Der Elefant im Raum: Ungleiche Vermögensverteilung

Vermögen konzentriert sich weltweit, wie auch in Österreich, in den Händen einiger weniger. Das gilt auch für Wohnimmobilien: In Österreich leben vergleichsweise viele Haushalte zur Miete. Die Hälfte aller Haushalte besitzt keine Immobilien. 40,5 Prozent der Haushalte besitzen ausschließlich die Wohnung oder das Haus, in dem sie selbst wohnen. Nur ein kleiner Teil der Haushalte (9,5 Prozent) besitzt Immobilien, in denen sie nicht selbst leben. Begünstigt wird die ungleiche Verteilung durch Erbschaften.

Die rasant steigende Vermögenskonzentration beunruhigt zunehmend die Verögenden selbst. Für eine Vermögenssteuer plädierten am Montag in Wien Superreiche im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz des Momentum Instituts und den Initiativen Millionaires for Humanity und Tax Me Now.

#Armutsfeste Sozialleistungen

Die Regierung hat ein neues Maßnahmenpaket gegen Kinderarmut angekündigt: 60 Euro mehr im Monat erhalten – zeitlich begrenzt – Bezieher:innen von Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Sozialhilfe oder Ausgleichszulage mit Kindern und Sozialhilfebezieher:innen ohne Kinder. Damit finanziell aus der Armut gehoben – auf ein Einkommen über der Armutsgefährdungsschwelle – werden nur 54.000 Personen. Das entspricht vier Prozent der 1,31 Millionen armutsgefährdeten Menschen im Land. Weiterhin armutsgefährdet bleiben 1,26 Millionen Menschen.

#Eigenmarken-Preisvergleich

Lebensmittel sind einer der Hauptreiber der Inflation in Österreich. Das belastet vor allem ärmere Haushalte. Ausgaben für Lebensmittel machen für sie einen größeren Anteil an den Konsumausgaben aus. Gerade diese Haushalte müssen vermehrt zu günstigeren Produkten greifen – oft sind das die Eigenmarken der Supermärkte. Preisvergleiche bei diesen Eigenmarken sind für einen möglichst günstigen Einkauf jedoch wenig hilfreich, zeigt unsere Analyse. Aufgrund der hohen Marktkonzentration bestimmen einige wenige Unternehmen die Preise.

#Paper der Woche

Der Anteil der Löhne am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist über die Zeit stetig gefallen und damit auch der Anteil der Arbeitenden am volkswirtschaftlichen Kuchen. Laut M. Mertens ist die Marktmacht der Unternehmen in Deutschland ein zentraler Grund dafür. Mehr dazu im #PaperderWoche. Das Paper zum Nachlesen gibt es hier.

#Momentum in den Medien

Auch Superreiche fordern eine Vermögenssteuer. Über die gemeinsame Pressekonferenz des Momentum Instituts und den Initiativen Millionaires for Humanity und Tax Me Now berichten zahlreiche Medien, darunter orf.at, Der Standard und die Kronen Zeitung. Arbeit wird in Österreich hoch besteuert, Vermögen kaum. Eine Vermögenssteuer würde für mehr Steuergerechtigkeit sorgen, sagt Momentum-Chefökonom Oliver Picek in der ORF-"ZiB 3".

Selbst eine moderate Vermögenssteuer von 1 Prozent ab einem Freibetrag von 1 Million Euro würde in Österreich 5 Milliarden Euro pro Jahr einbringen, sagt Momentum-Ökonom Mattias Muckenhuber im ORF-Mittagsjournal.

Wer arbeitslos wird, verliert über Nacht die Hälfte des Einkommens. Die Fixkosten bleiben aber gleich. Die Teuerung verschärft die Lage zunehmend, denn das Arbeitslosengeld wird nicht an die Inflation angepasst, warnt Barbara Blaha bei Puls24-”WildUmstritten”.

Preisdämpfende Maßnahmen sucht man in Österreich vergeblich. Dazu schreibt Momentum-Ökonom Jakob Sturn in der Kolumne bei ZackZack.at. Es fehlt der Politik nur am Willen, nicht an Möglichkeiten, kritisiert Barbara Blaha in einem Gastkommentar im Kurier.