterstützungsleistungen gegenüber. Rund 116.000 Haushalte in Österreich zählen als energiearm.
Die Energiekosten für Stom und Gas steigen für einen Durchschnittshaushalt um EUR 455 pro Jahr. Das Teuerungspaket der Regierung hilft vor allem Haushalten mit niedrigen Einkommen. Für...
#Energiewende: Heizen ohne Öl und Gas
Öl und Gas zu verbrennen ist auf lange Sicht die teuerste Form zu heizen. Je teurer diese fossile Verbrennungsenergie wird, desto mehr würde sich eine Energiewende lohnen. Aber Heizen ohne Öl und Gas? Wie soll das denn gehen? Das neue Moment Mal mit Barbara Blaha.
#Märchen über Nicht-Erwerbstätige
"Nicht mal die Hälfte der Wiener geht arbeiten" – so titelt die Kronen Zeitung einen Bericht. Allerdings: Die größte Gruppe dieser Nicht-Erwerbstätigen sind Kinder und Studierende, dann folgen Menschen in Pension, Andere und arbeitssuchende Personen. Das Moment Magazin hat den Artikel gegengelesen.
Geniale Berechnung! Aber @AgendaAustria, sagt's es nicht der Krone, auch bei mir zuhause liegen uns drei von fünf Menschen nur faul auf der Tasche. Wie bringen wir die aus der Kinder-Hängematte endlich in den Arbeitsdienst? Penny-Kassa statt Paw Patrol?
— Barbara Blaha (@barbarablaha)
10:15 AM • Feb 7, 2022
"Nicht mal die Hälfte der Wiener geht arbeiten" – so titelt die Kronen Zeitung einen Bericht. Der Titel soll wohl nach einem Skandal klingen und die wenig überraschenden Zahlen im Artikel...
#Paper der Woche
Förderung von Wohnungseigentum als Altersvorsorge – kann das funktionieren? Am konkreten Fall des Vereinigten Königreichs hat sich das Momentum-Ökonom Alexander Huber im #PaperderWoche angesehen. Richard Ronald und Justin Kadi zeigen in ihrem Paper, dass die Forcierung von Eigentumsaufbau seit Margaret Thatcher generationelle und soziale Ungleichheiten befeuerte. Als Datenquelle dienen dazu der "British Household Panel Survey" bzw. der "Understanding Society Survey".
Die fortschreitende Eigentumsungleichheit in Kombination mit sinkenden staatlichen Leistungen stellt die Politik vor große Aufgaben. So zeigt sich, dass die Individualisierung sozialer Absicherung über die Forcierung von Eigentumserwerb nicht den erhofften Effekt hatte. 12/13
— Momentum Institut (@mom_inst)
12:19 PM • Feb 9, 2022
Homeownership has been declining in favour of private renting in most developed English speaking countries since the early-2000s. Public debates in countries like Britain, Australia and the US have subsequently focused on the ostensible coming of age of ‘generation rent’...
#Momentum in den Medien
Rund 1,2 Milliarden Euro gingen dem österreichischen Staat 2021 durch Gewinnverschiebung in Steuersümpfe verloren, zeigt eine Momentum-Berechnung. Darüber berichten unter anderem die Salzburger Nachrichten, der "Kurier" und die Kronen Zeitung.
Das reichste Prozent der Vermögensverteilung ist reicher als bisher geschätzt: Es besitzt bis zu 50 Prozent des gesamten Vermögens in Österreich. Vor allem das Steuersystem sorgt für eine enorme Vermögenskonzentration, berichtet meinbezirk.at und zitiert Momentum-Verteilungsexperten Mattias Muckenhuber: „Die steuerliche Bevorzugung von Kapitaleinkommen führt dazu, dass einige wenige Menschen mit enormen Vermögenseinkommen prozentuell weniger von ihrem Einkommen an Steuern und Abgaben beitragen als ein großer Teil der Bevölkerung“.
#Termine
Freitag, 11. Februar, 17.00–19.00 Uhr: LSE book talk: Cutting Edge Issues in Development Thinking & Practice: How China Escaped Shock Therapy, Online
Montag, 14. Februar, 17.30 Uhr: Attac-Lesekreis "Klimasoziale Politik": Finanzsystem: Warum grüne Geldanlagen das Klima nicht retten werden. Online, Anmeldung
Donnerstag, 17. Februar, 14.00–15.30 Uhr: Corona & Care: Wie geht es unseren Kindern in der Pandemie? Online
Weitere spannende Termine findet ihr auf unserer Website.