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Equal Pay Day: Lohnlücke trotz 'richtiger' Berufswahl
Am 14. Februar 2024 war Equal Pay Day. Von Jahresbeginn bis zu diesem Tag arbeiten ganzjährig vollzeitbeschäftigte Frauen statistisch gesehen gratis. Grund dafür ist der Gender Pay Gap – das geschlechtsspezifische Lohngefälle beträgt in Österreich nämlich immer noch 12,4 Prozent. Werden auch Teilzeitbeschäftigte zur Berechnung herangezogen, klafft die Lohnschere sogar mit 35 Prozent.
Der Gender Pay Gap hat sich in einem Vierteljahrhundert um nur 3 Prozentpunkte verringert. Schreibt man diese Entwicklung fort, haben wir erst in 300 Jahren (Jahr 2321) Einkommensgleichheit. Sätze wie „Augen auf bei der Berufswahl“ oder „Frauen in die MINT-Berufe“ hört man hierzulande besonders häufig im Zusammenhang mit dem Gender Pay Gap. Unsere Analyse zeigt, dass die Lohnlücke gerade in den gut bezahlten Männer-Branchen und MINT-Fächern am größten ist.
Arbeitslosengeld: Kürzung bedeutet Verlust von 11 Prozent
Die Inflation entwertete in den letzten zwei Jahren die Kaufkraft des Arbeitslosengeldes, da die Bezüge nicht an die Teuerung angepasst werden. Nun schlägt die ÖVP vor, die Nettoersatzrate des Arbeitslosengelds von aktuell 55 Prozent auf unter 50 Prozent zu kürzen. Für Erwerbsarbeitslose würde das im Schnitt einen Verlust von 10,9 Prozent ihres monatlichen Arbeitslosengeldes bedeuten.
Würde das Arbeitslosengeld auf 49 Prozent gekürzt, könnten sich Erwerbsarbeitlose, die im Jänner 2023 ihren Job verloren, um 233 Euro – fast um ein Viertel – weniger leisten als zu Beginn der Arbeitslosigkeit. Das ist deutlich unter der Armutsgefährdungsschwelle von 1.392 Euro für eine alleinlebende Person.
Barbara Blaha & Willi Mernyi auf Österreich-Tournee
Reiche Menschen hassen diesen Abend – Barbara Blaha und Willi Mernyi sagen dir warum! Während das Leben für die Vielen immer unleistbarer wird, gibt es die Wenigen, die immer profitieren. Na klar, die Reichen: Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander.
Start der Österreich-Tournee ist am 22. Februar in Eisenstadt. Alle Termine und Infos gibt es hier.
#Paper der Woche
Passend zu unserer Equal Pay Day-Analyse bestätigt auch unser Paper der Woche, dass die Gender Pay Gaps in den männerdominierten MINT-Fächern - etwa im Ingenieurwesen und den Naturwissenschaften - signifikant und besonders groß sind. Zusammengefasst von Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner.
Genau in jenen Bereichen mit den niedrigsten Frauenanteilen finden sich auch die größten Gender Pay Gaps: Ingenieurwesen und Naturwissenschaften. 8/
— Momentum Institut (@mom_inst)
12:02 PM • Feb 14, 2024
#Momentum in den Medien
Wir bezahlen gleichwertige Leistung unterschiedlich, je nachdem ob die Leistung von einem Mann oder einer Frau erbracht wird. Was Frauen leisten, ist deutlich weniger wert, schreibt Barbara Blaha im Kurier-Gastkommentar anlässlich des Equal Pay Days.
Über unsere Analyse zum Equal Pay Day berichten zahlreiche Medien, etwa der Standard, die Kleine Zeitung und der Kurier. Warum die “Augen bei der Berufswahl offen zuhalten” ein schlechter Rat ist um den Gender-Pay-Gap zu schließen erklärt Chefökonomin Katharina Mader im Studiogespräch in der ZIB2 auf ORF2.
Wer heuer in den Semesterferien auf Skiurlaub fährt, muss bis zu 12,9 Prozent mehr bezahlen. Die größten Preiserhöhungen sehen wir in der Beherbergung und Verpflegung in Restaurants. Über unsere Berechnung berichten etwa die Tiroler Tageszeitung und die Salzburger Nachrichten.