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Race2Paris: Die Zeit läuft uns davon
Im Kampf gegen die Klimakrise läuft uns die Zeit davon, wenn wir nicht endlich den Fuß vom Gas nehmen. Deshalb hat das neue progressive Netzwerk SET-NET (Socio-Ecological Think Tank Network) seine erste Studie über den Verkehrssektor präsentiert: Race2Paris – Shifting Gears for Climate Action.
Mehr als die Hälfte des Sparpakets müssen Haushalte stemmen
Mit dem blau-türkisen Sparpaket sollen 5 Milliarden durch Kürzungen bei den Ausgaben und 1,4 Milliarden Euro durch höhere Einnahmen lukriert werden. Mehr als die Hälfte des Volumens von insgesamt 6,4 Milliarden müssen die Privathaushalte schultern, wie eine Analyse des Momentum Instituts zeigt. Demgegenüber haben von den zusätzlichen staatlichen Ausgaben in der letzten Regierungsperiode vor allem Unternehmen profitiert. 47 Prozent flossen an Unternehmen durch Hilfen und Förderungen. Zur Budgetsanierung leisten sie nun aber nur einen überschaubaren Beitrag, wie die aktuelle Verteilungsanalyse des Sparpakets zeigt
Privatpensionen deutlich ineffizienter als staatliches Pensionssystem
Im Zuge der kommenden Sparpakete stehen Kürzungen der staatlichen Pensionen im Raum. Banken, Versicherungen und Pensionskassen bringen sich mit privaten Pensionsprodukten in Stellung, um davon zu profitieren. Privatpensionen sind deutlich ineffizienter als das staatliche Pensionssystem. DIn unserer Analyse haben wir die Verwaltungskostenquote von privaten Versicherungen, überbetrieblichen Pensionskassen und der staatlichen Pensionsversicherung verglichen. Private Pensionsprodukte haben im Durchschnitt zehn Mal so hohe Verwaltungskosten wie das staatliche System.
Weihnachtszeit: Frauen kochen, Männer essen
In der Weihnachtszeit fällt besonders viel unbezahlte Arbeit an, die häufig Frauen übernehmen: Egal ob es um das Putzen, die Essensvorbereitung oder das Einpacken von Geschenken geht – Frauen sorgen dafür, dass der vielbeschworene Festtagszauber überhaupt erst entsteht. In der Küche verbringen Frauen mehr als doppelt so viel Zeit mit Kochen und Küchenarbeit wie Männer.
Firmenpleiten: Mehr Insolvenzen, weniger Mittel für den Ernstfall
Ob Kika/Leiner oder KTM – die Insolvenzwelle hat Österreich derzeit im Griff. Im Falle einer Firmenpleite dient der Insolvenz-Entgelt-Fonds als eine Art Versicherung. Daraus werden den Beschäftigten ihre Löhne ersetzt, wenn Unternehmen insolvent gehen. Aufgrund der Lohnnebenkosten-Senkungen werden die Fonds-Beiträge der Arbeitgeber:innen aber immer geringer. Aktuell übersteigen die Auszahlungen sogar die Einzahlungen – das geht dem Fonds an die Substanz.
Unternehmen kommen gesetzlicher Beschäftigungspflicht nicht nach
Am 3. Dezember war der internationale Tag der Menschen mit Behinderungen. Aus diesem Anlass nahmen wir die Inklusion am österreichischen Arbeitsmarkt unter die Lupe. Die wenigsten Unternehmen kommen ihrer gesetzlichen Beschäftigungspflicht nach. Der Großteil zahlt lieber Strafe, als Teilhabe zu ermöglichen.
Pensionen bleiben langfristig stabil
Die Nachhaltigkeit des Pensionssystems ist gesichert. Das zeigen die Ergebnisse des „Ageing Reports 2024“ der EU-Kommission. Österreichs Pensionsausgaben werden bis 2070 um nur 0,4 Prozentpunkte ansteigen – trotz alternder Bevölkerung. Die Prognose fällt noch besser aus als in den Vorjahren: 2023 wurde noch von einer Steigerung um 1 Prozentpunkt ausgegangen. Österreich liegt damit sogar deutlich unter dem EU-Länderschnitt von plus 1,36 Prozentpunkten.
Bankensteuern als Reaktion auf Rekord-Gewinne
Mit 7 Milliarden Euro Halbjahresgewinn wiederholen die österreichischen Banken heuer fast das Rekordergebnis des Vorjahres. Knapp die Hälfte der EU-Länder hat als Reaktion auf solche Übergewinne neue Bankensteuern eingeführt. Auch Österreich könnte einen solchen Steuer-Beitrag der Banken zur Budgetsanierung gut gebrauchen.
Langzeitarbeitslosigkeit auf Höchststand seit Juni 2022
Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen – also Personen, die seit über 365 Tagen keiner Beschäftigung nachgehen – steigt weiterhin an und liegt aktuell bei rund 123.000. Damit hat die Langzeitarbeitslosigkeit seit Juni 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Ein Drittel der Erwerbsarbeitslosen ist damit aktuell seit mehr als einem Jahr ohne Job. Für sie gestaltet sich eine Vermittlung in den Arbeitsmarkt laufend schwieriger.
Systemrelevanz ist weiblich, migrantisch und unterbezahlt
Heute ist Equal Pay Day, das heißt: Von 1. November bis zum Jahresende arbeiten Frauen in Österreich im Schnitt statistisch gesehen “gratis” – mit 61 Tagen sind das exakt zwei Monate. Nur einen einzigen läppischen Tag besser als noch letztes Jahr. Der Grund dafür ist die geschlechtsspezifische Lohnlücke.