Bildung wird nach wie vor stark vererbt

Neue "Bildung in Zahlen"-Publikation zeigt: Personen mit niedriger Bildung sind am stärksten armutsgefährdet.

Die neue "Bildung in Zahlen"-Publikation der Statistik Austria zeigt, dass Bildung hierzulande noch immer stark vererbt wird. Gleichzeitig sind Personen mit niedriger Bildung am stärksten armutsgefährdet. Gerade deshalb sind Investitionen in die frühkindliche Bildung und Betreuung ein zentraler Schlüssel. 

Nur jedes fünfte Arbeiterkind macht einen Hochschulabschluss. Jedes zweite Akademiker:innen-Kind macht einen Hochschulabschluss.

Während mehr als jedes zweite Kind von Eltern mit Hochschulabschluss selbst ein Studium absolviert, ist es bei Kindern aus Familien ohne Hochschulbildung nur jedes fünfte. Etwa 8 von 10 Kindern, deren Eltern maximal die Matura haben, absolvieren selbst keinen höheren Abschluss als die Reifeprüfung. Sind die Eltern Akademiker:innen, machen nur 4 von 10 Kindern maximal die Matura, so unsere Analyse:

#Energiekostenzuschuss I: Top 50 Gastro-Förderungen großteils für Ketten

Als Teil des Anti-Teuerungspakets führte die Bundesregierung den Energiekostenzuschuss für Unternehmen ein. Wir haben auf Basis des Transparenzportals des Finanzministeriums den Energiekostenzuschuss I ausgewertet. Die Analyse zeigt: Mit mehr als 3 Millionen Euro gingen 70 Prozent der Top-50 Förderungen im Gastrobereich an McDonalds-Franchisenehmer:innen. Die Supermarktketten Lidl, Penny, Interspar, Billa, MPREIS und Sutterlüty erhielten zusammen rund 5,9 Millionen Euro.

Top-50 Gastro-Förderungen des EKZ I gingen vor allem an Ketten. Über 70 Prozent gingen an McDonalds.

#Moment Mal: Toxische Tipps für arme Menschen

Ob vom Kanzler, seiner Partei oder der Herausgeberin der Zeitung Kurier. Auf arme Menschen darf in Österreich genüsslich losgegangen werden. Moment mal, sagt Barbara Blaha.

#Diskussionsabend: Braucht es eine Obergrenze für persönlichen Reichtum?

Diese Frage beschäftigt Ingrid Robeyns in ihrem viel beachteten Buch “Limitarismus: Warum Reichtum begrenzt werden muss”. Denn Überreichtum schädigt die Gesellschaft. Er untergräbt politische Gleichheit und andere demokratische Werte. Außerdem ist er unvereinbar mit ökologischer Nachhaltigkeit. Und noch dazu ist Überreichtum für Superreiche selbst nicht gut. Er funktioniert wie eine Sucht, man will immer mehr Geld haben, und er entfernt einen von der Gesellschaft. Der letzte, fundamentalste Punkt ist: Niemand verdient es, superreich zu sein.

Darüber diskutiert Ingrid Robeyns, Autorin und Wissenschafterin, mit der Aktivistin Marlene Engelhorn und Barbara Blaha am 14. Juni von 19:00 bis 21:00 Uhr in der FAKTory. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt – zur Anmeldung geht es hier.

Braucht es eine Obergrenze für persönlichen Reichtum? Diskussion mit: Ingrid Robeys, Marlene Engelhorn und Barbara Blaha.

#Paper der Woche

Vergangenen Mittwoch wurde Rene Benko vor dem COFAG-Ausschuss befragt. Aus diesem Anlass dreht sich unser aktuelles Paper der Woche um bestimmte Standards aus der Buchhaltung, die kurzfristige Investitionen stark begünstigen. Und das auf Kosten von langfristigen Investitionen in die Realwirtschaft. Unser wissenschaftlicher Leiter Leonhard Dobusch erklärt den Zusammenhang zur Signa.

#Momentum in den Medien

Vergangene Woche war Tag der Familie. Mit 48 Prozent sind Alleinerziehende von allen Familienformen am stärksten armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, da ihr Einkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt. Dabei ist diese Schwelle eigentlich zu niedrig angesetzt, schreibt Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner in unserer Kolumne bei ZackZack.

Sophie Achleitner schreibt in der ZackZack-Kolumne: “Die Hälfte der Alleinerzieher:innen ist armutsgefährdet. Betroffen sind davon überwiegend Frauen. Denn der Frauenanteil in den Ein-Eltern-Haushalten beträgt 83 Prozent.”

Unsere aktuelle Auswertung des Energiekostenzuschuss I wurde von zahlreichen Medien aufgegriffen, darunter ORF.at. Über unsere Berechnungen zum Anstieg geleisteter Arbeitsstunden berichtete mitunter Vienna Online. Unseren ausführlichen Armutsreport nahm die Dolomitenstadt als Anlass zur Berichterstattung, während das Medium Report(+) unseren wissenschaftlichen Leiter Leonhard Dobusch zu seinen Einschätzungen zur Signa-Pleite befragte.