Teures Wohnen: Mietpreis-Spirale droht

Die steigenden Energiepreise bekommen gerade viel Aufmerksamkeit. Daneben wird Wohnen schon lange überproportional teuer: Hier droht eine Mietpreis-Spirale. Haushalte mit niedrigem Einkommen trifft die Teuerung am stärksten, denn Wohnen und Energie machen fast ein Viertel der Ausgaben im untersten Einkommensfünftel aus. Besonders betroffen sind auch jüngere Haushalte und jene mit Migrationshintergrund.

Während sich die Preise für Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen seit 2010 um 35 bzw. 38,5 Prozent erhöhten, zog die Miete pro Quadratmeter im privaten Sektor binnen zehn Jahren um 50 Prozent an. Das liegt weit über der Erhöhung des allgemeinen Preisniveaus von 20 Prozent. Als Dämpfer der Mietpreise erweisen sich in allen Bundesländern der öffentliche und gemeinnützige Wohnbau.

Über alle Mietarten findet sich auch ein „Migrant Rent Gap“ – Haushalte mit Migrationshintergrund zahlen mehr Miete pro Quadratmeter.

Viel wird über steigende Gas- und Treibstoffpreise gesprochen, der konstante Preistreiber der letzten Jahre sind aber die Mietpreise. Insbesondere am privaten Markt belasten die Wohnkosten die...

#Benzinpreise: Mineralölkonzerne erhöhen Gwinnspanne

Die Benzinpreise bleiben hoch, obwohl der Ölpreis langsam fällt. In den letzten 14 Tagen haben Mineralölkonzerne und Tankstellen ihre Gewinnspanne deutlich erhöht, zeigen Berechnungen des Momentum Instituts. Die übliche Raffiniere- und Handelsspanne, also die Differenz zwischen dem Ölpreis und dem Netto-Verkaufspreis für Benzin liegt im langjährigen Mittel bei ca. 20 Cent pro Liter. Aktuell liegt sie über 50 Cent. Überschlagsmäßig bedeutet das 2,7 Mio. Euro Zusatz-Einnahmen für die Mineralölkonzerne pro Tag.

Der Benzinpreis steigt, obwohl der Ölpreis stagniert.

#2 Jahre Corona, 4 Lehren

Die Corona-Pandemie löste eine beispiellose Gesundheits- und Wirtschaftskrise aus. Das Momentum Institut hat seit Ausbruch der Corona-Krise unzählige Berechnungen, Analysen und Grafiken erstellt, die die Auswirkungen von Corona auf die Vielen verdeutlichen. Daraus lassen sich vier Learnings ableiten:

  1. Die wirtschaftliche Erholung war fast doppelt so schnell im Vergleich zur Finanzkrise: Gezielte, expansive Budgetpolitik kann als Schutzschild gegen künftige Krisen wirken.

  2. Reproduktionsarbeit wird nach wie vor zum Großteil von Frauen geleistet: Frauenpolitik ist notwendiger denn je.

  3. Eine Schieflage gab es bei den Hilfsgeldern, Unternehmen wurde großzügiger geholfen als Arbeitslosen.

  4. Die Corona-Krise hat auch Benachteiligungen im Bildungssystem sichtbar gemacht: Hier braucht es Maßnahmen zum Ausgleich sozialer Unterschiede.

Zwei Jahre Corona: Am 16. März ist die Verkündung des ersten Corona-Lockdowns genau zwei Jahre her. Drei Lücken, die uns die Pandemie aufgezeigt hat und was wir daraus lernen können, gibt es...

#Europäische Klimakonferenz

Mit dem „Fit for 55“-Paket hat die EU-Kommission den Rahmen dafür gesetzt, wie die EU klimaneutral werden soll. Ein Fahrplan allein reicht aber nicht aus: Momentum-Klimaexperte Joel Tölgyes war bei der europäischen Klimakonferenz in Nantes – dem Climate Chance Summit Europe 2022 – und berichtet, wie es um die EU-Klimapolitik steht und was es braucht, um die Klimakrise einzudämmen.

