Befristungsmonitor: Für mehr Transparenz in Österreichs Mietmarkt

Wie teuer Wohnen in Österreich ist, hängt nicht nur vom Wohnort ab – sondern auch davon, ob die Wohnung befristet oder unbefristet vermietet wird. Mit dem neuen Mietmonitor präsentieren wir ein interaktives Online-Tool, das zeigt, wie sich Befristungen und die regionale Lage auf Mietpreise auswirken.

Wie teuer Wohnen in Österreich ist, hängt nicht nur vom Wohnort ab – sondern auch davon, ob die Wohnung befristet oder unbefristet vermietet wird. Mit dem neuen Mietmonitor präsentieren wir ein interaktives Online-Tool, das zeigt, wie sich Befristungen und die regionale Lage auf Mietpreise auswirken.

Befristungsmonitor Österreich. Dieses Bildschirmfoto zeigt das Tool des Momentum Instituts, das Inserate für Mietwohnungen aufschlüsselt. Zu sehen ist eine Österreichkarte, die je nach Befristungsanteil eingefärbt ist und nach Regionen gefiltert werden kann. Außerdem ist ersichtlich: Anzahl der Inserate insgesamt, Durchschnittspreis, Fläche, Durchschnittspreis pro Quadratmeter und Anteil an Befristungen.

Neben den aktuellen Angeboten am Markt, die der Befristungsmonitor zeigt, analysieren wir auch den Status Quo hinsichtlich des Befristungs-Anteils, durchschnittliche Quadratmeterpreise und wer befristet mietet. Befristete Mietverhältnisse stellen eine enorme Belastung für Mietende dar. Sie bedeuten mehr Unsicherheit und Zukunftssorgen, sowie höhere Mieten. Befristete Mieten sind im Schnitt 1,6-mal so teuer wie unbefristete in Österreich. Das macht Befristungen schon jetzt zu einem systemischen Preistreiber.

Befristete Mieten durchschnittlich 1,6-mal so teuer wie unbefristete. Diese Grafik vom Momentum Institut zeigt den Mietzins in Euro pro Quadratmeter in allen Bundesländern. Im Schnitt beträgt der Mietzins bei befristeten Mieten österreichweit 13,20 Euro und bei unbefristeten 9,09 Euro pro Quadratmeter.

Weiters offenbart der Befristungsmonitor, dass sich unbefristete und befristete Angebote mittlerweile schon fast die Waage halten. Das birgt die Gefahr, dass das Mieten zukünftig noch prekärer wird. Dabei sind Mietende laut unserer Analyse zur Inflation schon jetzt diejenigen, die von der Teuerung härter getroffen werden, als Menschen die im Eigentum leben.

#KV-Handel: Löhne unterdurchschnittlich

Diese Woche starteten die KV-Verhandlungen für die rund 580.000 Arbeiter:innen und Angestellten im österreichischen Handel. Unsere Analyse zeigt: Wer im Handel arbeitet, bekommt oft deutlich weniger bezahlt als jene in der Gesamtwirtschaft – besonders betroffen davon sind Frauen. Eine Inflationsabgeltung ist in dieser Branche das absolute Minimum.

Löhne im Handel unterdurchschnittlich gegenüber Gesamtwirtschaft. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt, dass Berufsgruppen und Branchen mit hohem Frauenanteil einen niedrigeren Bruttostundenlohn haben. Zu sehen sind etwa die Kassier:innen mit einem Frauenanteil von 80 Prozent und einem Lohn von 14,26 Euro, während der Kfz-Handel einen Frauenanteil von 23 Prozent und einen Lohn von 24,32 Euro hat.

#Steuerschere: „Wer arbeitet, zahlt – wer besitzt, kaum“

Der neue G20 Report warnt vor einem Ungleichheits-Notstand. Gut ausgestaltete Steuersysteme könnten die Verteilung von Einkommen und Vermögen gerechter machen. Doch in Österreich wird Einkommen aus Arbeit weitaus höher besteuert als Millionenvermögen.

