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Arbeitslosengeld unter der Armutsgefährdungsschwelle
Anlässlich des Tags der Arbeitslosen am 30. April hat das Momentum Institut die Bezugshöhe der Arbeitslosenunterstützung in Österreich im Jahr 2022 analysiert. Trotz positiver Entwicklungen am Arbeitsmarkt sind aktuell rund 334.000 Menschen erwerbsarbeitslos bzw. in Schulung. Während die meisten Sozialleistungen seit diesem Jahr an die Inflation angepasst werden, ist das beim Arbeitslosengeld nicht der Fall. Den starken Preissteigerungen für Wohnen, Heizen und Lebensmittel sind Erwerbsarbeitslose dennoch ausgesetzt. Die mittlere Arbeitslosenunterstützung liegt rund 400 Euro unter der Armutsgefährdungsschwelle von 1392 Euro für einen 1-Personen-Haushalt.
#Steuerbefreiung von Überstunden
Arbeitsminister Martin Kocher überlegt, die derzeitige Steuerbefreiung bei Überstunden auszuweiten. Wer mehr verdient, hat einen höheren Stundenlohn und zahlt somit einen höheren Steuersatz. Werden Überstunden von der Steuer befreit, profitieren die Reichsten am stärksten. Gleichzeitig haben Topverdiener:innen das höchste Überstundenpensum. Die Steuerbefreiung ist nicht nur verteilungspolitisch bedenklich, sondern verstärkt zusätzlich den Gender-Pay-Gap: Männer entlastet die Steuersenkung doppelt so stark wie Frauen.
#Profit-Preis-Spirale
Unternehmensgewinne treiben derzeit die Teuerung und das außergewöhnlich stark. Besonders drastisch ist die Situation in Österreich: Profite machten bei der Inflation hierzulande zuletzt um ein Viertel mehr aus als vor 2022. Drei Viertel der heimischen Teuerung gehen auf die höheren Unternehmensgewinne zurück, nur ein Viertel auf die Löhne.
#Moment Mal
Karl Nehammer klammert sich an Verbrenner-Autos. Seine E-Fuels sind aber nur Ausdruck einer Show-Politik, die er bei Sebastian Kurz gelernt hat, erklärt Barbara Blaha im neuen Moment Mal.
#Paper der Woche
Ein Produkt, ein Händler, eine Grenze – und zwei unterschiedliche Preise. Selbst, wenn diese Grenze kaum mehr wahrnehmbar ist. Dieses Phänomen untersuchen Teresa Messner und Kollegen in der österreichisch-deutschen Grenzregion. Zusammengefasst im #PaperDerWoche von Momentum-Gastforscher Vincent Perle.
Die Studie zeigt, dass sich die Preise für ein Produkt sehr wohl unterscheiden können – selbst in einer so integrierten Region wie dem deutsch-österreichischen Grenzgebiet. Ein Grund dafür ist, dass Einzelhandelsketten versuchen, ihre Profite in jedem Land zu maximieren. 16/18
— Momentum Institut (@mom_inst)
12:18 PM • Apr 26, 2023
#Momentum in den Medien
Gegen die Teuerung schüttet Österreich vor allem Einmalzahlungen aus – Symptombekämpfung, die nur kurzfristig hilft. Anderen Ländern ist es gelungen, die Teuerung durch Eingriffe in die Preise direkt zu dämpfen, erklärt Momentum-Ökonomin Marie Hasdenteufel bei Radio Arabella.
Unsere Teuerungsrate liegt immer noch empfindlich über der Rate anderer Länder in der Eurozone. Was ist da los? Dazu schreibt Barbara Blaha im "Kurier"-Gastkommentar: Die heimische Teuerung geht zu zwei Drittel auf die gestiegenen Profite zurück. Die Profit-Preis-Spirale heizt die Teuerung weiter an.
Über die Preissteigerungen bei Lebensmitteln berichten zahlreiche Medien, unter anderem der "Standard", die Kronen Zeitung und die Salzburger Nachrichten. Sie beziehen sich auf eine Analyse des Momentum Instituts, die zeigt, dass ein beträchtlicher Anteil der Teuerung hausgemacht ist: Profite der heimischen Unternehmen treiben die Inflation in Österreich stärker als in fast allen anderen Ländern der Eurozone.