#Paper der Woche

Die Benzinpreise gehen durch die Decke. Dabei gibt es in Österreich seit 2011 ein Gesetz, nachdem der Preis an der Tankstelle zu Mittag feststehen muss und dann nicht mehr erhöht werden darf. So soll es Tankstellen erschwert werden, zusammen ihre Marktmacht auszunutzen. Ralf Dewenter et al. haben sich angeschaut, ob das Gesetz wirkt – und finden: ja. Das #PaperderWoche erklärt Momentum-Ökonom Jakob Sturn. Das Paper gibt es hier.

#Jahresbericht 2021: What a year!

Unser Jahresbericht für 2021 ist da und wir sind, ganz ehrlich, ein wenig stolz: von A wie Arbeitslosigkeit bis Ü wie Überförderung machten die Analysen des Instituts Schlagzeilen. Der Journalismus des Moment Magazins wurde preisgekrönt. Seit unserem Start veröffentlichen wir in den Jahresberichten auch Informationen zur Finanzierung des Instituts, ab heuer gehen wir mit gutem Beispiel voran und legen noch detaillierter offen. Was uns weiterhin antreibt, ist die Überzeugung, dass wirtschaftspolitische Debatten uns alle angehen. Dass es unsere Mission ist, Information so verständlich zu machen wie irgendwie möglich. Mehr dazu im Bericht.

#Armutsfalle Arbeitslosengeld

Arbeitsminister Kocher will eine Reform: Das Arbeitslosengeld soll mit der Zeit sinken. Weniger Arbeitslosengeld heißt auch, weniger Chancen für arbeitslose Menschen. Das degressive Arbeitslosengeld der Kocher-Reform ist also eine Armutsfalle. Was braucht es wirklich? Das neue Moment Mal mit Barbara Blaha.

#Momentum in den Medien

Wo Frauen arbeiten, wird schlecht gezahlt: 7 von 10 Beschäftigten in frauentypischen Berufen haben ein Netto-Einkommen von unter 1.800 Euro. Liegt das an der Berufswahl? Warum das Ganze nicht so einfach ist, erklärt Barbara Blaha im Gastkommentar in der Tiroler Tageszeitung.

Der akteulle Gaspreis-Anstieg hat mehrere Gründe, sagt Momentum-Ökonom Joel Tölgyes in zackzack.at: Einerseits ziehe die von der Corona-Pandemie geschwächte Weltwirtschaft gerade wieder an. Der dadurch gestiegene Energieverbrauch treibt auch die Preise. Andererseits habe der Angriff auf die Ukraine für „Nervosität an den Börsen“ gesorgt. Und schließlich sind Österreichs Gasspeicher nur zu rund 17 Prozent voll – ungewöhnlich niedrig. Um die Energiepreise für Haushalte einzudämmen, schlägt das Momentum Institut einen Gas- und Strompreisdeckel vor. Darüber berichten unter anderem die Salzburger Nachrichten, der "Standard" und orf.at.

#Termine

Ab HEUTE, Donnerstag, 17. März: Falter-Radio: Wie gefährlich ist die Inflation? Es diskutieren der Ökonom Stefan Schulmeister, Monika Köppl-Turyna von Eco-Austria, Barbara Blaha vom Momentum-Institut und FALTER-Politikchefin Eva Konzett. Online

HEUTE, Donnerstag, 17. März, 17.15–18.45 Uhr: Uni Innsbruck: AURORA Lecture series: Inequality in education – research traditions in selected countries in Europe and beyond. Online, Anmeldung

Dienstag, 22. März, 18.00 Uhr: SOAS University London: Income-support policies: limits and strengths. Online

Weitere spannende Termine gibt es auf unserer Website.