Unser Steuersystem bevorzugt Kapital gegenüber Arbeit. Während der Staat das Gehalt einer Ingenieurin oder einer Verkäuferin progressiv besteuert, wird Kapital pauschal begünstigt. Denn für Kapitaleinkommen gilt weitgehend ein Flatrate-Ansatz – unabhängig vom Volumen. Das widerspricht dem Prinzip der Leistungsfähigkeits-Besteuerung.

Einkommen aus Arbeit wird höher besteuert als Millionenvermögen. Steuern und Abgaben auf verschiedene Einkommen in Prozent. Die Grafik zeigt die Steuersätze die etwa auf das durchschnittliche Vollzeit-Gehalt von Ingenieur:innen (37 %), Volkschullehrer:innen (32 %), Verkäufer:innen (28 %) anfallen, weiters zeigt sie auch den Steuersatz auf Kursgewinne aus Aktienspekulation (27,5 %), auf die Zinsen auf Erspartes (25 %) sowie bei Millionenerbschaften bei Immobilien (3,5 Prozent), sowie auf Millionenerbschaft Geld (0 %).

#Demokratie braucht soziale Sicherheit

Bei der Auftaktveranstaltung der Demokratiewoche 2025 zeigt Barbara Blaha auf, warum ökonomische Unsicherheit, Sparpolitik und soziale Spaltung den Nährboden für autoritäre Kräfte bilden und wie wir Demokratie durch materielle Sicherheit, Mitbestimmung und Solidarität wieder stärken können.

#Momentum in den Medien

Wer mehrfach benachteiligt ist, wird auch mehrfach schlechter bezahlt: Frauen bekommen in Österreich im Schnitt 16 Prozent weniger Gehalt als Männer. Haben sie eine Migrationsgeschichte, klafft die Lohnlücke bei 25 Prozent, sagt Sophie Achleitner bei ‘Guten Morgen Österreich’ anlässlich des Equal Pay Days auf ORF2.

Die heimischen Banken haben seit Anfang 2023 bis September 2025 durch die gestiegenen Leitzinsen der EZB insgesamt rund 8 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen generiert, davon haben sie aber nur rund 3 Milliarden an die Sparenden weitergereicht, sagt Leonard Jüngling im Interview mit Wien heute.

Handels-Beschäftigte bekommen im Schnitt deutlich weniger bezahlt als die Gesamtwirtschaft – besonders betroffen sind Frauen. Es ist das absolute Minimum, ihnen die Teuerung vollumfänglich im Rahmen der Lohnverhandlungen abzugelten, so stv. Chefökonomin Barbara Schuster auf PULS24.

Insgesamt haben wir ein gutes Gesundheitssystem. Allerdings haben wir fast schon eine Zwei-Klassen-Medizin: Das öffentliche System ist unterfinanziert, während private medizinische Leistungen oft Besserbezahlten vorenthalten sind, gibt Momentum-Chefökonom Oliver Picek im TV-Gespräch zu bedenken.

Über die vergangenen 5 Jahre hat eine Spareinlage von 10.000 Euro mit dem durchschnittlichen Einlagezins der Banken magere 171 Euro Zinsertrag gebracht. Frankreich zeigt, wie sich Sparen wieder lohnen könnte: mit dem 'Vorzugssparbuch', schreibt Leonard Jüngling anlässlich des Weltspartags im Kommentar für das Moment Magazin.

Unsere Kritik an der Zinspolitik der Banken wurde auch von zahlreichen Radiosendern aufgenommen, ebenso wie von der Tageszeitung Heute. Über unsere Analyse zum Equal Pay Day berichteten zahlreiche Medien, darunter der Standard und die Kleine Zeitung. Außerdem war stv. Chefökonomin Barbara Schuster im Podcast der Universität Klagenfurt zu Gast, um in Episode 4 über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sprechen. Unser Policy Brief zum Thema Wasserzins zeigt, wie Gewinne aufgrund überhöhter Energiepreise gerechter verteilt werden könnten. Darüber berichtete neben dem Standard auch das Energy News Magazine.

Außerdem läuft eine weitere Doku der Moment-Redaktion auf dem Community Sender OKTO TV. Diesmal geht es um die Frage, was die hohe Suizidrate von Männern mit der gesellschaftlichen Erwartung an Männer zu tun hat und was sich ändern muss, damit Männer rechtzeitig Hilfe suchen.