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Herbstlohnrunde: Erster Lohnabschluss unter Teuerung
Am Montag startete die Herbstlohnrunde wie üblich mit den Verhandlungen der Metaller. Nach intensiven Vorgesprächen stand am ersten Verhandlungstag schon fest: Die Löhne bleiben hinter der Teuerung zurück. Sie steigen kommendes Jahr um 1,4 Prozent. Das ist nur die Hälfte der Teuerung (2,8 Prozent). Die prozentuellen Erhöhungen werden mit einer Einmalzahlung kombiniert.
Am Montag startete die Herbstlohnrunde wie üblich mit den Verhandlungen der Metaller. Nach intensiven Vorgesprächen stand am ersten Verhandlungstag schon fest: Die Löhne bleiben hinter der Teuerung zurück. Sie steigen kommendes Jahr um 1,4 Prozent. Das ist nur die Hälfte der Teuerung (2,8 Prozent). Die prozentuellen Erhöhungen werden mit einer Einmalzahlung kombiniert.
Während die Einmalzahlungen in den kommenden zwei Jahren die Kaufkraft stabilisieren, führt der Abschluss in den Folgejahren zu empfindlichen Einkommensverlusten. Unsere Modellrechnung für einen durchschnittlichen Metaller-Lohn von 3.700 Euro brutto verdeutlicht die Dynamik: In den Jahren 2026 und 2027 federt die Einmalzahlung die Teuerung im Schnitt noch ab. Ab 2028 aber beginnt die Schere auseinanderzugehen.
#Rezession: Löhne sind nicht das Problem
Wenig überraschend fordert die Industrie bei den KV-Verhandlungen Lohnzurückhaltung. Doch unsere Analyse der einzelnen Branchen zeigt: Die Löhne sind nicht das Problem. Produktionssteigerungen gibt es vorrangig im lohnintensiven Bereich. Währenddessen geraten energieintensive und bauwirtschaftsabhängige Sektoren spätestens ab 2023 massiv unter Druck. Der Einbruch verläuft parallel zum Anstieg der Energiepreise, während es keinen Zusammenhang mit den Löhnen gibt.
#Moment mal: Warum alle Reichen eine Privatstiftung haben
Was können Reiche mit ihrem Geld machen, das du nicht machen kannst? Und was hat das mit René Benko zu tun? Im neuen Moment mal erklärt Leonhard Dobusch die wundersame Welt von österreichischen Privatstiftungen.
#Momentum in den Medien
Nach dem Metaller-Abschluss unter der Inflation heißt es: Das sei eine Blaupause für andere Branchen. Doch die stehen ganz anders da. Dort pressiert der Personalmangel. Wo die Löhne nicht mit der Inflation mitwachsen, geht das Personalloch nur weiter auf, sagt Barbara Blaha im Interview mit PULS24.
Die Teuerung trifft einen je nach Geschlecht unterschiedlich hart: Frauen müssen für die Deckung der Grundbedürfnisse satte 15,4 Prozent mehr zahlen als noch 2020. Das sind Dinge, bei denen man nicht einsparen kann, schreibt Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner im Gastkommentar für den Kurier.
Kommenden Montag endet die Begutachtungsfrist für die neue Bildungskarenz. Doch mit der Reform steigen die Zugangshürden für Menschen mit Care-Verpflichtungen – also Frauen. Für sie war die Bildungskarenz eine Brücke zurück ins Erwerbsleben. Das belegen auch die Daten. Die alte Regelung machte persönlich und volkswirtschaftlich durchaus Sinn, schreibt Barbara Blaha im Kommentar für das Moment Magazin.

Durch hohe Inflation und Arbeitslosigkeit ist der Konsum eingebrochen. Dieses Geld fehlt den Betrieben, die wiederum Stellen abbauen – ein Teufelskreis. Den müsste der Staat durchbrechen, statt weiterzusparen, sagt Momentum-Chefökonom Oliver Picek in der Sendung 'Hohes Haus' auf ORF2.
Statt bei den Pensionen zu sparen, könnte durch eine Erbschaftssteuer wieder Geld in die Staatskasse gespült werden, wie die Kleine Zeitung berichtet. Dass die Löhne nicht der Kostentreiber der Inflation sind, sondern die hohen Energiekosten – das haben zahlreiche Medien aufgenommen, darunter die Salzburger Nachrichten, die Wiener Börse und das Magazin TREND.