Erbschaften: Wer hat, dem wird gegeben

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Momentum Institut
June 15, 2023

Vermögen konzentriert sich in Österreich – wie auch weltweit – in einigen wenigen Händen. Eine Entwicklung, die sich weiter verschärfen wird. Denn in Österreich wird Vermögen steuerfrei geerbt. Im reichsten Zehntel der Bevölkerung erben sieben von zehn Haushalte – bei den ärmsten Haushalten erbt lediglich einer.

Wer reich ist, erbt bei weitem häufiger und wesentlich substanziellere Beträge. Dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufgeht, ist somit vorprogrammiert. Das reichste Zehntel der Bevölkerung erbt knapp die Hälfte des gesamten Erbvolumens. Die obersten zwanzig Prozent erben zusammen knapp 70 Prozent der Erbsumme in Österreich. Die unteren vier Zehntel erben zusammen nur 2,3 Prozent.

50 Prozent des Erbvolumens gehen steuerfrei an die Reichsten

In den kommenden 30 Jahren werden knapp 600 Milliarden Euro vererbt. Die Hälfte davon geht ans reichste Zehntel.

#Schuldenfalle Teuerung

Die 30 Prozent der Bevölkerung mit den geringsten Einkommen geben mehr Geld für ihren Konsum aus, als ihnen an Einkommen zur Verfügung steht. Um ihre Kosten zu decken sind sie auf Hilfszahlungen angewiesen, müssen sich Geld borgen oder greifen – sofern überhaupt vorhanden – auf Ersparnisse zurück. Gerade für einkommensärmere Haushalte hat sich die Lage durch die Krise noch zunehmend verschärft. Sie wenden anteilig mehr ihres Einkommens auf, um die Kosten für die Grundbedürfnisse Essen, Wohnen und Heizen zu decken als reichere Haushalte. Gerade diese Bereiche zählen zu den größten Treibern der Teuerung.

Einkommen reicht nicht für Lebenshaltung

Im Durchschnitt gab ein Ein-Personen-Haushalt im untersten Einkommenszehntel monatlich 1.308 Euro aus. Die Einnahmen beliefen sich aber lediglich auf 825 Euro.

#Moment Mal

Abtreibung ist in Österreich immer noch nicht straffrei. Schwangerschaftsabbrüche werden nicht flächendeckend angeboten. Die Kosten tragen die betroffenen Frauen. Das neue Moment Mal mit Barbara Blaha.

#Paper der Woche

Welche Rolle spielen Medien im öffentlichen Diskurs über Vermögenssteuern in Österreich? Dieser Frage gehen Momentum-Institut-Fellow Quirin Dammerer, Georg Hubmann und Hendrik Theine im heutigen #PaperderWoche nach.

#Momentum in den Medien

Die Mieten sind in Österreich an die Teuerung gekoppelt. Steigt die Inflation so enorm wie in den vergangenen zwei Jahren, rauschen auch die Mieten nach oben. Bis 2025 werden die Mieten in nur fünf Jahren um 30 Prozent gestiegen sein, warnt Momentum-Chefin Barbara Blaha im Interview mit Ö1-Diagonal.

Teuerung, Preisschock, hohe Inflation. Haben wir uns das alles selbst eingebrockt? Ist unser Konsum schuld an den hohen Preisen? Mit der Realität hat diese Geschichte nichts zu tun, schreibt Oliver Picek in der ZackZack-Kolumne.

Die untersten 30 Pozent der Einkommensverteilung mussten bereits vor der Teuerung auf Erspartes zurückgreifen, oder sich verschulden, um ihre Konsumausgaben zu decken. Die Teuerung verschärft ihre Lage, warnt Momentum-Ökonom Jakob Sturn im Interview mit FM4-"Auf Laut". Auch die Tiroler Tageszeitung berichtet darüber.