Klug gestaltete Leerstandsabgabe erhöht Wohnungs-Angebot

Österreichweit stehen Wohnungen leer, während die Mieten steigen. Die Bundesregierung beabsichtigt nun, höhere Leerstandsabgaben der Länder und Gemeinden zuzulassen. Das könnte potenziell bis zu 653.028 leerstehende Wohnungen wieder fürs Wohnen mobilisieren.

Leerstandsabgabe bringt mehr Angebot an Wohnungen

Wenn durch eine Leerstandsabgabe auch nur ein Teil dieser Wohnungen wieder zum Wohnen verfügbar wird, steigt das Angebot an Mietwohnungen um zehntausende Einheiten. Das entspannt die Situation für wohnungssuchende Mieter:innen etwas, die in den letzten Jahren schnell steigende Mieterhöhungen stemmen mussten. Damit die Abgabe aber tatsächlich den gewünschten Effekt erziehlt, muss sie so hoch angesetzt werden, dass es sich für die Eigentümer:innen finanziell nicht auszahlt, die Wohnung leerstehend zu lassen.

#Frauen stemmen noch mehr unbezahlte Arbeit als gedacht

Heute ist Equal Care Day! In Schaltjahren wird der Gedenktag am 29. Februar begangen und macht auf die unsichtbare, unbezahlte Sorgearbeit aufmerksam. Der Löwenanteil der unbezahlten Care-Arbeit wird nach wie vor von Frauen gestemmt. Unsere Analyse zeigt, dass noch mehr unbezahlte Arbeit geleistet wird als in der Zeitverwendungserhebungs-Publikation der Statistik Austria abgebildet ist. Denn unbezahlte Sorgearbeit, die eine Person in anderen Haushalten verrichtet – etwa, wenn sich die Oma ums Enkerl kümmert – wird in der Erhebung als “Freiwilligentätigkeit” eingestuft.

Gender Care Gap: Frauen übernehmen 43 Prozent mehr unbezahlte Care-Arbeit

Im Schnitt verbringen ausübende Männer etwa 2 Stunden 59 Minuten mit unbezahlten Tätigkeiten, ausübende Frauen sogar 4 Stunden 15 Minuten. Damit fällt der eigentliche Equal Care Day nicht auf den 29. Februar, sondern auf den 3. Juni 2024. Das bedeutet: Von Jahresbeginn bis zum 3. Juni vergehen 155 Tage, an denen Männer statistisch keinen Finger im Haushalt gerührt, die Windeln ihrer Kinder nicht gewechselt oder gekocht, gebügelt oder aufgeräumt haben.

#Girlmath

Die bisherige Definition von Armut verschleiert die schlimme Situation vieler Frauen. Denn Frauenarmut ist unsichtbar. Und gravierender als angenommen, erklärt Chefökonomin Katharina Mader in einer neuen Folge ihrer Video-Kolumne #Girlmath:

#Paper der Woche

Passend zum Equal Care Day zeigt unser Paper der Woche, wie sich die ungleiche Verteilung von unbezahlter Hausarbeit in Paar-Haushalten auf das Gehalt der Partner:innen auswirkt. Zusammengefasst von Momentum-Ökonomin Sophie Achleitner:

#Momentum in den Medien

Der Kanzler will das Arbeitslosengeld auf unter 50 Prozent kürzen. Durch die enorme Teuerung hat es aber bereits jetzt stark an Kaufkraft verloren, denn es wird im Gegensatz zu anderen Sozialleistungen gar nicht erst an die Inflation angepasst, schreibt Barbara Blaha im Gastkommentar für die Kleine Zeitung.

Barbara Blaha schreibt in ihrem Gastkommentar für die Kleine Zeitung: “Das Leben für alle auf Jobsuche ist schon jetzt kaum finanzierbar. Jede:r dritte Arbeitslose kann es sich nicht leisten, die Wohnung ausreichend zu heizen. Jede:r Fünfte kann sich nur jeden zweiten Tag eine warme Haupmahlzeit leisten.”

Über unser Analyse zum Leerstand von Immobilien in Österreich und über unsere Einschätzung zum präsentierten Baupaket der Bundesregierung wurde in zahlreichen Medien berichtet, etwa in den Salzburger Nachrichten und im Kurier.

Auch unsere Studienergebnisse zur Care-Arbeit griff unter anderem Der Standard auf. Elementare Hebel um die ungleiche Aufteilung unbezahlter Arbeit wie Kinderbetreuung, Haushalt oder Pflege von Angehörigen zwischen Männern und Frauen fairer zu verteilen, schildert Momentum-Chefökonomin Katharina Mader im ZIB3-Interview auf ORF 1.

Was hinter der Idee, das Arbeitslosengeld zu kürzen, steckt? So kann man Steuer- oder Sozialbeiträge für (tendenziell reichere) Unternehmer senken – Klassenkampf von oben also. Und es geht um Macht im Betrieb, schreibt Chefökonom Oliver Picek in unserer Zack Zack-Kolumne.

Oliver Picek schreibt in unserer Zackzack-Kolumne: Wer nach einer Kündigung finanziell ins Bodenlose fällt, der traut sich nicht gegen den Chef aufzumucken. Schlechte Arbeitsbedingungen anprangern oder nach einer Lohnerhöhung fragen? Geht dann nicht.