Welche Faktoren die Impfquote begünstigen

Während die österreichische Impfkampagne gut angelaufen ist, bremste sie sich über den Sommer ein. Im internationalen Impf-Vergleich fällt Österreich immer weiter zurück. Die Impfquote schwankt jedoch stark von Gemeinde zu Gemeinde von 87,5 Prozent zu nur 34 Prozent. Um die Impfkampagne anzukurbeln, lohnt sich ein Blick auf jene Faktoren, die gemeinsam mit einer hohen oder niedrigen Impfquote auftreten. Das Momentum Institut hat mittels statistischer Methoden die Gemeinden Österreichs analysiert.

Rund die Hälfte des Unterschieds der Impfquote geht mit gesundheitlichen, ökonomischen oder soziologischen Eigenschaften der Gemeinden einher. Hohe Impfquoten findet man in Gemeinden mit hohem Bildungsniveau, hohem Interesse an politischen Vorgängen (gemessen durch die Wahlbeteiligung) und einem höheren Frauenanteil.

Niedriger ist die Impfquote tendenziell in Gemeinden mit einem hohen Anteil an jungen Menschen (12 bis 30-Jährige), einem überdurchschnittlichen FPÖ-Wahlergebnis, einem höheren Anteil im Ausland geborener Menschen und vielen Corona-Erkrankungen.

Österreich fällt international beim Impfen zurück

Mit einer Impfquote von 60 Prozent hinkt Österreich mittlerweile dem EU-Durchschnitt von 64 Prozent deutlich hinterher. Vier von sechs Österreicherinnen und Österreichern haben derzeit immer noch keinen Impfschutz.

Die Analyse legt nahe, dass die Impfkampagne Gemeinden mit vielen jungen Menschen, FPÖ-Wähler:innen, und Migrant:innen nicht gut genug erreicht hat. Jetzt braucht es gezielte Strategien, die auch Bewohner:innen in Gemeinden mit bisher niedrigen Impfquoten ansprechen.

#Kuchen für die Reichen, Krümel für die Armen

Vermögen ist auch in Österreich ungleich verteit, das dürfte niemanden überraschen. Damit, wie ungleich die Vermögensverteilung ausfällt, rechnen allerdings die wenigsten. Das Moment Magazin hat nachgefragt:

Die reichsten zehn Prozent der österreichischen Haushalte besitzen 56 Prozent des Vermögens. Die untere Hälfte muss sich hingegen die Krümel des Kuchens teilen: Sie besitzt lediglich vier Prozent des Gesamtvermögens.

Damit ist das Vermögen in Österreich besonders ungleich verteilt. Die steigende Vermögenskonzentration war zwar schon vor der Pandemie problematisch. Während auf der einen Seite Armut und Arbeitslosigkeit explodierten, wurden die Reichen jedoch auch während der Krise immer reicher: Verglichen mit dem Vorkrisenjahr 2019 konnten die reichsten 15 Familien Österreichs ihre Vermögen um bis zu 224 Prozent steigern. Besteuert wird Vermögen und Erbschaft in Österreich selbst in der größten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten immer noch nicht.

Alles, was man zur Vermögensverteilung sonst noch wissen muss, erklärt das Moment Magazin:

Was ist Vermögen und wie sieht es aus mit der Vermögensverteilung in Österreich? Warum sind Vermögen besonders ungleich verteilt und warum ist das ein Problem? Was können wir tun, damit...

#Vererbt wird vor allem nach oben

Ein Grund für die ungleiche Vermögensverteilung ist, dass man Vermögen vor allem durch Erbschaft aufbaut. Allerdings gilt dabei: Wer viel hat, bekommt noch mehr. Etwa 15 Milliarden Euro werden jährlich steuerfrei vererbt. Rund die Hälfte davon geht an die reichsten zehn Prozent. Das Erbvolumen wird zwar immer größer, an der ungleichen Verteilung ändert sich jedoch auch in den kommenden Jahrzehnten nichts, wie eine Grafik des Momentum Instituts zeigt.

#Paper der Woche

Wie wirkt sich die Einführung eines Mindestlohns auf den Arbeitsmarkt aus? Momentum-Ökonomin Anna Pixer zeigt mit dem #PaperderWoche, dass ein Stundenlohn einer gewissen Mindesthöhe signifikante und positive Effekte mit sich bringt – für Betroffene, Einkommensverteilung & Arbeitsmarkt selbst.

Das gesamte Paper zum Nachlesen gibt es hier:

Abstract. We investigate the wage, employment and reallocation effects of the introduction of a nationwide minimum wage in Germany that affected 15% of all employees.

#Momentum in den Medien

Die Kleine Zeitung berichtet über die Langzeitfolgen von Covid-Erkrankungen. Die wirtschaftlichen Kosten von Long Covid hat das Momentum Institut berechnet: "Fast eine halbe Milliarde Euro pro Jahr betrage der Aufwand nur für jene, die sich bisher mit dem Virus infizierten.

Die CO2-Steuer ist ein wichtiger Mosaikstein im Kampf gegen den Klimawandel. Sie trifft ärmere Haushalte jedoch stärker als reiche. Um eine soziale Schieflage zu verhindern, sind Rückverteilungsmaßnahmen notwendig. "Die Belastungen hängen weniger von der Höhe der Steuer ab, sondern was damit passiert. Es braucht Rückzahlungen. Vor allem für die, die wenig verdienen", sagt Momentum-Ökonom Joel Tölgyes in der Kronen Zeitung.