Tourismuskrise trifft Westen und Wien am härtesten

Die Nächtigungsstatistik für Juni zeigt: Es gibt fast keinen Tourismus mehr in Österreichs Städten. Starke Einbußen verzeichnen auch die Seen und der Bergtourismus.

In Tirol, Salzburg, der Steiermark und dem Burgenland arbeiten am meisten Menschen im Tourismus. Das Industrie-Bundesland Oberösterreich hat den geringsten Anteil.

Nun fielen vor allem in Wien die Nächtigungen um fast 90%, gefolgt von Tirol und Salzburg mit einem Minus von rund zwei Dritteln.

Umgelegt auf den Anteil der Beschäftigten ist Tirol am stärksten vom Einbruch des Tourismus betroffen, gefolgt von Salzburg und Wien. Am wenigsten spüren die Tourismus-Krise Oberösterreich und die Steiermark.

#Kurzarbeit 2.0

Die Kurzarbeit muss bleiben, aber treffsicherer werden, um möglichst viele Menschen in Beschäftigung zu halten. Missbrauch und Mitnahmeeffekte gilt es zu vermeiden. Dafür plädierte Chefökonom Oliver Picek im Vorfeld der Sozialpartner-Einigung zur Verlängerung der Kurzarbeit in der Zeit im Bild.

Die Kurzarbeit auslaufen zu lassen, ist für ihn der falsche Ansatz. Menschen jetzt aus der Kurzarbeit in die Arbeitslosigkeit zu schicken, mache keinen Sinn, weil sie sehr wahrscheinlich in niedriger qualifizierten Jobs landen und dann im Aufschwung fehlen würden, so Picek.

Er sprach sich auch für eine dauerhafte Erhöhung des Arbeitslosengeldes aus. Einerseits, um damit Einkommensverluste der Betroffenen teilweise zu kompensieren, und andererseits, um die Konjunktur zu stützen. Im Vergleich zur anderen ausgebauten Wohlfahrtsstaaten ist das Arbeitslosengeld bei uns niedrig.

#Mehr Konsum?

Wie wirkt sich die temporäre Senkung der Umsatzsteuer in einzelnen Branchen auf den privaten Konsum in Österreich aus? Ökonomin Anna Hehenberger hat sich das angesehen.

Ihr Fazit: Auf Basis internationaler Erfahrungen resultieren daraus zusätzliche Konsumausgaben von höchstens 170 Millionen Euro. Die Unternehmen geben die Steuersenkung nämlich nur in bescheidenem Ausmaß an die KonsumentInnen weiter.

Zur Ankurbelung des schwächelnden Konsums taugt die Umsatzsteuersenkung also nicht. Viel eher profitieren die Unternehmen mit bis zu 1 Milliarde Euro davon.

Eine Analyse von Anna Hehenberger - Momentum Institut

#Momentum in den Medien

Das Abschieben der Pflegearbeit in die Familie ist in vielerlei Hinsicht eine Zumutung, schreibt Barbara Blaha in einem Gastkommentar für die Wiener Zeitung.

Zwei von drei Österreichern - vor allem Frauen - werden einmal pflegen.

Wie gehen Wirtschaftsforscher mit der Corona-Krise um? Dieser Frage widmet sich heute Abend ab 22:30 Uhr in ORF 2 das ORF-Wirtschaftsmagazin ECO. Barbara Blaha erklärt unseren Zugang.

#Sommerlektüre

Unser Buch-Tipp für die Ferienzeit: Frauen sind in den Wirtschaftswissenschaften traditionell unterrepräsentiert. Welchen enormen Beitrag sie zum ökonomischen Denken geleistet haben, zeigt dieses Handbuch, herausgegeben von Kirsten Madden and Robert Dimand.

Edited by Kirsten Madden & Robert Dimand

An dieser Stelle noch eine Lektüre-Empfehlung aus aktuellem Anlass: Der Kollaps der Kinderbetreuung in den USA durch Corona wirkt sich verheerend auf die Einkommenssituation der Eltern aus.