Vorstandsgehälter rauschen Löhnen im Eiltempo davon

Die Vorstandsgehälter börsennotierter Unternehmen (ATX) sind im Zeitraum 2011 bis 2024 zehnmal stärker gestiegen als die kollektivvertraglichen Mindestlöhne. Auch die Besitzer:innen der Unternehmen stiegen deutlich besser aus als die Arbeitnehmer:innen zu Mindestlöhnen.

Die Vorstandsgehälter börsennotierter Unternehmen (ATX) sind im Zeitraum 2011 bis 2024 zehnmal stärker gestiegen als die kollektivvertraglichen Mindestlöhne. Auch die Besitzer:innen der Unternehmen stiegen deutlich besser aus als die Arbeitnehmer:innen zu Mindestlöhnen.

Vorstandsgehälter eilen den Löhnen davon. Die Grafik zeigt die inflationsbereinigte Entwicklung der ATX-Vorstandsgehälter, des Börsenkurs ATX, sowie den kollektivvertraglichen Mindestlohn im Zeitraum 2011 bis 2024. Während Vorstandsgehälter um 53,8 Prozent stiegen und der Börsenkurs um 34,7 Prozent, wurden die Mindestlöhne der Arbeitnehmer:innen lediglich um 5,2 Prozent erhöht.

Die Mindestlöhne der Beschäftigten bleiben auf der Strecke zurück. Es ist eine schiefe Optik, wenn oben mehr als genug da ist und unten bei den Lohnverhandlungen um jeden Cent gefeilscht wird.

#Umweltpolitik: Effektive Regulierung am Beispiel Feinstaub

Gestern war Weltumwelttag. Passend dazu, setzt sich unsere neue Policy Note mit der Wirksamkeit von umweltpolitischen Maßnahmen auseinander – und zwar am Beispiel Feinstaub. Die Analyse zeigt: Regulierungen – also Regeln, Gebote und Verbote – wirken deutlich besser als marktbasierte Maßnahmen, wie etwa Subventionen. Pro regulierender Maßnahme sinkt die Feinstaubbelastung im Schnitt um 6,3 Prozent, bei marktbasierten Maßnahmen sind es nur 2,2 Prozent. Die Policy Note gibt es hier zum Download.

Eine Grafik des Momentum Instituts, die zeigt, dass Regulierungen effektiver sind als marktbasierte Maßnahmen. Reduktion in Prozent des durchschnittlichen Feinstaublevens pro Maßnahme.

#Pausetaste: Hackeln bis wir 70 sind?

Georg Knill ist der Präsident der Industriellenvereinigung. Er hat eine Botschaft für seine Mitarbeiter:innen und alle Arbeitnehmer:innen im Land: Ihr sollt erst mit 70 Jahren in Pension gehen dürfen. Momentum-Chefökonom Oliver Picek drückt die Pausetaste und kommentiert.

#Paper der Woche: Hohe Löhne können Wachstum fördern

In der aktuellen Debatte werden hohe Löhne häufig als Hindernis für Wachstum gesehen. Dass dem nicht so sein muss, zeigt das aktuelle Paper der Woche. Denn je nach institutionellen Rahmenbedingungen eines Landes können Löhne das Wachstum auch ankurbeln – das bestätigt die Studie im Fall von Österreich. Momentum-Ökonomin Miriam Frauenlob fasst die Ergebnisse zusammen. Frühere Paper der Woche sind gesammelt hier zu finden.

In der Gesamtanalyse mit anderen Ländern bestätigt sich, dass eine höhere Handelsoffenheit im Zusammenhang mit profitgetriebener Nachfrage steht, ebenso wie ein hoher Anteil privater Kredite. Länder mit hohem BIP pro Kopf und einem hohen Anteil an Staatsausgaben sind eher lohngetrieben. 11/

Momentum Institut (@momentum-institut.at)2025-06-05T12:36:09.449Z

#Momentum in den Medien

In den nächsten 25 Jahren werden in Österreich rund 800 Milliarden Euro steuerfrei vererbt – die Hälfte davon an die reichsten 5 Prozent. Das verschärft die soziale Ungleichheit im Land nur weiter. Höchste Zeit, mit einer Erbschaftssteuer gegenzuwirken, sagt Barbara Schuster, stellvertretende Chefökonomin am Momentum Institut, in ‘DOK1’ auf ORF1.

Der Klimaschutz in Österreich bleibt zunehmend auf der Strecke. Statt auf umweltfreundliches Verhalten zu hoffen, brauchen wir klare Gesetze, die vorgeben, wie wir uns – und wie Konzerne sich – verhalten müssen. Das sagt Momentum-Chefökonom Oliver Picek in der Diskussionsrunde Krone Club 3.

Währenddessen erklärt Momentum-Wohnexperte Leonard Jüngling im Interview mit Servus TV, dass die Mietpreisbremse vorerst nur für geschützte Mieten gilt. Jede:r vierte Mieter:in geht leer aus. Ein Nachteil nicht nur für die Mietenden: Bleibt der ungeschützte Markt unangetastet, schwächt der Preisstopp die ohnehin vergleichsweise leistbaren und geschützten Segmente.

‪Hinzukommt: Die Immobilienpreise in Österreich haben sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt. Wer sich bisher schon kein Wohnungseigentum aus Arbeitseinkommen leisten konnte, wird es auch weiterhin schwer haben, schreibt Leonard Jüngling im Kommentar für das Moment Magazin.

Leonard Jüngling schreibt auf Moment.at: Haushaltseinkommen und Immobilienpreise klaffen so weit auseinander, dass der Eigentumskauf zunehmend nur Schwer-Verdiener:innen oder Erb:innen vorenthalten ist.

Während die Frühjahrslohnrunden sich in die Länge ziehen, stößt die Wirtschaftskammer nun eine Diskussion über die Abschaffung von Abgaben auf Trinkgeld an. Was erstmal gut klingt, wirkt sich aber zum Nachteil der Beschäftigten aus, erläutert Momentum-Chefökonom Oliver Picek in der Kleinen Zeitung. Außerdem lenkt die Diskussion vom eigentlichen Problem ab: Faire Löhne in der Gastronomie wären viel wichtiger, das greift auch die Wiener Zeitung auf.

In der Neuen Vorarlberger Tageszeitung klärt Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner über den Gender-Pay-Gap, fehlende Kindergartenplätze und die Frauenquote im österreichischen Nationalrat auf.

Im Zuge der Berichterstattung über den Austrian World Summit greift PULS24 auch unsere Analyse zu Österreichs Umwelt- und Klimapolitik auf. Denn aufgrund der Sparmaßnahmen geht sie als großer Verlierer aus dem Doppelbudget der Bundesregierung hervor.