8 von 10 Miet-Euros gehen an reichstes Einkommensfünftel

Der Löwenanteil der privaten Mieteinnahmen in Österreich geht zu großen Teilen an reichere Haushalte. Während das unterste Einkommensfünftel monatlich aufsummiert knapp 296 Millionen Euro an Miete bezahlt, sind es im obersten Fünftel lediglich 202 Millionen – um etwa ein Drittel weniger.

Mietzahlungen gehen vor allem an das oberste Einkommensfünftel

Die Einkommen aus privater Vermietung sind noch wesentlich ungleicher verteilt. Während die unteren 80 Prozent der Haushalte zusammen monatlich 46 Millionen Euro an Mieteinnahmen erzielen, ist es bei den reichsten 20 Prozent mit 248 Millionen Euro fünfmal so viel.

#EZB beginnt Zinswende zu spät

Bei ihrer letzten Sitzung am 6. Juni hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinswende eingeläutet – womöglich aber zu spät. Kritiker:innen werfen der EZB vor, dass sie die Zinsen zu erst langsam gegen die Inflation erhöht hat und sie nun zu zögerlich senkt. Die Leitzinsen wurden um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, möglich gewesen wären 0,5 Prozentpunkte. Die Inflation ist wieder zurück auf einem normalen Level nahe der angestrebten zwei Prozent.

Die Leitzinsen sind mittlerweile zu hoch. Die Inflation ist rasch gefallen, die Zinsen müssten schneller nachziehen

#Girlmath: Mehr Väter in Karenz lassen die Geburtenrate steigen

Wie steigt die Geburtenrate? Durch Väterkarenz. Eine Studie aus Norwegen zeigt: Wenn der Papa zu Hause einen guten Job macht, dann gibt es mehr Babies. Chefökonomin Katharina Mader erklärt dazu mehr in der neuen Ausgabe von Girlmath.

#Paper der Woche

Der Staat senkt die Mehrwertsteuer, damit der Einkauf im Supermarkt billiger wird. Doch geschieht das auch? Geben Handelsketten die Steuersenkung an die Kund:innen weiter? Ja, sagt unser Paper der Woche, zusammengefasst von Chefökonom Oliver Picek.

#Momentum in den Medien

In ihrer Profil-Kolumne thematisiert Barbara Blaha die Ungleichheit bei der Vermögensverteilung in Österreich. Der Blick in andere Länder zeigt, wie die Besteuerung von Erbschaft und Vermögen Maßnahmen finanziert, von denen alle profitieren. Doch hierzulande ist dieses Thema scheinbar tabu.

Barbara Blaha schreibt in der Profil-Kolumne: „600 Milliarden Euro werden in Österreich in den nächsten 30 Jahren vererbt. Aber sehr Wenige erben sehr viel. 40 Prozent des gesamten Erbvolumens gehen an die Top 10 Prozent.“

Nicht nur Vermögen, sondern auch Bildung wird hierzulande großteils vererbt. In ihren Gastkommentar in der Kleinen Zeitung klärt Barbara Blaha über das österreichische Bildungssystem und über den Aufstiegsmythos auf. Denn welche Bildungschancen ein Kind in Österreich hat, entscheidet sich meist schon im Moment der Geburt.

Barbara Blaha schreibt in der Kleinen Zeitung: “Bildung verspricht den Aufstieg. Aber das Schulsystem ist so gebaut, dass alle da bleiben, wo sie sind. Wer allen Kindern die Chance auf Bildung geben will, muss ganz am Anfang ansetzen.”

Àpropos Elternhaus: Zum Vatertag am 9. Juni haben wir die Väterbeteiligung bei der Elternkarenz in Österreich mit anderen Ländern verglichen – diese Analyse haben die Kronen Zeitung und die Tiroler Tageszeitung in ihre Berichterstattung aufgenommen. Anlässlich des Streiks der Lieferant:innen griff Der Funke unsere Einschätzungen zu den Lohnverhandlungen der Fahrradbot:innen auf.