Strompreisbremse: Baumängel rasch beheben

Die Energiekosten explodieren, die Strompreisbremse bringt Entlastung. Aber: Sozial treffsicher ist die Bremse noch nicht, eine Unterscheidung nach Haushaltsgröße fehlt. Nachbessern sollte die Regierung mit einer sozialen Staffelung und einem Aufschlag für besonders hohen Verbrauch. Was komplett fehlt: Die Gegenfinanzierung mit einer Übergewinnsteuer.

Mit 2.900 Kilowattstunden setzt die Regierung den Grundbedarf zu hoch an. Ein Single kann seinen gesamten Stromverbrauch günstig beziehen. Der Anreiz zum Energiesparen geht so verloren, während viele mangels sozialer Staffelung nicht ausreichend entlastet werden. Jene Dinge, die wir täglich brauchen, wie Waschmaschine oder Kühlschrank, müssen für alle leistbar bleiben. Wer übermäßig Strom verbraucht, um etwa einen Whirlpool zu heizen, sollte entsprechend mehr zahlen – oder Strom sparen.

Mittels einem Preisaufschlag für übermäßigen Verbrauch erhält die Strompreisbremse einen sozial gestaffelten Energiespartarif.

#Heizkosten bremsen

Neben dem Strompreis steigt auch der Gaspreis enorm an. Über eine Million Haushalte in Österreich heizt mit Gas. Mit einer Gaspreisbremse lassen sich ihre Heizkosten bremsen und gleichzeitig Anreize zum Gassparen schaffen. Das Momentum Institut hat ein Modell für eine Gaspreisbremse ausgearbeitet: Der Grundverbrauch bleibt günstig, besonders hoher Verbrauch wird mit einem Aufschlag versehen. Da Haushaltsgröße und Einkommen bei der Preissetzung berücksichtigt werden, wirkt die Gaspreisbremse sozial treffsicher.

Das Momentum Institut stellt ein Modell für eine Gaspreisbremse vor: Der Grundbedarf an Gas bleibt für alle Haushalte günstig, übermäßiger Verbrauch wird teurer.

#Momentum wird 3!

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#Paper der Woche

Im #PaperderWoche geht es um die Effekte einer Steuer auf Kapitalzuwächse. Es wird oft angenommen, dass solche Steuern Investitionen hemmen, die Ergebnisse von Charles Boissel und Adrien Matray sagen gegenteiliges aus. Momentum-Ökonomin Peri Eraslan schlüsselt auf. Das Paper zum Nachlesen gibt es hier.

#Momentum in den Medien

Die Strompreisbremse wird teuer. Zahlt der Staat, zahlt sich die Bevölkerung ihre Entlastung selbst – während Energiekonzerne extreme Übergewinne einfahren. Diese Übergewinne sollten wir abschöpfen und die Bevölkerung damit entlasten. Dazu diskutiert Barbara Blaha in Puls4-"Pro und Contra".

Die Strompreisbremse ist ein guter Start. Aber die Regierung sollte dringend nachschärfen: Die Haushaltsgröße sollte berücksichtigt werden, eine soziale Staffelung eingebaut und übermäßigen Verbrauch eindämmt, empfiehlt Momentum-Ökonom Joel Tölyges im Puls24-Interview. Wie das Momentum Institut die Strompreisbremse einschätzt, berichten unter anderem auch der "Standard" und die Vorarlberger Nachrichten.

Nicht nur beim Strom brauchen wir einen Preisdeckel, auch bei Gas und anderen Energieformen, um den Grundbedarf der Menschen abzusichern – mit Aufschlag für Vielverbraucher, sagt Momentum-Chefökonom Oliver Picek im Ö1-Mittagsjournal. Darüber schreibt auch orf.at.

Die erste Schulwoche läuft an. Das heißt auch: Schulwaren kaufen. Und die sind momentan besonders teuer. Das Schulstartgeld soll Eltern unterstützen – aber auch das verliert drastisch an Wert, kritisiert Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner in unserer Kolumne bei ZackZack. Im Gastkommentar in der Wiener Zeitung erklärt Momentum-Ökonom Jakob Sturn, warum es kräftige Lohnerhöhungen braucht.