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Vermögensverteilung in Österreich viel ungleicher als gedacht
Das reichste Prozent der Vermögensverteilung ist reicher als bisher geschätzt: Es besitzt bis zu 50 Prozent des gesamten Vermögens in Österreich, wie eine aktuelle Studie der Österreichischen Nationalbank schätzt.
Die hohe Vermögenskonzentration liegt auch am Steuersystem, zeigt ein aktuelles Discussion Paper von Momentum-Verteilungsexperten Mattias Muckenhuber: Die steuerliche Bevorzugung von Kapitaleinkommen führt dazu, dass einige wenige Menschen mit enormen Vermögenseinkommen prozentuell weniger von ihrem Einkommen an Steuern und Abgaben beitragen als ein großer Teil der Bevölkerung.
Begünstigung von Kapitaleinkommen führt zu Steuerungerechtigkeit | Momentum Institut — www.momentum-institut.at
Kapitaleinkommen wird im Gegensatz zu Arbeitseinkommen nicht progressiv besteuert, sondern unterliegt unabhängig von seiner Höhe dem gleichen, niedrigen Steuersatz.
#Neues Tool: Unvorstellbar reich
Das Vermögen der Reichsten ist schwer vorstellbar und wird oft massiv unterschätzt. Das Moment Magazin stellt ein neues Tool vor, das Abhilfe schafft: Pixel für Pixel zeigt es die größten Vermögen in Österreich. Auf der von einer US-Vorlage inspirierten Website steht ein winziger Bildschirmpixel für 1.000 Euro. Dafür muss ein:e Durchschnittsverdiener:in gut zwei Wochen arbeiten. Die User:innen können in der maßstabsgetreuen Darstellung durch die Vermögen der zehn reichsten Familien Österreichs scrollen.
Milliardär:innen profitieren davon, dass wir uns ihren enormen Über-Reichtum nicht vorstellen können. Wir helfen: Hier kannst du durch das Vermögen in Österreich scrollen – Pixel für Pixel!
#Problemfeld Langzeitarbeitslosigkeit
405.000 Arbeitslose gibt es Ende Jänner, etwas weniger als vor zwei Jahren vor der Coronakrise. Von Vollbeschäftigung oder Arbeitskräftemangel sind wir damit aber noch weit entfernt. Nicht vergessen darf man auch, dass aktuell für 160.000 Menschen die Arbeitslosigkeit durch Kurzarbeit verhindert wird. Das große Problemfeld ist noch immer die Langzeitarbeitslosigkeit. Rund 20.000 Menschen mehr sind seit über einem Jahr arbeitslos als vor der Corona-Krise. Insgesamt 151.000 Menschen sind aktuell betroffen.
#Lesetipp: Reiche besteuern
Vermögen ist in Österreich extrem ungleich verteilt. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Schieflage weiter verstärkt. Anna-Maria Anderwald vom Institut für Finanzrecht in Graz fordert die Politik in einem "Standard"-Gastkommentar dazu auf, der steigenden Ungleichverteilung mit höheren Steuern für die Reichen entgegenzuwirken.
Der steigenden Ungleichverteilung Herr werden - Kommentare der anderen - derStandard.at › Diskurs — www.derstandard.at
Reiche fordern mehr Steuern auf ihre Millionen ein. Eine Besteuerung von Vermögen braucht es aber für all jene, die nichts hergeben wollen
#Vergessene Gewinner der Steuerreform
Wer sind eigentlich die größten Gewinner der Steuerreform? Wer bekommt am meisten Geld vom Staat? Momentum-Chefökonom Oliver Picek erklärt im Moment Magazin, wie plakative Beispiele die wahren Gewinner der Steuerreform außen vor lassen.
Die Regierung redet gerne über die Gewinner:innen der Steuerreform. Die größten Profiteure davon bleiben bei den plakativen Beispielen aber gern außen vor.
#Weiteres Steuerprivilieg für Reiche
Steuern auf Aktiengewinne will der neue Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) abschaffen. Es soll angeblich die "Teilhabe am Kapitalmarkt" fördern. Tatsächlich ist es ein weiteres Steuerprivileg für die Reichen und vergrößert die Ungleichheit in Österreich, erklärt Barbara Blaha im neuen Moment Mal.
#Paper der Woche
Momentum-Ökonom Mattias Muckenhuber erklärt im #PaperderWoche, was man bei der Umsetzung von Vermögensteuern in Europa besser machen könnte und was das Ganze mit Naturgesetzen zu tun hat. Saez und Zucman vergleichen für vier Länder, die 2016 eine Vermögensteuer hatten, das Aufkommen einer einprozentigen Steuer für das reichste Prozent der Bevölkerung. Das theoretische Aufkommen müsste rund ein Prozent des BIP betragen. Das tatsächliche Aufkommen war viel geringer – der Grund: eine sehr niedrige Steuerbemessungs-Grundlage. Das ganze Paper zum Nachlesen gibt es hier.
Dass Milliardär:innen kaum bis gar nicht besteuert werden und wurden, ist kein Naturgesetz. Dafür oder für die fehlende Besteuerung von Staatsbürger:innen im Ausland gibt es auch kein ökonomisches Argument. Es ist eine rein politische Entscheidung. 9/9
— Momentum Institut (@mom_inst)
1:03 PM • Feb 2, 2022
#Momentum in den Medien
Barbara Blaha diskutierte in der ORF-Sendung "Im Zentrum" über hohe Energiepreise und die Inflation: Die Teuerung trifft nicht alle gleich. Mit dem Regierungspaket geben wir Geld an Haushalte, die es nicht brauchen. Wir müssen weg von Einmalzahlungen und über eine nachhaltige Erhöhung der Sozialleistungen sprechen. Darüber berichtet auch der "Kurier".
Das reichste Prozent der Menschen besitzt die Hälfte des Vermögens in Österreich. Dennoch wird Vermögen kaum besteuert. Dabei ließen sich bereits 5 Mrd. an Steueraufkommen mit einer moderaten Vermögenssteuer von 1 Prozent ab 1 Mio. Euro lukrieren, sagt Blaha in ORFIII-Aktuell.
Der "Standard" berichtet über Armut und die steigende Ungleichheit während der Pandemie und erwähnt die Arbeitslosen-Befragung des Momentum Instituts: Neun von zehn Erwerbslosen beziehen mit weniger als 1.200 Euro ein Arbeitslosengeld unter der Armutsgefährdungsschwelle für eine Person.
#Termine
Donnerstag, 3.–4. Februar, 10.00–17.00 Uhr: Uni Graz: DK Final Workshop CLIMATTERS – Climate Change: Uncertainties, Thresholds and Coping Strategies. Online
Freitag, 4. Februar, 17.00 Uhr: Attac: Neustart nach Corona: Mehr für Care. Im Rahmen des Lehrgangs "Neustart nach Corona - welche Veränderung braucht die Wirtschaft" in Kooperation mit der VHS Villach. Villach, Anmeldung
Dienstag, 8. Februar, 18.00–20.00 Uhr: SOAS University of London Seminar: COVID-19 and the financialisation of social care. Emma Dowling and Sue Himmelweit. Online