Budget: Weniger sparen verhindert Rezession

Österreich meldet am Dienstag sein Budgetdefizit für 2024 sowie das erwartete Defizit 2025 (4,5 Prozent) an die Europäische Kommission. Mit dem schlechter ausgefallenen Defizit wird der Sparbedarf grundsätzlich größer. Weitere Sparpakete zum jetzigen Zeitpunkt würden die wirtschaftliche Lage jedoch verschlimmern. Ganz ohne Sparpaket könnte sich heuer sogar eine leicht positive Wirtschaftsleistung ergeben.

Österreich meldet am Dienstag sein Budgetdefizit für 2024 sowie das erwartete Defizit 2025 (4,5 Prozent) an die Europäische Kommission. Mit dem schlechter ausgefallenen Defizit wird der Sparbedarf grundsätzlich größer. Weitere Sparpakete zum jetzigen Zeitpunkt würden die wirtschaftliche Lage jedoch verschlimmern. Ganz ohne Sparpaket könnte sich heuer sogar eine leicht positive Wirtschaftsleistung ergeben.

Ein weiteres Sparpkat stürzt Österreich noch weiter in die Rezession

Um das Maastricht-Budgetdefizit von drei Prozent des BIP heuer einzuhalten, müsste die Bundesregierung heuer noch ein weiteres Sparpaket zwischen 9,1 und 11,5 Milliarden Euro nachlegen. Das Bruttoinlandsprodukt würde dadurch um –2,1 bis –1 Prozent schrumpfen statt lediglich um -0,3 Prozent wie aktuell für 2025 vom Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO vorhergesagt. Spart die Bundesregierung nicht, könnte sie heuer sogar eine Rezession vermeiden (+0,3 bis +0,7 Prozent Wirtschaftswachstum). Weniger ist mehr. Umso weniger die Regierung mitten in der Wirtschaftskrise an staatlichen Budgets zusammenkürzt, umso mehr Wachstum bleibt übrig.

#Währungskurs: Euro auf Rekordhoch

Der Euro ist auf einem Rekordhoch gegenüber den Währungen seiner wichtigsten Handelspartner (USA, China, Schweiz, Großbritannien, Tschechien, Polen, Schweden, etc.). Das macht den Einkauf ausländischer Industriegüter und Rohstoffe zwar billiger und hilft, die Inflation zu drücken. Für die Exportindustrie ist ein hoher Eurokurs aber eine schlechte Nachricht. Für sie wird der Euro zum "Teuro": Aus Sicht unserer Handelspartner kosten in Österreich und der Eurozone produzierte Waren damit umso mehr. Dadurch wird ein chinesisches Elektroauto auf den Weltmärkten billiger, ein europäisches aber teurer. Bei Produkten, bei denen der Preis (und nicht etwa Hochtechnologie oder Qualität) ausschlaggebend ist, werden andere Länder weniger unserer heimischen Produkte kaufen. Das trägt zur Rezession der Industrie in Österreich und Deutschland bei.

Senkt die EZB ihre Leitzinssätze, dann schwächt das den Euro ab. Mit niedrigeren Zinssätzen wird die Geldanlage hierzulande unattraktiver im Vergleich zu anderen Währungen, wodurch der Eurokurs fällt und österreichische Exportprodukte auf den Weltmärkten wieder billiger werden.

#Girlmath: Warum Frauen wirklich die Wissenschaft verlassen

Eine neue Studie zeigt: Frauen verlassen vor allem wegen des toxischen Arbeitsklimas die Wissenschaft, erklärt Katharina Mader in einer letzten Folge Girlmath. 

#Team-Zuwachs: Herzlich willkommen, Paul Steinmaßl!

Unser Team ist wieder größer geworden: Wir begrüßen Paul Steinmaßl als neuen Ökonomen bei uns an Board. In Zukunft widmet er sich am Institut den Themen Klimagerechtigkeit, Energietransformation und Fiskalpolitik. Hier könnt ihr ihm auf Bluesky, Mastodon und Linkedin folgen. Seinen ersten Gastkommentar hat er im Moment Magazin zum vermeintlichen “Ausgabenproblem” geschrieben:

Paul Steinmaßl schreibt auf Moment.at: Ein schlanker Staat bedeutet nicht, dass das Leben für uns günstiger wird. Im Gegenteil: In Ländern mit schwachen Sozialstaaten kaufen Menschen privat zu, was bei uns staatlich bereitgestellt wird. Das ist oft teurer und weniger effizient.

#Job: Office-Assistenz (25h/Woche)

Wir suchen Unterstützung in unserer Schaltzentrale. Du möchtest Teil von Momentum werden und als Office-Assistenz mitanpacken? Dann bewirb dich doch. Wir freuen uns auf Bewerbungen bis 22. April 2025. Alle Infos zur Stelle gibt es hier.

#Momentum in den Medien

Auch 2025 soll die Wirtschaftsleistung weiter schrumpfen – das dritte Jahr in Folge. Nun fordern genau jene Ökonomen, die lange wirksame Maßnahmen gegen die Teuerung blockiert haben: Lohnzurückhaltung. Das schreibt Barbara Blaha im Gastkommentar für die Kleine Zeitung.

Die Kürzungen betreffen auch Erwerbsarbeitslose. Denn die Regierung hat nun beschlossen, deren geringfügigen Zuverdienst einzuschränken. Im Kurier-Gastkommentar stellt Barbara Blaha deshalb klar:

Barbara Blaha schreibt im Kurier: Mittlerweile ist jede:r dritte Arbeitslose armutsgefährdet, bei Langzeitarbeitslosen sogar jede:r zweite. Das Arbeitslosengeld verfehlt sein eigentliches Ziel für Menschen in prekären Lagen: die Existenzsicherung. 

Wo wir uns Milliarden hätten sparen können: bei den COFAG-Überförderungen, wie Barbara Blaha in einer Diskussionsrunde erklärt.

In unserer Analyse anlässlich des Weltgesundheitstages wurde ersichtlich: Jährlich sterben 3.321 Menschen an Folgen der Feinstaubbelastung – 10 mal mehr als durch Verkehrunfälle. Über den “stillen Killer Feinstab” berichtete mitunter der ORF Oberösterreich.

Außerdem hat Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner gemeinsam mit Tama­ra Premrov einen wissenschaftlichen Beitrag für die neue Ausgabe der Zeitschrift “Kurswechsel” geschrieben. Darin zeigen sie anhand der Gender Care Gaps in Österreich die nach wie vor ungleiche Verteilung der unbezahlten Arbeit zwischen den Geschlechtern auf.